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Und auch die erst vor gut einem Jahr präsentierten Ziele für 2028 sind vorerst Makulatur: Ein Umsatz von 2,2 Mrd. Euro und eine operative Umsatzrendite (EBITDA-Marge) im hohen 30-Prozent-Bereich würden "voraussichtlich erst später erreicht", warnte Siltronic.
Dabei hat das Unternehmen erst im Sommer eine neue, rund 2 Mrd. Euro teure Fabrik für 300-Millimeter-Wafer in Singapur eingeweiht. Die alte 150-Millimeter-Produktion in Burghausen soll nun Ende Juli eingestellt werden. Künstliche Intelligenz, Digitalisierung und Elektromobilität führten mittelfristig zu einer stark steigenden Nachfrage nach Halbleitern und damit auch nach Wafern, zeigte sich Siltronic überzeugt.
Davor steht aber eine längere Durststrecke: Im abgelaufenen Jahr ging der Umsatz um 7 Prozent auf 1,41 Mrd. Euro zurück, das operative Ergebnis (EBITDA) schrumpfte um 16 Prozent auf 364 Mio. Euro. Die Ziele - ein Umsatzrückgang um bis zu 9 Prozent und eine EBITDA-Marge von 24 bis 26 Prozent - seien aber erreicht worden. Die Marge lag mit 26 Prozent sogar am oberen Ende der Erwartungen, 2025 wird sie zwischen 22 und 27 Prozent erwartet. "Für 2025 erwarten wir, dass das vor allem durch KI getriebene Endmarktwachstum, aufgrund der weiterhin erhöhten Lagerbestände in der Wertschöpfungskette, noch nicht in unserer Wafernachfrage sichtbar sein wird", sagte Vorstandschef Michael Heckmeier.
Nach Abschreibungen blieb 2024 ein Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) von 125 (2023: 231) Mio. Euro, weil sich die Fixkosten auf weniger Umsatz verteilen. Die Aktionäre müssen daher mit einer erneut stark reduzierten Dividende rechnen: Nach der Hauptversammlung am 12. Mai sollen 20 Cent je Aktie ausgeschüttet werden. Vor einem Jahr waren es noch 1,20 Euro, vor zwei Jahren 3,00 Euro. "Die freigewordenen Mittel werden in unsere Zukunftsinvestitionen fließen, um den langfristigen Wert von Siltronic zu steigern", begründete Finanzvorständin Claudia Schmitt die Kürzung.
TAIPEI - TAIWAN: FOTO: APA/APA/AFP/SAM YEH