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Der Leitindex Dow Jones Industrial verlor 5,50 Prozent oder 2.231 Punkte auf 38.314,86 Einheiten und verbuchte damit ein Wochenminus von 7,9 Prozent. Der marktbreite S&P-500 rutschte am Freitag um 5,97 Prozent auf 5.074,08 Zähler nach unten. Beim Nasdaq Composite ging es um 5,82 Prozent auf 15.587,79 Zähler abwärts.
China hatte am Nachmittag Gegenzölle auf US-Importe in Höhe von 34 Prozent angekündigt. Sie sollen am 10. April in Kraft treten, wie die Zollkommission des chinesischen Staatsrats mitteilte. Dies jage einen weiteren Schock der Angst durch die Märkte, schrieb Susannah Streter von der britischen Investmentgesellschaft Hargreaves Lansdown. "Die große Sorge ist, dass dies ein Zeichen für eine scharfe Eskalation des Zollkriegs ist, die erhebliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben wird."
Zudem könnten schon Mitte des Monats Gegenzölle der EU in Kraft treten, welche die EU ursprünglich schon für Anfang April erwogen hatte. Laut der US-Bank JPMorgan ist die Wahrscheinlichkeit einer weltweiten Rezession von 40 auf nun 60 Prozent gestiegen.
Trump gab am Freitagnachmittag bekannt, dass Vietnam seine eigenen Zölle gegenüber den USA auf null Prozent senken wolle. In Sachen Vietnam habe er ein "produktives" Telefonat mit To Lam, dem Generalsekretär der Kommunistischen Partei Vietnams, geführt, so Trump. Die USA hatten das Land mit einem Zoll von 46 Prozent belegt, einer der höchsten Quoten überhaupt.
Der ansonsten viel beachtete US-Arbeitsmarktbericht trat angesichts der aktuellen Ereignisse in den Hintergrund. Die Arbeitslosenquote ist im März überraschend weiter gestiegen. Allerdings schuf die weltgrößte Volkswirtschaft mehr Arbeitsplätze als erwartet. Die Stundenlöhne legten wie prognostiziert zu.
Auch die Experten der Commerzbank attestieren dem US-Jobmarkt im März, vor den massiven Zollerhöhungen durch die US-Regierung, einen robusten Zustand. "In den kommenden Monaten dürften sich aber mehr und mehr die negativen Wirkungen der Politik Trumps zeigen. Angesichts steigender Risiken eines verschärften Handelskonflikts und der einbrechenden Stimmung in der Wirtschaft werden sich die Unternehmen mit Neueinstellungen zurückhalten", meinen die Experten.
An den US-Börsen standen Tech-Aktien unter Druck, die überwiegend schon am Donnerstag deutlich abgesackt waren. Die in New York gelisteten Anteilsscheine der chinesischen Branchengrößen Alibaba und Baidu etwa büßten 9,9 beziehungsweise 8,2 Prozent ein.
Besonders unter Druck gerieten Chip-Werte. Applied Materials fielen 6,3 Prozent und Broadcom verbuchten ein Minus von 5 Prozent. Nvidia schlossen 7,4 Prozent tiefer, und auch die anderen der Magnificent Seven mussten kräftige Abschläge hinnehmen, angeführt von Tesla, die um 10,4 Prozent absackten.
In einem schwachen Gesamtumfeld legten Aktien von US-Bekleidungs-und Sportartikelherstellern, die in Vietnam, produzieren, zu. Die Aussicht auf Zollerleichterungen ließ die Werte anziehen. So kletterten Nike um 3 Prozent und Lululemon Athletica legten um 3,2 Prozent zu. Sketchers gewannen 2,5 Prozent.
NEW YORK - USA: FOTO: APA/APA/GETTY IMAGES NORTH AMERICA/SPENCER PLATT