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Die Regierung in Peking hat für 2024 ein Wachstumsziel von "rund fünf Prozent" ausgegeben und ist zuversichtlich, dieses zu erreichen. Die nach den USA zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt kämpft mit einer Immobilienkrise und einer schwachen Inlandsnachfrage. Die erwartete Erhöhung der US-Zölle auf die Waren des Exportweltmeisters nach dem Amtsantritt des designierten US-Präsidenten Donald Trump im Jänner könnte für neuen Gegenwind sorgen.
"Die Bewältigung der Herausforderungen im Immobiliensektor, die Stärkung der sozialen Sicherheitsnetze und die Verbesserung der lokalen Regierungsfinanzen werden für eine nachhaltige Erholung von entscheidender Bedeutung sein", sagte die China-Direktorin der Weltbank, Mara Warwick. "Es ist wichtig, ein Gleichgewicht zwischen kurzfristiger Unterstützung des Wachstums und langfristigen Strukturreformen zu finden."
Ein langsameres Wachstum der Haushaltseinkommen und der negative Vermögenseffekt aufgrund niedrigerer Immobilienpreise dürften den Konsum bis 2025 belasten, warnte die Weltbank zugleich. Um das Wachstum wieder anzukurbeln, haben sich die chinesischen Behörden bereit erklärt, im nächsten Jahr eine Rekordsumme von drei Billionen Yuan (395 Milliarden Euro) an speziellen Staatsanleihen auszugeben, wie die Nachrichtenagentur Reuters von Insidern erfuhr. Die Zahlen sollen erst auf der Jahrestagung des Parlaments, dem Nationalen Volkskongress, im kommenden März offiziell bekanntgegeben werden. Sie könnten sich bis dahin noch ändern.
Die chinesische Mittelschicht hat sich seit den 2010er Jahren erheblich vergrößert, so die Weltbank. Sie habe 2021 fast ein Drittel der Bevölkerung umfasst. Dennoch sei die Lage von etwa 55 Prozent der Einwohner weiterhin "wirtschaftlich unsicher".
SHANGHAI - CHINA: FOTO: APA/APA (AFP)/HECTOR RETAMAL