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Anhaltende Rezession in der Industrie und im Bauwesen

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Österreichs Wirtschaft schwächelt weiter. Besonders die Bauwirtschaft und die produzierende Industrie kommen nicht vom Fleck. Auch die Arbeitslosigkeit steigt.

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Österreichs Wirtschaft kommt nicht aus der Rezession. Im ersten Quartal des Jahres 2024 hat sich die Situation nur marginal verbessert. Das Wirtschaftsforschungsinstitut Wifo rechnet mit einer weiterhin nur sehr schleppenden Erholung.

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Österreichs Wirtschaft kommt nicht und nicht in Schwung. Im ersten Quartal 2024 hat sich die Lage gegenüber Ende 2024 nur marginal verbessert. Ökonom Christian Glocker hat für den neuen Konjunkturbericht des Wirtschaftsforschungsinstituts Wifo nur ein kaum wahrnehmbares Wachstum von 0,2 Prozent errechnet.

Zwei Sektoren, die Industrie und die Bauwirtschaft, bremsen die Entwicklung besonders. Die Wertschöpfung ging in diesen Bereichen weiter zurück. In der produzierenden Industrie, die weiter in der Rezession steckt, wird die Situation durch die immer noch mangelnde Nachfrage als Folge der Inflation verschärft. Einzig bei den konsumnahen Marktdienstleistungen gab es ein Plus.

Aufgrund der schwachen Nachfrage gingen sowohl die Importe als auch die Exporte zurück, rein rechnerisch ergab sich in der Import/Exportbilanz dabei ein kleines Plus zugunsten der Exporte.

Ausblick: Konjunktur schwächelt weiter

Die Vorlaufindikatoren, die auf die weitere Entwicklung der Wirtschaftslage hindeuten, haben sich zwar zuletzt leicht verbessert, sind aber immer noch schwach. Wifo-Ökonom Glocker leitet daraus keine Erholung ab. Bau- und Industrieunternehmen bleiben auch weiterhin pessimistisch.

Die Inflation hat sich in den vergangenen Monaten zwar aufgrund der gesunkenen Energiepreise und der damit niedrigeren Produktionskosten etwas abgeschwächt, ist allerdings im Vergleich zu anderen Euro-Ländern immer noch hoch. Die Verbraucherpreisinflation lag im März bei 4,1 % gegenüber dem Vorjahresmonat, die Schnellschätzung für April 2024 beziffert die Inflation mit 3,5 % laut VPI.

Die Konjunkturschwäche spiegelt sich deutlich auf dem Arbeitsmarkt wider. In Industrie, Bauwesen und einigen Dienstleistungsbereichen ging die Beschäftigung im ersten Quartal 2024 gegenüber dem Vorquartal spürbar zurück. Nur in öffentlichkeitsnahen Dienstleistungsbereichen gab es ein weiteres Wachstum.

Die Arbeitslosigkeit ist daher auch weiter angestiegen, die Zahl der offenen Stellen zurückgegangen. Im April 2024 waren etwa 6.000 mehr Menschen unselbstständig beschäftigt als im Vorjahr, während rund 29.000 mehr Menschen arbeitslos gemeldet waren zusätzlich befanden sich um rund 8.000 Personen mehr in Schulung (+10,7 %). Die Arbeitslosenquote dürfte auf 6,8 % gestiegen sein, was einem Anstieg von 0,6 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr entspricht.

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