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Wirtschaft in Österreich lahmt weiterhin

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Konjunkturindikator der UniCredit Bank Austria stieg im September geringfügig, aber mit minus 2,4 Punkten immer noch im negativen Bereich
©APA/APA/AFP/GABRIEL BOUYS
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Die heimische Wirtschaft kommt kaum vom Fleck. Das zeigt der UniCredit Bank Austria Konjunkturindikator, der im September geringfügig auf minus 2,4 Punkte stieg. "Trotz des zweiten Anstiegs in Folge signalisiert der Indikator jedoch eine Prolongation der Konjunkturschwäche in Österreich", so Chefökonom Stefan Bruckbauer. 2024 werde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) voraussichtlich um 0,5 Prozent sinken. Die Wirtschaft schrumpft das zweite Jahr in Folge (2023: minus 1 Prozent).

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"Im kürzlich beendeten dritten Quartal hat die österreichische Wirtschaft nach unserer Einschätzung nicht auf einen Wachstumskurs einschwenken können", erklärte Bruckbauer. Zudem seien die Aussichten für eine spürbare Verbesserung der Konjunktur noch vor Jahresende angesichts der erneuten Eintrübung der Stimmung in der Industrie und am Bau gering.

Die Konjunkturflaute in Österreichs Wirtschaft halte zumindest bis Jahresende an. Der Pessimismus in den Dienstleistungssparten habe aber abgenommen. Die leichte Verbesserung der Stimmung im Dienstleistungssektor sei im September "der einzige Lichtblick" im heimischen Konjunkturbild gewesen und auch der Grund für den leichten Anstieg des UniCredit Bank Austria Konjunkturindikators war. Der anhaltende Rückgang der Inflation habe zu einer Stabilisierung der Einzelhandelsumsätze geführt.

Dagegen habe sich die Stimmung in der heimischen Industrie weiter deutlich eingetrübt. Zu der Verunsicherung aufgrund der schwachen Auftragseingänge aus dem Inland komme hinzu, dass sich die Sorgen über die Wettbewerbsfähigkeit im Exportgeschäft nach den hohen Kostenanstiegen in den vergangenen Monaten verstärken. Weiters scheine die Krise der deutschen Autoindustrie in der heimischen Zulieferindustrie "immer stärkere Wellen zu schlagen". Abgesehen von der Schwäche der deutschen Wirtschaft hätten sich auch die Aussichten auf positive Impulse aus anderen Märkten verringert.

"Zu Beginn des Herbsts lag die Stimmung in allen Sektoren der heimischen Wirtschaft im pessimistischen Bereich, zum Teil erheblich unter dem langjährigen Durchschnitt", betonte Bruckbauer. In allen Wirtschaftssektoren in Österreich sei die Stimmung schlechter als im Euroraum insgesamt, insbesondere in der Industrie.

Gestützt auf Reallohnzuwächse und geldpolitische Lockerung 2025 rechnen die Ökonomen der UniCredit Bank Austria aber für das kommende Jahr dann mit einem "moderaten Wirtschaftswachstum" von 1 Prozent.

Für eine Verbesserung am Arbeitsmarkt wird das den Angaben zufolge nicht reichen: Die Arbeitslosenquote dürfte heuer im Jahresdurchschnitt von 6,4 Prozent (2023) auf 7 Prozent steigen und 2025 auf 7,2 Prozent weiter anziehen, so die Einschätzung.

Dafür dämpft die schwache Konjunktur die Inflation, die heuer im September - erstmals seit dreieinhalb Jahren - voraussichtlich wieder unter 2 Prozent gesunken sei. Bis Jahresende dürfte sie wegen eines Basiseffekts der Energiepreise jedoch wieder etwas anziehen. Im Gesamtjahr soll der Preisauftrieb heuer gegenüber dem Vorjahr von durchschnittlich 7,8 Prozent auf 3,1 Prozent kräftig nach unten gehen und sich 2025 auf 2,2 Prozent beruhigen.

Die Verlangsamung der Inflation komme sogar schneller als erwartet voran. "Abgesehen von kurzfristigen Ausschlägen sollte die Inflation auch in Österreich in den kommenden Monaten nahe beim EZB-Ziel von 2 Prozent liegen", so der Bank-Austria-Ökonom Walter Pudschedl. Weiters werde der nächste Zinssenkungsschritt der Europäischen Zentralbank (EZB) "noch im Oktober" erwartet.

"Wir gehen davon aus, dass sich in den kommenden Monaten die Verunsicherung der Konsumenten angesichts der hohen Reallohnzuwächse legen wird und 2025 der private Konsum einen spürbaren Impuls für eine Belebung der österreichischen Wirtschaft setzen können wird", fasste der Konjunkturexperte zusammen. Die Verbesserung der Finanzierungsbedingungen durch weitere Zinssenkungen der EZB sollte sich auch positiv auf die Investitionsbereitschaft der heimischen Unternehmen auswirken.

MILAN - ITALIEN: FOTO: APA/APA/AFP/GABRIEL BOUYS

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