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WKÖ will mehr Unterstützung für Ein-Personen-Unternehmen

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EPU machen mehr als die Hälfte aller Unternehmer in Österreich aus

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Knapp 61 Prozent der rund 576.000 österreichischen Unternehmerinnen und Unternehmer sind Ein-Personen-Unternehmen (EPU). Die Wirtschaftskammer will diese besser unterstützt sehen.

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Ein-Personen-Unternehmen (EPU) müssen sich von der Kundenakquise bis hin zur Buchhaltung um alles kümmern. So unterschiedlich die Branchen auch sein mögen, die Probleme dieser mehr als 350.000 "Einzelkämpfer" sind doch immer ähnlich.

Wenig überraschend sind es laut EPU-Stimmungsbarometer der WKÖ vor allem die Themen Steuern und Bürokratie, die ihnen zu schaffen machen. Trotzdem würden sich 79 Prozent der Befragten wieder selbstständig machen, wie David Pfarrhofer vom Meinungsforschungsinstitut Market im Gespräch mit der APA anführte.

Forderungen der WKÖ

Die EPU benötigen mehr Spielraum und dazu bedürfe es eines Entlastungspaktes, merkte WKÖ-Generalsekretär-Stellvertreterin Mariana Kühnel an. So erwarten sich 74 Prozent der Befragten von der Regierung eine Verbesserung der Kleinunternehmerpauschalierung in der Einkommenssteuer. Und 73 Prozent sprechen sich für die Anhebung der GWG-Grenze zur einmaligen Abschreibung von Wirtschaftsgütern von derzeit 1.000 Euro aus. Die WKÖ fordert hier etwa eine Anhebung auf 1.500 Euro. Ebenfalls 73 Prozent sind für eine Verbesserung der umsatzsteuer-rechtlichen Kleinunternehmerregelung.

Die WKÖ fordert aber auch die Abschaffung von Bagatellsteuern, die dem Staat wenig bringen aber gerade für EPU einen hohen bürokratischen Aufwand darstellen. Auch bei der sozialen Absicherung für die Einzelunternehmer sieht Kühnel Handlungsbedarf. Firmen müssten demnach früher Anspruch auf Arbeitslosengeld erhalten.

Unterstützung aus der Politik

"Besonders bei den Abgaben und der Bürokratie braucht es mehr Entlastung für die größte Gruppe der heimischen Unternehmer", stimmte Wirtschaftsbund-Generalsekretär Kurt Egger laut einer Aussendung des Wirtschaftsbund den Forderungen der Kammer zu.

Die Grüne Wirtschaft sieht ebenfalls Handlungsbedarf. Vor allem im Bereich der sozialen Absicherung hätten Ein-Personen-Unternehmen nach wie vor mit massiven Nachteilen zu kämpfen:

"Die hohen Selbstbehalte nach jedem Besuch beim Arzt oder bei der Ärztin sind zum Beispiel eine große Belastung für viele kleine Selbstständige", sagte Sabine Jungwirth, Bundessprecherin der Grünen Wirtschaft laut einer Aussendung dieser Interessensvertretung. "Dazu kommen die völlig unzureichenden Regelungen beim Krankengeld, das es erst ab 43 Tagen Arbeitsunfähigkeit gibt, für die Mutterschaft von Selbstständigen und die absolut untaugliche Arbeitslosenversicherung", ergänzte Jungwirth. Entsprechende Reformvorschläge würden regelmäßig abgelehnt, erklärte Jungwirth weiter. "Erst im Jahr vor der Wahl entdeckt der ÖVP-Wirtschaftsbund EPUs dann als wichtige Zielgruppe", sagte Jungwirth.

WKÖ-Angebot für EPU

Bei der Wirtschaftskammer verweist man hingegen auf die hohe Akzeptanz der Leistungen: Zwar seien 86 Prozent der EPU, die in den vergangenen Monaten Leistungen der WKÖ beansprucht haben, mit der Interessensvertretung zufrieden. Aber auch hier gebe es "noch Luft nach oben", wie Kühnel betonte. Mit einem breiten Serviceangebot soll den Ein-Personen-Unternehmen unter die Arme gegriffen werden. Dies beinhalte etwa einen "Break-Even-Rechner", um den Mindestumsatz zu berechnen, ab dem sich ein Mitarbeiter rechne. Ein Sozialversicherung- und Steuer-Rechner soll einen Überblick über die zu erwartenden Zahlungen geben und für bessere Planbarkeit sorgen.

Mit dem EPU-Portal www.epu.wko.at biete die WKÖ eine eigene Plattform für diese Personengruppe an, sagte Lukas Sprenger, Bundesgeschäftsführer der Jungen Wirtschaft. Dem Wunsch nach digitaler Aus- und Weiterbildung, den 43 Prozent der befragten EPU geäußert hätten, komme man auch mit der Plattform https://wise-up.at/fuer-epu/ mit mehr als 15.000 digitalen Kursen entgegen, ergänzte Sprenger.

Wobei es vor allem bestimmte Fachgruppen sind, die unter ihren Mitgliedern einen hohen Anteil an EPU haben: Dazu zählt etwa die Personenberatung und -betreuung. Von 65.860 Unternehmen sind hier 98,1 Prozent EPU, also Selbstständige, die als Heimhilfe oder 24-Stunden-Betreuung arbeiten. Hier gibt es auch Informationen in mehreren Sprachen, um nicht deutsch-sprachigen Mitgliedern unter die Arme zu greifen. Im Direktvertrieb liegt der EPU-Anteil bei 93,5 Prozent. Aber auch bei Kunsthandwerk, Berufsfotografen und persönliche Dienstleister sowie Fußpfleger, Kosmetik und Masseure liegt er jeweils über 80 Prozent, geht aus den Aufzeichnungen der Kammer hervor.

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