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Den Berechnungen zufolge könnten den drei größten US-Chipausrüstern - Applied Materials, Lam Research und KLA - etwa 350 Mio. Dollar pro Jahr an Belastungen entstehen. Auch kleinere Konkurrenten wie Onto Innovation müssten mit zusätzlichen Ausgaben in Höhe von mehreren Millionen Dollar rechnen.
Stellungnahmen der genannten Konzerne und der US-Regierung lagen zunächst nicht vor. Die geschätzte Summe umfasst den Insidern zufolge etwa Umsatzeinbußen durch entgangene Verkäufe weniger anspruchsvoller Anlagen an ausländische Konkurrenten. Hinzu kämen Kosten für die Suche nach alternativen Lieferanten für die komplexen Bauteile der Chipfertigungsmaschinen angesichts der Zölle. Die Schätzung beinhaltet auch Kosten für die Zollabwicklung selbst, etwa für zusätzliches Personal zur Bewältigung komplexer Vorschriften.
Die Regierung von US-Präsident Joe Biden war drei Jahre lang gegen Chinas Chipindustrie vorgegangen. Erklärtes Ziel war es, die Fähigkeit der Volksrepublik zur Herstellung modernster Chips für künstliche Intelligenz (KI), militärische Anwendungen oder andere Bereiche einzuschränken, um die nationale Sicherheit der USA zu schützen. Den US-Ausrüstern entgingen damit bereits Milliarden an Umsatz.
Trump hat seinerseits angekündigt, mit Zöllen den Aufbau einer einheimischen Chip-Industrie vorantreiben zu wollen. Diese Auflagen sind zunächst ausgesetzt, jedoch wurde am Montag formell eine Untersuchung eingeleitet. Die US-Exportkontrollen haben China dazu veranlasst, in seine heimische Chipausrüstungsindustrie zu investieren.