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Bühne frei für die Besten

IN KOOPERATION MIT DELOITTE
Aktualisiert
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Versammelte Sieger. Die Preisträgerinnen und Preisträger mit den „Best Managed Companies“-Awards auf der Bühne des Raiffeisenhauses Wien.

©NIKLAS SCHNAUBELT
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Stark trotz Krise: Diese Unternehmen wurden für Führungsqualität und Strategie ausgezeichnet. Sie zeigen, dass Mut, Pioniergeist und Weitblick gerade in schwierigen Zeiten ein Erfolgsrezept sind.

Drinnen strahlende Gesichter, draußen starker Regen: Zum vierten Mal in Folge zeichnete Deloitte Österreich gemeinsam mit der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien hervorragend geführte Unternehmen aus.

Und der Gegensatz zwischen drinnen und draußen hatte durchaus symbolischen Charakter. Denn über Österreichs Wirtschaft hängen dunkle Wolken. Schwache Nachfrage, hohe Kosten, anhaltender Personalmangel, Digitalisierungsdruck – die heimischen Betriebe müssen derzeit durch unwegsames Gelände manövrieren.

Umso wichtiger angesichts dieser Herausforderungen, Unternehmen mit herausragenden Leadership-Qualitäten vor den Vorhang zu holen, wie es Deloitte mit dem Programm „Best Managed Companies“ im Rahmen eines Gala-Abends tat. „In stürmischen Zeiten sind Unternehmen mit Vorbildfunktion wichtiger denn je“, wie Gottfried Spitzer, CFO von Deloitte Österreich und Deloitte Private Lead, betonte.

Und Reinhard Karl, Generaldirektor-Stellvertreter und Kommerzkundenvorstand der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien, schlug eine Brücke zum Regenwetter: In Erinnerung an die jüngste Hochwassersituation hob er die Bedeutung von Zusammenarbeit hervor – sowohl in Krisensituationen als auch im wirtschaftlichen Kontext.

Die Schritte über den roten Teppich auf die Bühne der Gala waren für die ausgezeichneten Unternehmerinnen und Unternehmer nur die letzten Meter eines langen Weges – und die einfachsten. Denn das Programm „Best Managed Companies“ ist weit mehr als ein herkömmlicher Wettbewerb. Dahinter steht ein intensiver, international bewährter und anerkannter Auditierungsprozess, der von den ­Expertinnen und Experten von Deloitte Österreich begleitet wird.

Vier zentrale Bereiche

Dieser „Fitness-Check“ inklusive Coaching bezieht sich auf vier zentrale Unternehmensbereiche:

  • Strategie

  • Produktivität & Innovation

  • Kultur & Commitment

  • Governance & Finanzen.

„Mit diesen Themenbereichen können wir das Unternehmen gesamthaft abbilden“, erläutert Albrecht Rauchensteiner, Director bei Deloitte und federführend für „Best Managed Companies“ verantwortlich, „und genau diese gesamthafte Betrachtung im Zusammenhang mit internationalen Benchmarks ist auch das Alleinstellungsmerkmal dieses Programms.“

Die einzelnen Bereiche werden in gemeinsamen Workshops mit dem Management analysiert, evaluiert und auf eventuellen Handlungsbedarf geprüft. Der Lohn für den Aufwand: Die Expert:innen von Deloitte fungieren als Sparringpartner, das Management bekommt ein ehrliches und fundiertes Feedback. Durch den gemeinsamen Prozess müssen die Unternehmen sich ihre Struktur und das Zusammenwirken der Managementprozesse genau ansehen und aus der Vogelperspektive betrachten.

Ein Selbstläufer ist das nicht: Fast ein Drittel der teilnehmenden Unternehmen geben auf der Stecke auf oder erfüllen die Kriterien nicht und werden von der Expertenjury nicht ausgezeichnet.„Das Programm ist wirklich anspruchsvoll, nur die Besten setzen sich durch“, betont Rauchensteiner, „und darauf können sie stolz sein.“ Denn geprüft und bewertet werden die Erkenntnisse aus den Workshops und Coaching-Sessions, zusammengefasst in Bewerbungsunterlagen, durch eine unabhängige Expertenjury. Besonders beeindruckt hat Rauchensteiner dieses Jahr „die Tiefe der Details und die große Ernsthaftigkeit, mit der die Unternehmen den Prozess betrieben haben“.

Zusätzlichen Reiz bekommt das Programm durch seinen internationalen Kontext. Denn „Best Managed Companies“ ist in über 45 Ländern etabliert, die heimischen Betriebe können so von Erfahrungswerten und Benchmarks von mehr als 5.000 ausgezeichneten Unternehmen profitieren – wertvolle Daten für den eigenen Lösungsweg.

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Aus- und Weitblicke. Bei der Gala im obersten Stockwerk des Raiffeisenhauses am Donaukanal in Wien herrschte nicht nur festliche Atmosphäre, es gab auch interessante Insights von erfolgreichen Unternehmen.

 © NIKLAS SCHNAUBELT

Der externe Blick und das Coaching von Deloitte haben uns weitere Inputs für unsere Transformations-Roadmap gebracht.

Georg Winter, GrECo

Anerkennung für Mittelstand

Die Initiative von Deloitte ist auch eine Verbeugung vor Österreichs Mittelstand, der zwischen der mächtigen Industrie und den coolen Start-ups oft übersehen wird. „Mittelständische Unternehmen sind das Rückgrat unserer Wirtschaft“, betont auch Deloitte-Partner Spitzer, „sie sind vor allem durch ihre Leistungsbereitschaft und Innovationsfähigkeit, ihre Flexibilität, auf geänderte Rahmenbedingungen zu reagieren, sowie gut ausgebildete und loyale Fachkräfte ein Garant für den Erfolg der österreichischen Volkswirtschaft.“ Doch dieses Rückgrat hat erhebliche Sorgen und schwankt. „Die KV-bedingten Lohnerhöhungen, die kräftig gestiegenen Preise von Energie und Rohstoffen sowie von Vorleistungen machen derzeit rund sechs von zehn Betrieben das Leben schwer“, weiß Spitzer. Hinzu kämen der anhaltende Fachkräftemangel, die Herausforderung der fortschreitenden Digitalisierung sowie administrativer Aufwand rund um den Themenkomplex Nachhaltigkeit.

Und dann ist da noch das große Thema „Wirtschaftsstandort Österreich“. Das spielte auch im Gespräch mit den Topgästen des Abends, der renommierten Journalistin Anneliese Rohrer und dem Neos-Gründer und unternehmerischen Querdenker Matthias Strolz, eine zentrale Rolle. Rohrer kritisiert das Desinteresse der Bevölkerung an wirtschaftlichen Themen: „Wir brauchen mehr Eigenverantwortung anstelle der Zuschauermentalität!“ Sie sieht das „S“ in ESG, die Beziehungen eines Betriebs zu seinen Mitarbeitenden, Kund:innen, Zulieferern und der Gesellschaft im Allgemeinen, als zentrale Aufgabe für Unternehmen. Themen wie Arbeitsbedingungen, Vielfalt und Inklusion sowie soziales Engagement sind mittlerweile kein Nice-to-have mehr, sondern ein Must-have, so Rohrer.

Als mittelständisches Unternehmen ist es mehr denn je entscheidend, operativ, organisatorisch und strategisch fit für die Zukunft aufgestellt zu sein.

Richard Scharmann, PBS Holding

Klare Identität

Strolz spricht von einer „Wolke der Depression“. Sein Gegenrezept: Eine klare wirtschaftliche Identität. „Know who you are“, Beziehungsfähigkeit, Signalresonanz, Widerspruchstoleranz und mehr Resilienz seien dafür die zentralen Aspekte, so Strolz. Ein Topthema muss die Ausbildung sein, ist Strolz überzeugt, wofür er spontanen Applaus des Publikums erhielt.

Was sich auch wie ein roter Faden durch den Abend zog: die Bedeutung von Strategie und Perspektive für Entwicklung und Resilienz von Unternehmen. „Es ist schön, zu sehen, dass sich Unternehmen auch in wirtschaftlich unsicheren Zeiten nicht nur auf ihre Finanzen konzentrieren, sondern auch ihre Managementpraktiken, ihre Kultur und ihre Gesamtstrategie genau unter die Lupe nehmen“, betonte RLB-Vorstand Reinhard Karl.

Management ist mehr, als zu reagieren und abzusichern, das beweisen die ausgezeichneten Unternehmen eindrucksvoll. „Zum 100-jährigen Jubiläum 2025 erkennen wir: Nicht jedes Risiko kann versichert werden“, sagt etwa Georg Winter, CEO des Versicherungsmaklers GrECo, „die Vollkasko-Mentalität muss überdacht werden, um mutig neue Wege zu gehen und Innovation voranzutreiben.“

Ein wichtiger Zukunftsbaustein ist die Nachhaltigkeit. „Das ist bei uns kein Lippenbekenntnis“, betont Michael Rainer, Geschäftsführer des Logistikers Hödlmayr, „unser Ziel ist es, bis 2050 CO2-frei zu sein, indem wir den Transport verstärkt auf die Bahn verlagern.“

Und was ist jetzt das Erfolgsrezept, was unterscheidet ein durchschnittliches Unternehmen von einer „Best Managed Company“? „Entscheidend ist die Bereitschaft, das eigene Geschäftsmodell permanent auf den Prüfstand zu stellen und zu hinterfragen, ob es zukunftsfähig ist“, fasst Gottfried Spitzer zusammen. Das bedeutet vor allem, die Kundenerwartungen der Zukunft zu antizipieren. Von alleine geht das nicht, es bedeutet Aufwand und bindet Ressourcen, ist aber in stürmischen Zeiten ein zentraler Faktor, warum manche Unternehmen krisenresilienter sind als andere.

„Das ‚Piloten-Mindset‘ dieser Unternehmen ist Vorbild für die Zukunft des Landes“, formuliert das Matthias Strolz. Und Journalistin Anneliese Rohrer wünscht sich „eine lustvolle Einstellung zur Arbeit, eine Arbeitsmentalität, wie sie die Best Managed Companies vorleben“.

Ausgezeichnet. Sie haben es geschafft:

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Ausgezeichnet. Sie haben es geschafft:

Diese Unternehmen haben mit Erfolg am Programm „Best Managed Companies“ teilgenommen. Keine Selbstverständlichkeit: Rund 30 Prozent geben während des Prozesses auf.

 © trend.
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