Carsten Maschmeyer
©LUKAS ILGNERDer Geschäftsmann, Milliardär und TV-Juror in „Die Höhle der Löwen“ Carsten Maschmeyer ist in 150 Start-ups investiert. Mit seinen beiden neuen Fonds hat er jetzt mehrere Hundert Millionen Euro eingesammelt. Bei seinem Wien-Besuch sucht er nun nach neuen Investments.
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Als Carsten Maschmeyer Mitte Juli zu Besuch in Wien ist, schaut er auch bei Lisa Smith, der Co-Gründerin von Prewave, vorbei. Die beiden kennen sich seit vier Jahren, damals stieg Maschmeyer beim Wiener Start-up ein, das mithilfe von KI Lieferketten weltweit überwacht: „Carsten Maschmeyer hat an uns geglaubt, lange bevor sich der Erfolg eingestellt hat“, erzählt Lisa Smith.
Heute gilt Prewave als neuer Star der Wiener Szene. Ende Juni konnte das Start-up eine der größten Finanzierungsrunden des Jahres aufstellen. Die Bewertung liegt bei mehreren Hundert Millionen Euro. „Prewave ist aktuell nicht nur unser erfolgreichstes Österreich-Investment, sondern die wertvollste Beteiligung in unserem gesamten Frühphasen-Portfolio“, ist Maschmeyer begeistert, der über seinen Fonds seed + speed knapp drei Prozent der Anteile hält.
Mehr als ein Dutzend Investoren sind bei dem Wiener Start-up an Bord. Maschmeyer unterscheide sich durch einen sehr persönlichen Ansatz, erzählt Lisa Smith und hält lachend die Biografie des Ex-Bankers Josef Ackermann hoch. Mehrmals im Jahr schicke er ihr Bücher von erfolgreichen Wirtschaftsleuten. Und zum Geburtstag habe sie mal eine gerahmte Münze aus ihrem Geburtsjahr bekommen.
Maschmeyer, so viel ist klar, will Eindruck bei den Gründern hinterlassen. Dabei ist es nicht gerade so, als ob er ein gänzlich unbekannter Geldgeber ist, dessen Namen man sich nur mit Mühe merken kann. Seit 2016 tritt er als Juror in der deutschen Start-up-Show „Die Höhle der Löwen“ auf. Und denkt nicht ans Aufhören. Auch bei der für Herbst angesetzten Staffel zum zehnjährigen Jubiläum wird er mit von der Partie sein.
„Es gibt zwei Arten von Venture-Capital-Leuten: die leisen und die lauten, die bekannter sind. Teilweise mögen sie sich nicht“, erklärt der in der Schweiz lebende österreichische Risikokapitalgeber Günther Dobrauz-Saldapenna. „Maschmeyer hat über seine verschiedenen Kanäle tolle Zugänge und versucht, Dinge weiterzubringen.“
Der Artikel ist der trend. Edition+ vom August 2024 entnommen.
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