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Diversität: Aufholbedarf in der heimischen Start-up-Szene

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Bianca Busetti, Co-Gründerin von Journi (Foto: trend/Lukas Ilgner)

©Trend/ Lukas Ilgner
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In Sachen Diversität gibt es in der Start-up-Szene noch großen Nachholbedarf. Großartige Gründerinnen und Geldgeberinnen könnten für mehr Dynamik sorgen.

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„Die wirtschaftlich schwierigen Zeiten tragen nicht gerade dazu bei, das Gründungsfieber bei Frauen neu zu entfachen. Die Zurückhaltung wird uns in Österreich auch heuer noch begleiten“, ist Lisa-Marie Fassl überzeugt. Fassl ist Managing Director des Fund F und Co-Gründerin des Frauennetzwerks Female Founders, das sich für gleiche Chancen von Frauen im Technologie- und Innovationsökosystem einsetzt. Ihre eher pessimistische Einschätzung in Sachen Diversitätsdynamik untermauert der aktuelle Austrian Startup Monitor: Demnach wurden im Vorjahr nur mehr weniger als ein Viertel der Jungfirmen von Frauen und Männern gemeinsam ins Leben gerufen. Lediglich der Anteil der Einzelgründerinnen ist leicht von fünf auf acht Prozent gestiegen. Nach wie vor dominieren ausschließlich von Männern gegründete Start-ups.

Aber darüber hinaus gibt es mittlerweile etliche großartige Unternehmen, die von Frauen mitgegründet wurden. Zu den Aufsteigerinnen des trend-Rankings zählt heuer Bianca Busetti vom Fotoalbum-Start-up Journi. An ihrer Seite finden sich mit Lisa Smith von Prewave und Petra Dobrocka von byrd zwei Vorzeige-Start-up–Frauen. Solche inspirierenden Vorbilder sind wichtig, um wieder mehr Frauen zum Gründen zu motivieren. Aber es braucht auch die Geldgeberinnen, die das Thema Diversität hochhalten, um eine Trendwende in Sachen Geschlechtergerechtigkeit in der Start-up-Szene einzuleiten.

Fassl von Fund F ist gerade dabei, Geld für ihr zweites Vehikel einzusammeln, das ausschließlich in Start-ups mit mindestens einer Frau im Gründerteam investiert. Die 20 Millionen Euro, die ursprünglich angepeilt wurden, sind bereits überschritten. Unter den Investoren finden sich auch ATX-Managerinnen und Unternehmerinnen.

Für die Start-up-Szene ebenfalls wichtig sind Frauen wie Kathrin Zenker, die zum „Business Angel des Jahres“ gekürt wurde. Zenker entstammt der Eigentümerfamilie von Weitzer Parkett, arbeitete einige Jahre im Familienunternehmen mit, entschied sich dann aber, zusammen mit ihrem Mann über ihr Family Office als Impact-Investorin tätig zu werden. „Wir sehen es sehr gerne, wenn Frauen in den Gründerteams unserer Start-ups vertreten sind, und achten auf die Vollständigkeit der Kompetenzen im Management“, sagt Zenker, die aktuell rund 15 Beteiligungen hält. „Alle mit ausreichend finanziellen Spielräumen sollten einen Teil ihres Geldes in Risikokapital investieren. Es gibt für uns nichts Besseres, als junge Gründer und Gründerinnen beim Wachsen zu unterstützen“, so Zenker.

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