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„Höchstleistungen entstehen nicht durch Druck “

IN KOOPERATION MIT ZAUNER GROUP
Aktualisiert
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5 min

©Werner Streitfelder
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Roman Zauner und Andreas Beck, Geschäftsführer der ZAUNERGROUP, über eine gelungene Generationenübergabe.

TREND: Die ZAUNERGROUP ist ein international tätiges Familienunternehmen in zweiter Generation. Wodurch hat sich die Generationen­übergabe ausgezeichnet?

Roman Zauner: Mein Vater hat die ZAUNERGROUP als Unternehmen mit Handschlagqualität und hoher technischer Kompetenz aufgebaut. Diese Grundsätze sind unverändert geblieben. Gleichzeitig war es aber die Aufgabe von Andreas Beck und mir, das Unternehmen im Sinne von Internationalisierung und Digitalisierung weiterzuentwickeln. Es geht also um die Bewahrung unserer Unternehmens-DNA und zugleich um die Weiterentwicklung. Für eine erfolgreiche Generationenübergabe war es essenziell, den Übergang frühzeitig zu planen. Wir hatten die Möglichkeit, den Prozess im Vorhinein mitzugestalten, bevor die Letztverantwortung an uns übertragen wurde. Und der ganz entscheidende Punkt war, dass die Übergabe von der Vorgängergeneration wirklich gewollt wurde.

Was war Ihnen bei der Generationenübergabe besonders wichtig?

Zauner: Die größte Herausforderung war es, langjährige Mitarbeitende mit ins Boot zu holen und ihnen das Gefühl zu geben, dass ihre vertrauten Ansprechpersonen weiterhin für sie da sind – und lediglich das Führungsteam erweitert wurde. Langjährige Mitarbeiter:innen sind ein wichtiger Bestandteil unseres Unternehmens und bleiben das auch. Das galt es zu kommunizieren.

Kontinuität ist bei internationalen Familienbetrieben besonders wichtig. Welche Schritte unternehmen Sie, um dies in Ihrem Unternehmen sicherstellen zu können?

Andreas Beck: Um Kontinuität zu sichern, setzen wir auf klare Strukturen und eine vorausschauende Marktstrategie. Darum haben wir sehr frühzeitig entschieden, dass wir in Zukunft breiter aufgestellt sein wollen, um die nächsten Trends zu erkennen und uns dorthin zu orientieren. Das gibt Stabilität und Orientierung in unsicheren Zeiten. Die Mitarbeitenden müssen ­sehen, dass wir das Unternehmen gemeinsam voranbringen wollen. Trotz unserer Größe sind wir flexibel und arbeiten mit einer flachen Organisation, sodass die Mitarbeitenden erkennen, dass sie sich einbringen können, wenn sie möchten. Kontinuität bedeutet für uns aber auch die Weiterentwicklung von Führungskräften. Wir haben eine eigene Akademie, in der wir gezielt ­Talente fördern und über Jahre hinweg erfolgreiche Führungskräfte aufbauen.

Die ZAUNERGROUP zeichnet sich durch familiäre Strukturen und flache Hierarchien aus. Wie schaffen Sie die Balance zwischen Ihrer offenen ­Unternehmenskultur und einem ­hohen Leistungsanspruch?

Zauner: Wir sind der Meinung, dass eine starke Unternehmenskultur wichtig ist, damit überhaupt Spitzenleistungen erbracht werden können. Höchstleistungen entstehen nicht durch Druck, sondern durch Iden­tifikation mit dem Unternehmen, Freude an der Arbeit und das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun. Wir setzen daher auf offene Kommunikation. Wir haben direkte Entscheidungswege und mittlerweile ein Umfeld geschaffen, in dem jede:r Verantwortung übernehmen kann. Der Beitrag von jedem zählt.

Die wirtschaftliche Lage in Österreich ist herausfordernd. Hinzu kommt der herrschende Fachkräftemangel. Wie gelingt es Ihnen, die besten Köpfe an Ihr Unternehmen zu binden?

Beck: Der Fachkräftemangel ist bei uns in der Branche schon lange Realität. Wir sehen das als Chance und nicht nur als Herausforderung. Wir haben daher schon vor Jahren reagiert und verfolgen den Ansatz, großen Wert auf Ausbildung und Entwicklung zu legen. Das heißt, wir bilden die Mitarbeitenden, die frisch von der Universität oder von der Schule kommen, gezielt weiter aus. Es ist essenziell, dass man als Unternehmen den Interessen der Mitarbeitenden nachgeht. Dadurch kann man auch die Mitarbeitenden länger an sich binden. Wir pflegen ­außerdem eine Kultur des ­Respekts. Man spürt, dass sich unsere Mitarbeitenden bei uns wohlfühlen – und genau das macht den Unterschied.

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