
Nächste Etappe des Handelskriegs: Chinas Fluglinien sollen keine Flugzeugteile und -ausrüstung von Boeing mehr kaufen. Profitieren könnte Airbus – und österreichische Zulieferer.
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Als Reaktion auf den Zollstreit mit den USA hat China einem Medienbericht zufolge die heimischen Fluggesellschaften angewiesen, keine Boeing-Maschinen mehr abzunehmen. Die Regierung in Peking habe die chinesischen Airlines auch aufgefordert, keine Flugzeugteile und -ausrüstung mehr von US-Unternehmen zu kaufen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Insider.
Die Auswirkungen für den US-amerikanischen Hersteller dürften dennoch überschaubar sein. Die Boeing-Webseite listet per Ende März 130 offene Bestellungen chinesischer Kunden.
Die USA und China führen einen Handelskrieg, nachdem US-Präsident Donald Trump die Zölle für Importe aus der Volksrepublik auf 145 Prozent erhöht hatte. China legte nach und erhob Einfuhrgebühren auf US-Importe von 125 Prozent. Die chinesische Regierung erwägt, Fluggesellschaften zu unterstützen, die Boeing-Jets leasen und mit höheren Kosten konfrontiert sind, berichtete Bloomberg News. Die drei größten Fluggesellschaften Chinas - Air China, China Eastern Airlines und China Southern Airlines wollen zwischen 2025 und 2027 Dutzende Boeing-Flugzeuge übernehmen.
In Österreich beliefert der Flugzeugzulieferer FACC sowohl Boeing als auch den europäischen Airbus-Konzern. Letzterer dürfte von dem chinesischen Bestellstopp profitieren, ebenso Comac aus China, ebenfalls ein FACC-Kunde. FACC will die Auswirkungen der aktuellen Entscheidung Chinas auf trend-Anfrage nicht kommentieren.
Die eskalierenden Vergeltungszölle zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt drohen Analysten zufolge den Warenhandel zwischen China und den USA zum Erliegen zu bringen. Dieser Handel hatte im Jahr 2024 einen Wert von über 650 Milliarden Dollar (571 Mrd. Euro).