Die Wirtschaftskammer fordert auch in Österreich einen Anti-Bürokratiebeauftragten à la Musk.
©APA/dpa-Zentralbild POOL/Patrick PleulDie Wirtschaftskammer fordert Ministerzuständigkeit für den Bürokratieabbau. Doch auf der Suche nach dem Österreich-Double von Elon Musk herrscht Ratlosigkeit. Die große trend-Umfrage.
Bundeskanzler Karl Nehammer postete am Wochenende aus Paris begeistert ein Bild mit Tesla-Chef Elon Musk, der in der zweiten Ära von Donald Trump Chef-Deregulierer der Vereinigten Staaten sein soll. Unter dem Titel Department of Government Efficiency (DOGE) soll der Tech-Unternehmer und Trump-Unterstützer Elon Musk dem wiedergewählten US-Präsidenten dabei helfen, den Staat schlanker zu machen.
Nun werden auch in Österreich die Forderungen nach einer entschlossenen Umsetzung der ständigen Lippenbekenntnisse zum Bürokratieabbau laut. „Das kumulative Ausmaß der Bürokratie hat ein Maß erreicht, das nicht mehr erträglich ist", beklagt Christian Mandl, Leiter der Abteilung für Europapolitik in der Wirtschaftskammer, am Montag. „Für Österreich - und damit sind wir bei den Regierungsverhandlungen - fordern wir eine eigene ministerielle Zuständigkeit für Bürokratieabbau".
Doch wer hätte das Format, um von Seiten der Wirtschaft der neuen Regierung in Sachen Regierungseffizienz Ezzes zu geben? Und ist das überhaupt eine gute Idee?
Zwei Drittel der Österreicher:innen meinen laut einer Umfrage des Linzer Market-Instituts: eher oder sicher nicht. Nur elf Prozent können einem solchen Vorhaben unbedingt etwas abgewinnen. Männer sind von der Idee des Trump-Musk-Gespanns mehr angetan als Frauen.
Noch schwieriger ist die Suche nach einem potenziellen österreichischen DOGE-Chef. Der Großteil der vom trend genannten Anwärter – Unternehmer und CEOs großer Unternehmen – sind der Hälfte der Befragten nicht einmal bekannt. Wer einen hohen Bekanntheitsgrad hat, dem wird auch tendenziell eher zugetraut, die Rolle eines staatlichen Staatsverschlankers einzunehmen. Obenauf liegt der frühere Vizekanzler und Finanzminister Hannes Androsch. Dem heute 86-jährigen Industriellen wird von 46 Prozent „auf jeden Fall“ oder „eher doch“ bescheinigt, ein Stachel im Fleisch der Bürokraten sein zu können, bei den Über-60-Jährigen sind es sogar 62 Prozent. Dahinter liegt ein Erbe – Red-Bull-Mann Mark Mateschitz, der bei der Wahl wohl von der Strahlkraft seiner Marke profitiert.
Ebenfalls vom Image seines Unternehmens gepusht sein dürfte Voestalpine-CEO Herbert Eibensteiner auf Rang drei. „Das Unternehmen färbt auf die Bewertung der Person ab“, ist Market-Expertin Birgit Starmayr überzeugt. Wenig überraschend: KTM-Chef Stefan Pierer wird die Rolle des Elon-Musk-Double nicht (mehr) abgenommen.