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EU-Vergleich: Lohnnebenkosten in Österreich hoch

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EU-Vergleich: Lohnnebenkosten in Österreich hoch
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Lohnnebenkosten und Kosten je Arbeitsstunde im oberen Drittel.

Die Lohnnebenkosten liegen in Österreich im EU-Vergleich im oberen Drittel ebenso wie die Arbeitskosten pro Stunde inklusive aller Nebenkosten. Berücksichtigt man allerdings die überdurchschnittliche Produktivität der heimischen Wirtschaft, dann ergeben sich Kosten je produzierter Wareneinheit (Lohnstückkosten), die im EU-Mittelfeld liegen, zeigt eine Studie des Wifo im Auftrag der Sozialpartner.

Wettbewerbstarke Länder haben noch höhere Arbeitskosten als Österreich

Ziel der Studie, die vom "Beirat für Wirtschafts- und Sozialfragen" in Auftrag gegeben wurde, war es, die Arbeitskosten in Österreich international zu vergleichen. Demnach lagen die Kosten je Arbeitsstunde inklusive aller Lohnnebenkosten in Österreich bei 35 Euro und damit auf dem vergleichbaren Niveau wie in den Niederlanden (34,9 Euro). Teurer kommt die Arbeitsstunde in Finnland, Frankreich, Deutschland, Schweden Dänemark und Spitzenreiter Belgien: Dort kostete die Stunde im Jahr 2015 43,3 Euro. "Gerade wettbewerbstarke Länder haben noch höhere Arbeitskosten als Österreich", vermerkt dazu Josef Wöss, Leiter der Abteilung Sozialpolitik in der Arbeiterkammer. Zum Teil wesentlich weniger kostet die Arbeitsstunde vor allem in den neuen EU-Ländern.

"Mehr Gehalt führt zu höherer Produktivität"

Die am Mittwoch veröffentlichte Studie zeigt auch, dass etwa Schweden und Dänemark zwar höhere Kosten je Arbeitsstunde haben als Österreich, bei den Lohnstückkosten, also den Gesamtkosten für die Herstellung von Waren, aber spürbar unter Österreich liegen. Im Gegenzug hat etwa Italien mit 27,4 Euro wesentlich niedrigere Arbeitskosten je Stunde, bei den Lohnstückkosten liegt Italien hingegen über Österreich. "Hohe Kosten sind sehr relativ zu sehen", so Wöss. Eine höhere Bezahlung führe auch zu mehr Motivation und damit höherer Produktivität, wie aber auch im Gegenzug die höhere Produktivität eine höhere Bezahlung ermögliche.

26 Prozent Lohnnebenkosten in Österreich

Die Studie untersucht auch die Lohnnebenkosten in den EU-Ländern. Sie werden als "indirekte Kosten" definiert, also alle Zahlungen der Arbeitgeber, die nicht im Monatslohn inklusive Sonderzahlungen wie Urlaubsgeld enthalten sind. Insbesondere sind das Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung, Lohnsummensteuern und Weiterbildung. Die Lohnnebenkosten machen in Österreich 26,2 Prozent der gesamten Arbeitskosten aus. Das liegt leicht über dem EU-Schnitt von 24 Prozent.

Schweden und Frankreich: Lohnnebenkosten betragen rund ein Drittel der Arbeitskosten

Spitzenreiter sind Schweden und Frankreich, wo die Lohnnebenkosten rund ein Drittel der gesamten Arbeitskosten ausmachen. Das Beispiel Schweden zeigt, dass die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit nicht nur bei den Arbeitskosten und den Lohnnebenkosten entschieden wird: Schweden hat mit 32,1 Prozent der Gesamtkosten sehr hohe Lohnnebenkosten und mit 41,1 Euro je Stunde sehr hohe Arbeitskosten je Stunde. Bei den für die internationale Wettbewerbsfähigkeit entscheidenden Lohnstückkosten liegt Schweden aber um etwa 20 Prozent unter Österreich. Produktivität aber auch Infrastruktur oder Energieversorgung entscheiden für die Wettbewerbsfähigkeit, so Wöss.

Arbeitsstunde in Tschechien ein Drittel günstiger

Auch in Österreichs Nachbarland Tschechien machen die Lohnnebenkosten einen höheren Anteil der Gesamtkosten aus (27,3 Prozent). Die Arbeitskosten je Stunde liegen mit 9,8 Euro in Tschechien aber bei weniger als einem Drittel des österreichischen Werts. Bei den Lohnstückkosten liegt Tschechien dann zwar noch unter Österreich, aber nur mehr um etwas mehr als 10 Prozent.

Deutschland: Höhere Kosten der Lohnstückkosten, geringere Lohnnebenkosten

Deutschland liegt bei den Lohnnebenkosten mit 22,4 Prozent unter Österreich, bei den Lohnstückkosten aber um gut zehn Prozent über Österreich.

Lohnnebenkosten in vielen EU-Ländern sinkt

In der Hälfte der EU-Länder ist der Anteil der Lohnnebenkosten seit dem Jahr 2000 gefallen, auch in Österreich gab es einen Rückgang um 0,9 Prozentpunkte. Im Vergleich zu 2008 verzeichnete Österreich allerdings einen Zuwachs des Lohnnebenkostenanteils von 0,5 Prozentpunkten, was etwa dem EU-Schnitt entspricht.

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