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Heizungstausch: Gerangel um Förderungen

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Wärmepumpen-Fertigung bei Ochsner in Haag (NÖ).

©APA/Hans Klaus Techt
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Heizungsbranche beklagt „Bestellstopp" und wendet sich direkt an Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer und Klimaminister Norbert Totschnig (ÖVP). Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ) will Klimamaßnahmen nach Effizienz beurteilen.

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Einer der vielen offenen Fragen trotz des umfangreichen Regierungsprogramms ist die Weiterführung der Förderungen für den Heizkesseltausch. Wie berichtet, waren Ende Dezember die entsprechenden Töpfe leer – seit Jahresbeginn schlagen deshalb Branchenvertreter Alarm, etwa der Wärmepumpen-Unternehmer und niederösterreichische Industriellenpräsident Kari Ochsner. Das neue Förderregime ist aber noch immer ungewiss.

In einem offenen Brief an Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer und seine Staatssekretärin Elisabeth Zehetner sowie den nunmehr auch für Klima zuständigen Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, alle ÖVP, fordert die Heizungsbranche deshalb Klarheit über die Fortsetzung und eine Zusage, dass eine allfällige neue Förderung auch rückwirkend für jeden Kunden, der jetzt den Kesseltausch beauftragt, in Anspruch genommen werden kann. Unter dem Eindruck von zahlreichen Kundengesprächen im Rahmen der soeben beendeten Energiesparmesse Wels kommen die Interessensvertreter zum Schluss, dass „die unklaren Signale aus den Regierungsverhandlungen zur Kesseltauschförderung und die Ausschöpfung des Fördertopfes zu einer extremen Verunsicherung bei unseren Kunden und zu einem Bestellstopp geführt haben."

Die Lage, so heißt es weiter, sei für die österreichische Heizungsindustrie, deren Zulieferer und Installationsbetriebe „dramatisch, da keine Planungssicherheit für unsere Standorte herrscht."

Unterzeichnet ist das Schreiben von Franz Titschenbacher, Präsident des Österreichischen Biomasse-Verbands, und von Richard Freimüller, Präsident von Wärmepumpe Austria, außerdem von zahlreichern Unterstützern aus Industrie, Großhandel und Energiewirtschaft.

Aus der Regierung zu Wort gemeldet hat sich bisher Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ). Er legt sich hinsichtlich einer möglichen Fortführung von staatlichen Unterstützungsmaßnahmen beim Heizungstausch nicht fest. „Es ist ganz wichtig, alle Klimamaßnahmen auch danach zu beurteilen: Was sind die effizientesten Maßnahmen im Bezug auf die Zielerreichung? Und das werden wir in den nächsten Wochen und Monaten tun", so der neue Finanzminister am Dienstag in Brüssel.

„Mir ist der Ausstieg aus Öl und Gas ein Anliegen", betont Marterbauer. Er wolle sich aber nicht auf einzelne Maßnahmen festlegen und erwarte hier die „Debatte mit dem Landwirtschafts- und Klimaminister in der Frage."

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