
US-Präsident Donald Trump hat Zölle auf alle Autoimporte in die USA in Höhe von 25 Prozent angekündigt. Die Auto-Zulieferindustrie in Österreich zeigt sich besorgt.
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Die neue Regelung der US-Regierung sieht Zölle in Höhe von 25 (bisher: 2,5) Prozent auf alle nicht in den USA gefertigten Autos vor. Trump zufolge wird die Maßnahme dazu führen, dass Autohersteller ihre Werke in den USA bauen. Trump hatte in der Vergangenheit die bestehenden EU-Zölle auf Kfz-Produkte kritisiert und eigene Zölle in Aussicht gestellt.
Nach der Ankündigung wird bei BMW, das in Steyr das weltweit größte Motorenwerk des Konzerns betreibt, auf die „immense Bedeutung“ des freien Handels und der internationalen Zusammenarbeit verwiesen. „Wir sollten über weniger statt mehr Handelshemmnisse diskutieren. Die BMW Group setzt sich nach wie vor für eine Absenkung von Zöllen und Handelsbarrieren zwischen der EU und USA ein. Davon würden auch die Verbraucher auf beiden Seiten des Atlantiks profitieren“, teilte der Konzern auf Anfrage mit.
Die Bayern verweisen auf das US-Werk in Spartanburg (South Carolina). Dieses sei der größte Standort im Produktionsnetzwerk der BMW Group, das den Markt mit den begehrten X-Modellen bedient. „Das Werk führte 2024 knapp 225.000 BMW mit einem Exportwert von mehr als 10 Milliarden US-Dollar aus und war damit erneut der größte Automobilexporteur nach Wert in den Vereinigten Staaten. Seit 2014 exportierte das Werk in South Carolina über 2,7 Millionen BMW Fahrzeuge und damit knapp zwei Drittel der Gesamtproduktion - mit einem Exportwert von 104 Milliarden US-Dollar“, so BMW.
Einer der bekanntesten Namen der heimischen Zuliefererindustrie ist Magna Steyr (Graz), Teil des kanadischen Automotive-Riesen Magna, der von den Zöllen besonders betroffen sein dürfte. Nach Eigenangaben erwirtschaftete die österreichische Auto-Zulieferindustrie im Jahr 2024 einen Produktionswert von 28,5 Mrd. Euro, 81.700 Jobs entfallen direkt auf die Branche. Die Zulieferindustrie gilt als überdurchschnittlich gut zahlender Sektor, ersichtlich an den jährlichen Kollektivvertragsverhandlungen der Metallindustrie. Der Mindestlohn dort liegt bei 2.518 Euro.
Laut Wifo-Direktor Gabriel Felbermayr werden sich die von den USA angekündigten Sonderzölle auf Autos negativ auf Österreich auswirken. Die US-Autozölle seien „schlecht“ für die deutsche Autoindustrie und die stark von Deutschland abhängige österreichische Auto-Zulieferindustrie. Die Europäische Union müsse in Reaktion auf die US-Autozölle nun „die Drohungen wahr machen“, etwa im Digitalbereich, so der Wirtschaftsforscher. „Wenn man nichts tut, dann macht man es den Zollkriegern weltweit sehr leicht.“

