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„Politik kauft sich Wähler“

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©picturedesk.com/Kurier/Gilbert Nov
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Konzernchef ATTILA DOGUDAN vermisst Leistungswillen und die Einsicht, dass der Staat den Einzelnen nicht versorgen muss. Warum Do & Co trotzdem gut läuft und er eine Vermögenssteuer nicht prinzipiell ablehnt.

TREND: Was hat aus Sicht eines weltweit tätigen Unternehmers im Programm der nächsten Regierung unter der Überschrift Wirtschaft zu stehen?

DOGUDAN: Bevor man das beantwortet, muss man einmal allen Österreichern ins Bewusstsein rücken, wo wir heute stehen. Faktum ist: Wir haben kaum noch Innovationen. Und wir müssen wesentlich effizienter und schneller werden. Das benötigt ein Umdenken beim Thema Arbeit, sonst werden wir am Weltmarkt kontinuierlich verlieren. Wer mehr arbeitet, muss mehr verdienen. Das Gegenteil ist der Fall: Du wirst bestraft, wenn du mehr leisten willst, indem du immer höhere Steuern zahlst. Das ist leider das Grundprinzip bei uns in Österreich – aber auch in Deutschland.

Wo VW jetzt vor Werksschließungen steht …

Die Autokonzerne dort haben Mitbewerber aus China oder etwa Tesla lange nicht ernst genommen, was sich jetzt rächt. So eine Hochnäsigkeit ist typisch für Kulturen, in denen ein besonderer Wohlstand entstanden ist und die Menschen erwarten, dass der Staat diesen endlos garantiert.

Ist ja genau das Versprechen der hiesigen Politik, oder?

Leider ja. Aber der Staat ist nicht dafür da, für den Einzelnen zu sorgen. Das muss jeder Bürger für sich selbst tun. Der Staat muss Rahmenbedingungen schaffen: ein ordentliches Bildungswesen, ein gutes Gesundheitswesen, eine funktionierende Judikatur und eine Grundbasis für jene, die wirklich Hilfe benötigen. In Wahrheit kauft sich Politik aber ihre Wähler: Je mehr ich herschenke, desto besser die Chance, dass ich gewählt werde. Egal, was es kostet. Nur haben wir jetzt nichts mehr zum Herschenken, und ich kann nur hoffen, dass die Menschen das bald verstehen. Es reicht nicht, groß zu plakatieren: „ Arbeit muss sich lohnen“. Da sage ich: Bitte gleich umsetzen! Die Besteuerung muss so gestaltet sein, dass der, der mehr tun will, überproportional mehr kriegt. Vollzeitarbeit muss attraktiv sein, die Förderung der Teilzeitarbeit muss aufhören, außer für Mütter oder Pflegende. Und wer Arbeitsplätze schafft, soll Steuervorteile lukrieren können. Nur wenn sich unsere Einstellung zu Leistung und Arbeit ändert, können wir die Trendwende schaffen.

Lesen Sie den vollständigen Artikel in der trend. PREMIUM Ausgabe vom 27. September 2024
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