START-UP-WETTBEWERB IN BANGKOK. Der Sieger (M.) kommt 2024 zur "ViennaUP" nach Wien.
Wie die Zwei-Millionen-Metropole Wien in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben will - am Beispiel eines "speedy" Asientrips.
Drei Tage Seoul, drei Tage Bangkok, zwei Zwölf-Stunden-Flüge, einer mit sechs Stunden und Termine im Stundentakt von acht Uhr morgens bis spätabends: Wenn Wiens Finanzstadtrat Peter Hanke plus Delegation zur Asienreise aufbricht, ist ein gewisses Maß an Durchhaltevermögen von den Teilnehmern gefordert. Wichtigster Termin in Seoul war die Teilnahme von Wiens Außenminister - Hanke ist ja auch für "Internationales" zuständig - am World Cities Summit Mayors Forum. Diese Organisation aus Singapur zeichnet Städte für besondere Leistungen aus. 2022 erhielt Wien einen Award für nachhaltige Stadtentwicklung, 2025 kommt der Summit nun nach Wien. In Seoul diskutierten Vertreter von 44 Städten die drängendsten Probleme von Metropolen. Hanke betonte beim Forum, dass man die Bewältigung der Klimakrise nicht allein dem Markt überlassen dürfe, sondern dass es auch starke Innovations- und Finanzierungsanreize der öffentlichen Hand brauche.
In Bangkok lag der Schwerpunkt auf neuen Technologien. Die Wiener Wirtschaftsagentur unter Leitung von Gerhard Hirczi unterzeichnete mit dem Pendant der Boomtown Bangkok (zwölf Millionen Einwohner) ein Abkommen zur Zusammenarbeit im Bereich Smart City, Innovationen und Start-ups. Die Wirtschaftsagentur veranstaltete auch einen Start-up-Wettbewerb. Der Sieger (KI-basierte simultane Sprachübersetzung sogar in Dialekte) gewann einen einmonatigen Wien-Aufenthalt bei der "ViennaUp" 2024.
Der Bangkok-Pitch ist aber nur Teil einer ausgeklügelten Internationalisierungsstrategie Wiens. Standortprofi Hirczi reist derzeit öfter nach Asien, etwa auch nach Tokio, da viele asiatische Start-ups gerade flügge werden und den Weg nach Europa suchen: "Wir möchten Wien hier frühzeitig positionieren und innovativen Unternehmen Wien als Markteintritt für Europa anbieten."
In Seoul und Bangkok waren auch Vertreter der "Urban Innovation Vienna"(UIV), einer Tochter der Wien Holding, dabei. Dieser in der Öffentlichkeit eher unbekannte Thinktank entwickelt mit 60 hochqualifizierten Mitarbeitern Lösungen für die großen Zukunftsprobleme von Städten: Mobilität, Digitalisierung, Klima, Stadt-und Quartierentwicklung. Mehr über die UIV in einer der nächsten trend-Ausgaben. Hankes Fazit seines Speeddatings für den Standort: "Es ist uns sicher gelungen, die starke Marke Wien weiter aufzuladen."
Der Artikel ist in der trend. PREMIUM Ausgabe vom 13.10.2023 erschienen.