
Exklusiv: Der trend wollte wissen, wie die Österreicher:innen zu Wirtschaftssanktionen als Druckmittel gegen Länder wie Russland, Iran oder Nordkorea stehen. Eine knappe Mehrheit ist dagegen.
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Geht es nach der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas, beschließen die 27 EU-Außenminister:innen das 17. Sanktionspaket gegen Russland noch vor dem Sommer. Wie die EU-Chefdiplomatin und vehemente Befürworterin der Sanktionen kürzlich bekannt gab, befindet sich das nächste Sanktionspaket momentan in Ausarbeitung.
Die mit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine verhängten EU-Sanktionen sollen damit verlängert und unter Umständen verschärft werden. Bekanntlich ist es in den letzten drei Jahren weder der EU noch den USA gelungen, mittels Sanktionen den russischen Präsidenten Wladimir Putin zum Umdenken zu bewegen und den Krieg zu beenden.
Das dürfte auch den Österreicher:innen nicht entgangen sein. Das Linzer Market-Institut hat für trend Ende März 1.000 Österreicher:innen befragt, ob sie Wirtschaftssanktionen für ein geeignetes Druckmittel gegen Regime wie Russland, den Iran oder Nordkorea halten. „In der Gesamtbevölkerung überwiegt die Ablehnung gegenüber Wirtschaftssanktionen“, erklärt Expertin Birgit Starmayr vom Market-Institut. Während 46 Prozent der Befragten von Wirtschaftssanktionen als Druckmittel wenig halten, stehen rund vier von zehn Befragten Wirtschaftssanktionen positiv gegenüber.
Auffällig ist der Expertin zufolge, dass die Ansichten je nach Altersgruppe und Bildungsstatus auseinandergehen. Je jünger oder höher gebildet die Befragten, desto eher sprechen sie sich für Wirtschaftssanktionen aus. Demgegenüber zeigen sich Ältere und weniger Gebildete skeptischer.
Finden Sie, dass Wirtschaftssanktionen ein taugliches Mittel sind, um Staaten wie den Iran, Nordkorea und Russland unter Druck zu setzen?


Diese repräsentative trend-Umfrage wurde vom market-Institut durchgeführt.
n = 1.000 Befragte
US-Sanktionen weiterhin in Kraft
Ein gewisses Maß an Sanktionsskepsis ist auch dem russlandfreundlichen US-Präsidenten Donald Trump zuzuschreiben. Er denkt immer wieder laut über eine Lockerung der US-Sanktionen gegen Russland nach. Allerdings ist das Gros der von Vorgänger Joe Biden verhängten Sanktionen nach wie vor in Kraft. Diese dienen Trump als willkommenes Druckmittel, um Friedensverhandlungen rundum den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine voranzutreiben.