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Weltraumfirmen ringen mit Budget-Sparkurs

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Die Kärntnerin Carmen Possnig ist Ersatzastronautin für die europäische Raumfahrtagentur ESA.

©APA/ESA
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Vor der Budgetrede im Mai kämpfen die heimischen Raumfahrttechnik-Unternehmen um staatliche Mittel. Dass Deutschland ein Raumfahrtministerium bekommt, lässt viele hoffen.

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Am 13. Mai wird Finanzminister Markus Marterbauer seine Budgetrede halten, in den Wochen davor gibt es traditionell heftiges Tauziehen, wer wie viel bekommt und wer wie hohe Abstriche machen muss. Weil es diesmal um ein Doppelbudget geht, das unter dem Zeichen extremen Sparens steht, geht es lauter zu als sonst.

Unter der grünen Technologieministerin Leonore Gewessler war die Unterstützung für Weltraumtechnik & Co. bereits weit gediehen, ihr Nachfolger Peter Hanke muss erst einmal Flagge zeigen. Dabei geht es vorrangig um die österreichischen Beiträge zur European Space Agency (ESA). 400 Millionen Euro sind dabei laut Branchenverband Austrospace als Zusage für die ESA-Ministerratskonferenz 2025 geplant, es dürfte jedoch weniger werden. Georg Kopetz, Chef der in der Raumfahrttechnik hoch aktiven Wiener Technologiegruppe TTTech, streicht deshalb eine simple Logik hervor: „Wenn wir in die ESA weniger einzahlen, bekommt die österreichische Industrie auch weniger Aufträge von der ESA und ihren europäischen Zulieferern zurück.“

Weil Verteidigungsausgaben hoch im politischen Kurs stehen, versucht die Branche sich auch in diesem Kontext stärker zu profilieren. „Weltraumtechnik wird für die Sicherheitsstrategie immer wichtiger. Satelliten benötigt man etwa zur Drohnenabwehr oder zur krisensicheren Kommunikation“, betont Kopetz. Nachsatz an neutralitätsverwöhnte Österreicher: „Es ist aus österreichischer Sicht sinnvoller, in österreichische Raumfahrttechnik als in nationale Waffensysteme zu investieren. Die zivile Nutzung – dual use – ist in diesem Bereich immer mitgedacht.“

Inspiriert sind Kopetz & Co. vom Stellenwert, denn die Raumfahrt im Koalitionsvertrag der neuen deutschen CDU/CSU-SPD-Regierung bekommt. Nicht nur dass es im Nachbarland ein eigenes Ministerium für Raumfahrt, Forschung und Technologie geben soll. „Deutschland will auch einen Astronauten auf den Mond schicken." In Österreich gilt eine Aufnahme der Kärntnerin Carmen Possnig, sie ist derzeit Ersatzastronautin, ins ESA-Astronautenprogramm als wünschenswert. „Das findet jedenfalls die Unterstützung der TTTech – und wohl der gesamten Industrie“, so Kopetz.

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