Trend Logo

Yes, she can!

Subressort
Aktualisiert
Lesezeit
3 min

Das perfekte Kontratprogramm zum alten, zornigen, weißen Mann Trump: Kamala Harris

©IMAGO/ZUMA Press Wire
  1. home
  2. Aktuell
  3. Politik

Die frühere Außenministerin URSULA PLASSNIK porträtiert die US-Präsidentschaftswerberin Kamala Harris: eine Powerfrau von der Westküste, eloquent, ehrgeizig, strategisch planend. Ein Blick in die Zukunft von Amerika.

Majority-Minority: Seit Jahren tobt unter diesem Schlagwort in den USA die Debatte über den Moment, in dem die weiße Bevölkerungsmehrheit unter 50 Prozent sinken wird. Irgendwann gegen Ende der 2040er-Jahre wird die jahrhundertelange Dominanz der -europäischstämmigen Weißen demografisch von einer Pluralität von Minderheiten -lateinamerikanischen und asiatischen -Ursprungs abgelöst werden.

Welchen Unterschied macht das für das Zusammenleben, das Schulwesen, die Anpassungsanforderungen, die tief verinnerlichten Machtstrukturen? Wie umgehen mit den Verlustängsten der einen und den Vertretungsansprüchen der anderen? Es geht im Übrigen nicht nur um einen nordamerikanischen, sondern um einen globalen machtpolitischen Trend. New York, Paris, London und Brüssel sind längst ganz oder überwiegend „Majority-Minority“-Gebiete.

Liefern sie heute schon einen Vorgeschmack auf breitflächigere Transformationen, die den USA noch bevorstehen? Der demografische Wandel führt in Kombination mit dem Prinzip Gleichberechtigung unweigerlich zur Ablöse der alten Eliten durch neue. Das kann, muss aber nicht gewaltfrei ablaufen. Liegt hier eine der Wurzeln des Sturms auf das Kapitol am 6. Jänner 2021, vielleicht sogar erhöhter Gewaltbereitschaft in der Politik ins-gesamt?

Die beiden US-Präsidentschaftskandidaten verkörpern bei diesem unterschwellig explosiven Thema geradezu paradigmatisch unterschiedliche Welten. Gewinnt wieder das Trump’sche Wild-West-Retro-Macho-Narrativ samt Elitenverachtung und Missachtung von Recht und Regeln? Oder ist die Zeit gekommen für Kamala Harris’ selbstbewusste Artikulation des American Dream im 21. Jahrhundert? Dunkelhäutig, hochgebildet, indokaribischstämmig und noch dazu Frau, personifiziert sie „Minderheit“ fast schon überbordend.

Wer repräsentiert die Vergangenheit, wer die Zukunft? Wohin wird das Land geführt? Geht es um Veränderung oder Festhalten, und wer steht wofür in den Augen der Wähler?

Der 5. November wird ungewöhnlich aufschlussreich sein über die politische und gesellschaftliche Verfasstheit der USA. Ob die westliche Führungsmacht einen positiven, nach vorne gerichteten Kurs einschlägt oder in rückwärtsgewandtem Selbstmitleid und Verlierertum versinkt, hat unmittelbare Auswirkungen auf fast alle Bewohner des Weltdorfes. (...)

Lesen Sie den vollständigen Artikel in der trend. PREMIUM Ausgabe vom 11. Oktober 2024
Zur Magazin-Vorschau: Die aktuelle trend. Ausgabe
Zum trend. Abo-Shop

Logo
Jetzt trend. ab € 14,60 im Monat abonnieren!
Ähnliche Artikel