Wie Sie relaxt in Urlaub fahren, Ihre Auszeit entspannt genießen und von den Wochen lange zehren können. Tipps von Management-Coach Sabine Prohaska.
Für viele Berufstätige, und besonders für Führungskräfte gilt: Vor dem Urlaub herrscht Hektik, weil noch viele Dinge zu erledigen sind. Und danach stapeln sich zuhause erneut die unerledigten Aufgaben. Deshalb ist die Erholung rasch verflogen. 15 Tipps von Managmenmt-Coach Sabine Prohaska, wie Sie das verhindern.
1. Offiziell einen Tag früher verreisen
Sagen Sie allen Freunden und Bekannten sowie Kunden und Kollegen, mit denen Sie nicht direkt zusammenarbeiten, dass Ihr Urlaub einen Tag früher beginnt. Sonst stapeln sich am letzten Arbeitstag die dringlichen Aufgaben auf Ihrem Schreibtisch und Ihr Telefon klingelt ohne Unterlass.
2. Am letzten Arbeitstag möglichst keine Termine
Ob beruflich oder privat: Vermeiden Sie nach Möglichkeit am letzten Arbeitstag Meetings (siehe Punkt 1) sowie Arzt- und Friseurbesuche. Diese dauern oft länger als geplant. Die Folge: Sie starten völlig außer Atem in den Urlaub.
3. Alles erledigen
Erledigen Sie vor dem Urlaub noch alle wichtigen und dringlichen Aufgaben, die Sie nicht delegieren können. Dafür eignet sich auch ein Homeoffice-Tag am letzten Arbeitstag, an dem Sie die To-Do-Liste abarbeiten. Sonst plagt Sie im Urlaub das schlechte Gewissen, und es fällt ihnen schwer, abzuschalten.
4. Urlaub ist Urlaub
Lassen Sie alle Unterlagen, die Sie an Ihre Arbeit erinnern, zu Hause. Packen Sie auch keine Fachliteratur ein, die in Zusammenhang mit ihr steht. Und: Sofern Sie das aushalten: Lesen Sie keine Tageszeitungen, schon gar nicht deren Wirtschaftsteil. Lesen Sie lieber einen Roman, ein Buch, das Sie auf völlig andere Gedanken bringt.
5. Arbeit delegieren
Erklären Sie ihrem Assistent oder Stellvertreter: Nach dem Urlaub dürfen maximal nur so viele Arbeiten offen am Schreibtisch liegen, wie Sie Urlaubstage haben. Sonst verleidet Ihnen der Gedanke an die Arbeit, die Sie erwartet, die letzten Urlaubstage.
6. Das Smartphone vergessen
Vergessen Sie Ihr Smartphone zuhause. Denn wenn Sie sich permanent darüber informieren, was zuhause oder an der Börse passiert, gewinnen Sie nicht den nötigen Abstand vom Alltag, um wirklich weg zu sein. Sollte dies nicht möglich sein, dann lassen Sie zum Beispiel die eingehenden Telefonate in der Mailbox auflaufen. Dann entscheiden Sie, ob und wann Sie zurückrufen. Sie müssen im Urlaub auch nicht immer und jederzeit erreichbar sein. Es genügt, wenn das der Partner oder die Partnerin ist.
7. Rechtzeitig packen
Beginnen Sie vier, fünf Tage vorm Reiseantritt mit dem Packen. Dann können Sie noch rechtzeitig etwas Neues kaufen, wenn das alte Stück doch nicht mehr passt, außer Mode geraten ist oder vielleicht kaputt bzw. komplett unauffindbar ist.
8. In Urlaubsstimmung kommen
Stimmen Sie sich bereits zu Hause auf den Urlaub ein. Zum Beispiel, indem Sie abends im Bett Reiseführer schmökern oder sich in YouTube Filmchen über Ihr Urlaubsziel anschauen.
9. Den Urlaubsbeginn feiern
Sie haben es sich verdient! Also feiern Sie Ihren Urlaubsbeginn auch. Zum Beispiel, indem Sie im Flugzeug ein Gläschen Sekt trinken.
10. Lassen Sie das Selbstmanagement zurück
Vergessen Sie im Urlaub alles, was Sie über das Thema Zeit- und Selbstmanagement gehört haben. Im Urlaub gibt es nur eine „wichtige“ und „dringliche“ Aufgabe: sich erholen.
11. Zeit für eine Pause
Übertragen Sie das Leistungsdenken, dem Sie im Alltag huldigen, nicht auf Ihren Urlaub. Sie müssen nicht jeden Berg erklimmen und jedes Museum besuchen.
12. Pläne sind da, um verworfen zu werden
Gestalten Sie Ihren Urlaub „agil“. Arbeiten Sie kein starres, vorab formuliertes Urlaubsproramm ab. Machen Sie das, wozu Sie gerade Lust und Laune haben – zum Beispiel nichts.
13. Nehmen Sie es leicht
Lassen Sie „Fünfe gerade sein“. Bei der Arbeit können Sie dem „Null-Fehler-Prinzip“ huldigen. Doch im Urlaub sollten Sie ein „easy living“ praktizieren. Sonst ärgern Sie sich über jeden lahmen Kellner und zu warmen Cocktail.
14. "Verlängern“ Sie Ihren Urlaub
Sagen Sie allen Personen, mit denen Sie nicht direkt zusammenarbeiten, dass Sie erst zwei Tage später zurückkehren. Sonst klingelt Ihr Telefon nach der Rückkehr ohne Unterlass. Dann ist die Erholung im Handumdrehen verflogen. Sie können sich in diesen ersten Tagen dann auch der Aufarbeitung dringender oder liegengebliebener Aufgaben widmen.
15. Nehmen Sie etwas in den Alltag mit
Behalten Sie den Urlaub in Erinnerung. Stellen Sie ein Urlaubsfoto auf Ihren Schreibtisch. Oder laden Sie es als Startbild auf Ihren PC und Ihre Smartphone. Dann können Sie noch ab und zu vom Meer oder den Bergen und der Auszeit träumen.
Die Autorin
Sabine Prohaska ist Wirtschaftspsychologin und Inhaberin des Wiener Trainings- und Beratungsunternehmens seminar consult prohaska