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Stille Tage im Chianti

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TRAUMLAGE. Die Villa La Massa liegt wenige Kilometer außerhalb von Florenz an einer Biegung des Arno. Die Umgebung erfüllt aller Klischees, die man von der Toskana und der Chianti-Region hat.

©beigestellt / Fani Kurti
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Die VILLA LA MASSA bei Florenz gilt als eines der besten und romantischsten Hotels Italiens. Zu Recht, wie der trend-Traveller neulich bei einem Besuch feststellen konnte.

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Von der Villa La Massa hatte der trend-Traveller schon viel gehört. Ein zu einem luxuriösen Hotel umgebautes Landgut aus der Spätrenaissance vor den Toren von Florenz. Beliebt bei Prominenz aus Kultur, Politik, Finanzwelt. Als Location gefragt bei teuren Mode- und Lifestylelabels, die hier gerne ihre Produkte präsentieren.

David Bowie hat in der kleinen Kapelle des Landguts im Jahr 1992 das Model Iman geheiratet. Madonna, so heißt es, sei hier Stammgast. Vielleicht auch Lady Gaga, aber da will man sich nicht so wirklich festlegen.

Auch viele andere Persönlichkeiten – Filmstars, Politiker, vielleicht auch ein Papst – sollen hier Tage und Nächte verbracht haben, aber die Diskretion, die ein gutes Hotel auszeichnet, verbietet es selbstverständlich, darüber zu sprechen.

Nun ergab sich für den trend-Traveller die Gelegenheit, einige Tage in der Villa La Massa zu verbringen. Er hat sie genutzt.

Die Villa La Massa ist eines dieser herrlichen und herrschaftlichen Anwesen, die sich einst der Adel von Florenz und von Siena als Landgut errichten hat und die in der Toskana auf den schönsten Hügeln und an den romantischsten Flussbiegungen der ohnehin sehr schönen Landschaft finden lassen. Viele dieser Villen wurden in den letzten Jahren und Jahrzehnten von russischen Oligarchen, amerikanischen Millionären und dem einen oder anderen Pop- oder Filmstar aufgekauft, andere in luxuriöse und diskrete Hotels und Resorts umgewandelt.

Die Villa La Massa ist eine dieser Hideaways. Sie liegt nur wenige Kilometer außerhalb von Florenz (ein Shuttle verbindet das Hotel mit dem Zentrum der Stadt in zwanzig Minuten), sie ist also ideal für jeden, der einerseits Ruhe und Erholung sucht, andererseits nicht auf Kultur verzichten will. Sie steht in einer 25 Hektar große Parkanlage.

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Die Villa Nobile zeichnet sich durch Spätrenaissance-Architektur und stilsichere Innenausstattung aus.

 © beigestellt / Fani Kurti
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Die 54 luxuriösen Zimmer und Suiten sind auf fünf historische Gebäude verteilt. Im Zentrum steht die Villa Nobile, ein eindrucksvoller Bau aus dem 16. Jahrhundert im Stil der Spätrenaissance mit zwei Restaurants, einem großen, wohltemperierten Swimmingpool, einem Spa, das Produkte aus der angesehenen Florentiner Officina Profumo-Farmaceutica di Santa Maria Novella verwendet, und einer intimen Bar mit Fresken aus dem 19. Jahrhundert.

Die Zimmer und Suiten sind elegant und dezent eingerichtet mit viel historischem Mobiliar und ohne modisches Schnickschnack, einige verfügen über einen privaten Garten oder über einen Balkon, von dem man auf den Arno, der träge am Hotel Richtung Florenz vorbeifließt, oder die umliegenden Weinberge des Chianti-Gebiets blickt.

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Der Eingang der Villa La Massa.

 © Villa La Massa
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Barman Andrea zelebriert in der Bar der Villa La Massa die Kultur des Negroni.

Trüffeljagd

Man kann hier leicht seine Tage mit Dolce far niente, also dieser sehr italienischen, sehr kultivierten Art des Müßiggangs, verbringen. Die Leute vom Hotel haben jedoch eine ganze Liste mit möglichen Ausflügen zusammengestellt, die man als Hotelgast unternehmen kann, um Florenz und die Toskana besser kennenzulernen.

So ließ sich der trend-Traveller nach Florenz bringen, wo er auf einem der traditionellen Boote, die früher von den Sandarbeitern, den Renaioli, zur Arbeit auf dem Fluss genutzt wurden, den Arno entlangfuhr und so mal vom Fluss her die Stadt betrachten konnte. Anderentags fuhr der trend-Traveller durch die wunderbare Hügellandschaft des Chianti zur Villa Cusana. Die befindet sich in der Nähe der Stadt San Gimignano und gehört dem legendären Adelsgeschlecht der Strozzis.

Eine echte Principessa lernt man ja nicht aller Tage kennen, und schon gar nicht eine, die in 15. Generation von jener Dame abstammt, die Leonardo da Vinci einst als „Mona Lisa“ verewigt hat.

Tatsächlich empfängt ihn Principessa Natalia Guicciardini Strozzi am Eingang zum Gutshof. Natalia hat eine interessante Geschichte. Anfang der 1990er-Jahre übersiedelte sie als 19-Jährige für einige Jahre von Florenz in die Stadt, die bei ihrer Ankunft Leningrad und bei ihrer Abreise St. Petersburg hieß, um am Mariinski-Theater klassisches Ballett zu studieren. Einer ihrer Lehrer war Rudolf Nurejew.

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Tradition. Principessa Natalla Strozzi führt durch ihr Anwesen Villa Cusana nahe der Stadt San Gimignano, wo sie heute das Weingut der Strozzi-Familie führt.

 © Gerald Sturz

Die Karriere als Tänzerin und Musikerin hat sie aufgeben, mit ihrer Schwester Irina betreibt sie nun das Weingut der Strozzis. Jetzt steht sie da, in hohen Stiefeln und in Arbeitskleidung, unprätentiös, fröhlich und mit einem unwiderstehlichen Lachen. Neben ihr steht Andrea, ein Trüffelsucher, und zwischen ihnen wuselt Macchia, der Hund, der uns zu den Trüffeln führen wird.

Denn zwischen den Weinbergen der Strozzis ist auch ein kleines, geschütztes Wäldchen, in dessen Erde ganz hervor ragende Trüffel heranwachsen. Im Sommer schwarze, im Herbst weiße, Die schwarze Trüffel ist natürlich nicht so gefragt wie die weiße, dafür findet man sie leichter. Und tatsächlich: Alle paar Meter wird Macchia fündig. Und der trend-Traveller hilft beim Ausbuddeln und später in einem der Säle der Villa Cusana beim Verzehr.

Good To Know

Der Gastkommentar ist trend. PREMIUM vom 12. Juli 2024 entnommen.
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