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Bänder- oder Sehnenriss: So werden Sie wieder fit

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8 min
Bänder- oder Sehnenriss: So werden Sie wieder fit
k.A©Thinkstock/Getty Images
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Von Bänder- oder Sehnenrissen können Hobbysportler genauso betroffen sein wie Profis. Im Falle eines Falles sollte umgehend ein Arzt konsultiert werden.

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Bänder- oder Sehnenrisse sind der Schrecken eines jeden Hobby- oder Profisportlers. Eine einzige falsche Bewegung oder Belastung kann sie auslösen, und danach folgt in der Regel eine wochen- oder monatelange Rekonvaleszenz-Phase. Leider ist es nicht möglich, diesen Verletzungen hundertprozentig vorzubeugen. Wer sich richtig aufwärmt oder spezifische Trainings absolviert, kann zwar das Risiko vermindern, wirklich schützen kann sich aber niemand.

Was passiert, wenn etwas passiert ist

Bänder- und Sehnenrisse lassen sich sowohl konservativ, als auch chirurgisch behandeln. "Es kommt immer auf die Bandverletzung an", gibt Veith Moser, Oberarzt für Plastische Chirurgie im Wiener Lorenz Böhler-Unfallkrankenhaus zu bedenken. "Beim Daumen ist eine Operation in den meisten Fällen unabdingbar."

Sein Kollege Arthur Schultz, Unfallchirurg und Sporttraumatologe am Lorenz Böhler-UKH ergänzt: "Auch das vordere Kreuzband sollte operiert werden, während das innere Seitenband meist konservativ ausheilt."

Funktion von Bändern und Sehnen

Bänder und Sehnen haben unterschiedliche Funktionen und sind für unseren Bewegungsapparat von enormer Wichtigkeit - Sehnen stellen Verbindungen zwischen Knochen und Muskeln dar, während Bänder gelenküberbrückend Knochen miteinander verbinden.

Unfallchirurg Schultz, präzisiert: "Bänder stabilisieren Gelenke, Sehnen bringen die Kraft des Muskels auf einen Knochen. Die Patellarsehne zum Beispiel bewirkt, dass der Unterschenkel gestreckt wird."

Eine Verletzung derselben hat also naturgemäß verschiedenste, nicht zu vernachlässigende Auswirkungen.

Der Bänderriss und seine Folgen

Wenn ein Band im Körper reißt, hat das prinzipiell die Instabilität des betroffenen Gelenkes zur Folge. "Der Daumen beispielsweise verfügt über ein Seitenband, dessen Riss es ermöglicht, das Gelenk unnatürlich weit aufzuklappen", erklärt Oberarzt und Hand- und Nervenchirurg Veith Moser.

Zu den häufigsten Bandverletzungen zählen laut seinem Kollegen Schultz der Riss des inneren Seitenbandes am Knie, jener des vorderen Kreuzbandes sowie die Ruptur des Daumenseitenbandes - nicht selten bedingt durch Fußball oder Skifahren (der berüchtigte "Skidaumen"). Schultz erläutert: "Bänderrisse sind fast immer traumatisch. Bänder reißen in der Regel aufgrund einer äußeren Gewalteinwirkung, einer Verletzung. Man bleibt zum Beispiel hängen, der Daumen wird nach außen gerissen oder man dreht sich das Knie aus, wodurch das innere Seitenband, das vordere Kreuzband oder beide kombiniert reißen können."

Eine Gelenkinstabilität birgt immer die Gefahr, eine Arthrose zu entwickeln, weshalb man die Versorgung eines Bänderrisses nicht auf die lange Bank schieben sollte.

Der Sehnenriss und seine Folgen

Im Normalfall kommen unsere Sehnen mit großen Krafteinwirkungen zurecht und besitzen eine enorme Reißfestigkeit, weshalb ein Sehnenriss fast immer degenerativer Natur ist. Schultz: "In den meisten Fällen ist schon ein Vorschaden wie Mangeldurchblutung vorhanden. Achillessehnenrisse zum Beispiel treten meist beim Tennisspielen, Badminton oder Laufen auf, machen sich aber häufig erst nach 45 Minuten Spiel bemerkbar. Die Betroffenen berichten von einem speziellen Wadenschmerz, so als sei ihnen der Tennisball in die Wade geschossen worden wäre."

Nachdem Sehnen Knochen und Muskeln miteinander verbinden, ist nach einer Sehnenverletzung mit einer gewissen Kraftverminderung zu rechnen.

Der Riss der Achillessehne macht es Betroffenen unmöglich, auf Zehenspitzen zu gehen und zu laufen oder sich beim Stiegensteigen mit dem Fußballen abzustoßen. Ähnlich verhält es sich mit einer Verletzung der so genannten Rotatorenmanschette, durch die Betroffene nicht mehr in der Lage sind, den Arm seitlich vom Körper wegzuheben. "Auch zu dieser Verletzung kommt es in der Regel abnutzungsbedingt, also aufgrund mangelnder Durchblutung oder degenerativer Veränderungen", weiß Schultz. Falls eine Operation notwendig ist, wird im Rahmen dieser die Sehne wieder am Knochen mittels Nähten und Ankern befestigt. Danach ist eine wochenlange Ruhigstellung erforderlich.

Häufige Sehnenverletzungen sind jene der Achillessehne, die Rotatorenmanschettenverletzung und "die der Quadrizepssehne und der Patellarsehne am Knie, bei denen es sich aber vorwiegend um degenerative Risse bei Zuckerkrankheit, bei Gicht, bei Rheuma sowie bei Übergewicht handelt", wie Schultz erklärt. Lorenz Böhler, der Begründer der Unfallchirurgie, nannte derartige Risse bewegungsmangelbedingt "die Erkrankung von Pfarrern und Gastwirten".

Mögliche Komplikationen

Neben Folgeerscheinungen wie Kraftverminderung sind neuerliche Rupturen der betroffenen Sehnen und Bänder durchaus bekannt. Schultz: "Drei bis vier Prozent der operierten Kreuzbänder im Knie werden nicht ausreichend durchblutet und lösen sich wieder auf, weshalb sie schon aufgrund von Bagatelltraumen reißen."

In manchen unglücklichen Fällen können Bänder- und Sehnenverletzungen außerdem zu einer Nerveneinengung (Nervenkompressionssyndrom) führen. Als Folge von Einblutungen und dadurch entstandenes Narbengewebe, das sich durch den Bänderriss entwickelt hat, entsteht ein Engpass. "Kommt es nach einem ausgeheilten Riss zu Schmerzen oder Missempfindungen, ist dies ein Zeichen dafür, dass sich ein 'beleidigter' oder eingeengter Nerv meldet", erklärt der auf Nervenkompressionssyndrome spezialisierte Mediziner Moser. "Dieses Problem lässt sich meist buchstäblich durch einen mikrochirurgischen Eingriff lösen."

Der Heilungsprozess

Für alle Betroffenen gilt: Bänder- und Sehnenrisse benötigen zumeist sechs Wochen, um zu heilen. Die Biologie lässt sich mit heutigen Mitteln nicht beschleunigen. Des Weiteren sollte man bedenken, dass weder Schienen noch spezielles Schuhwerk oder sonstiges präventiv wirken.

Es gibt auch keine Kunstbänder oder -sehnen, die eingesetzt werden können. Schultz: "Fremdmaterial kommt nur in Ausnahmefällen, beispielsweise nach Tumorrekonstruktionen, zum Einsatz. Bei normalen Patienten ist das nicht möglich. Körpereigenes Material ist und bleibt unübertroffen."

Wichtig, für alle Sportler unbedingt zu beachten ist, dass nach einer Behandlung eine intensive Physiotherapie, eine intensive Heilgymnastik sowie ein sehr langsames Anfangen mit spezifischen Sportarten notwendig ist.

Auch wenn es schwer fällt darf man überstürzen und muss diszipliniert mitarbeiten und dem eigenen Körper die Zeit geben, die er braucht.

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