TREND: Einreichen bedeutet Arbeit. Warum sollte man sich die für den Green Marketing Award antun?
Karin Seywald-Czihak: Der Green Marketing Award ist eine ideale Bühne, um seine ehrlichen nachhaltigen Aktivitäten zu präsentieren. Die Teilnehmer:innen und besonders die Gewinner:innen erhalten dafür breite Aufmerksamkeit. Der Aufwand ist überschaubar und sollte im Vergleich zu anderen Awards leicht zu schaffen sein.
Andreas Vretscha: Einreichungen zu Awards sind wie Fotoalben: Beim Zusammenstellen reflektiert man und freut sich über das, was geleistet wurde. Im Marketingbereich existieren unzählige Awards. Doch kein einziger widmete sich bisher exklusiv dem gesellschaftlich extrem wichtigen Thema Nachhaltigkeit, so wie es der Green Marketing Award nun tut. Eine Einreichung zeigt den Mehrwert, der via Marketing für die Gesellschaft generiert wird. So gesehen eignen sich Einreichungen auch sehr gut für interne und externe Unternehmenskommunikation.
Wie sieht Ihr Resümee zur ersten Auflage des Green Marketing Awards aus?
Vretscha: Für die Premiere des Awards wurden 83 Projekte eingereicht, und das hat unsere Erwartungen übertroffen. Denn im Vergleich zu anderen Marketing-Awards ist das außerordentlich viel. Neben der Quantität hat mich der Variantenreichtum der Einreichungen überrascht. Das breite Spektrum zeigt, was Marketingabteilungen alles leisten können.
Seywald-Czihak: Die Einreichungen waren nicht bloß schön oder exzellent umgesetzt, sondern hatten inhaltliche Substanz. Es ging dabei wirklich um die vier P: Product, Price, Place, Promotion, also die klassischen Instrumente des Marketings. Das Publikum beim Green Marketing Award kam von Unternehmen, Agenturen sowie NGOs und war eher jung. Das hat man bei der Gala in den ÖBB-Werkstätten in Wien-Simmering deutlich gesehen.
Green Marketing Award
Einreichungen sind noch bis zum 31. März 2023 möglich.
INSPIRATION. Die ÖBB-Werbung, das Mediaagenturnetzwerk GroupM und die Branchenzeitung „Horizont“ loben heuer zum zweiten Mal den Green Marketing Award aus. Gesucht sind bereits umgesetzte Marketingaktivitäten, die einen ökologischen und sozialen Mehrwert für Mitarbeiter, Kunden und die gesamte Gesellschaft geschaffen haben und so als Leuchtturmprojekte andere inspirieren können.
Weitere Infos unter www.green-marketing-award.at
Die Jurierung des Green Marketing Awards ist recht aufwendig. Hat sich das bewährt?
Seywald-Czihak: Im ersten Schritt prüft eine Jury die Einreichungen auf Herz und Nieren, auch um Greenwashing auszuschließen. Dieses Gremium erstellt dann eine Shortlist. Im zweiten Schritt befragen Marktforscher repräsentativ die Konsument:innen. Sie entscheiden über den Gewinn eines Preises. Schließlich ist eine Idee nur so gut, wie sie auch im Markt funktioniert.
Vretscha: Die Jury besteht aus klassischen Marketern und Vertreter:innen von NGOs. Durch diese einzigartige Kombination entstanden Diskussionen, die bei anderen Awards undenkbar sind: Es trafen grundverschiedene Standpunkte aufeinander. So bekamen einige Kampagnen von den Marketern zwar exzellente Bewertungen, aufgrund von Argumenten der NGOs blieben sie aber auf der Strecke, weil sie hinsichtlich des Greenwashings angreifbar gewesen wären. Ja, die Jurierung hat sich in dieser Form bewährt und den Prozess werden wir nicht aufweichen.
Mit wie vielen Einreichungen rechnen Sie heuer?
Seywald-Czihak: Wir haben mit der ersten Auflage des Green Marketing Awards viele Botschafter:innen gewonnen, die ihn mit- und weitertragen. Zahlen zu nennen, ist immer gefährlich. Aber die Anzahl der Einreichungen vom Vorjahr wollen wir zumindest einstellen. Wir hatten 2022 sehr viele Einreichungen, die einen ökologischen, und wenige, die einen sozialen Mehrwert geschaffen haben. Für heuer wünsche ich mir noch mehr Einreichungen mit einem sozialen Aspekt.
Vretscha: Wenn sich die Anzahl der Einreichungen nur verdoppelt, wäre ich sehr enttäuscht (lacht). Der Green Marketing Award hat für reichlich Gesprächsstoff gesorgt. Es waren viele Einreicher:innen wirklich enttäuscht, nicht gewonnen zu haben. Das ist aus deren Sicht zwar schade, aber generell zeugt es von hohem Interesse am Award. Die Verdoppelung meine ich also durchaus ernst.