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Die große Show der Jungunternehmer Szene

In Kooperation mit VOLKSBANK.
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Aktualisiert
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17 min

Unter dem Motto „The Future of Success“ präsentiert die Junge Wirtschaft Top-Speaker in der Wiener Hofburg, exklusive Masterclasses und unvergessliche Netzwerk-Veranstaltungen inklusive Gala im Festsaal des Wiener Rathauses.

©FOTOS: LUKAS ILGNER, PHILIPP LIPIARSKI
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Beim JUNGE WIRTSCHAFT SUMMIT 24 trafen sich mehr als 1.500 Jungunternehmer und Jungunternehmerinnen zu Erfahrungsaustausch, Netzwerken und um sich von den Stars der Szene inspirieren zu lassen. Und sie konnten bei einem Elevator Pitch in der Lounge der VOLKSBANK ihre Geschäftsidee präsentieren. Einige aufstrebende Companys haben dabei besonders überzeugt.

Das Event

Es ist Freitag, der zweite Tag des dreitägigen JW-Summits in der Wiener Hofburg. Der Event soll Jungunternehmern Impulse, Anregungen, Inspiration, Kontakte und Netzwerkmöglichkeiten bieten. Nach der Eröffnungsrede von WKO-Präsident Harald Mahrer hält Whatchado-Gründer Ali Mahlodji seinen Vortrag. Der große Veranstaltungssaal ist bis auf den letzten Sessel voll. Der Österreicher mit persischen Wurzeln reißt mit seiner Motivationskunst das Publikum zu Beifallsstürmen hin.

In einem Seitentrakt hat die Volksbank, der Hauptsponsor des Events, eine Lounge zum Relaxen und Kontakteknüpfen eingerichtet. Hier wird Jungunternehmern die Chance geboten, ihre Geschäftsideen zu präsentieren. In klassischen Elevator Pitches sollen sie ihr Start-up einem Redaktionsteam des trend., das quasi als Jury fungiert, vorstellen und erklären, was an ihrer Geschäftsidee „unique“ ist und warum Investoren mit einer Beteiligung Erfolg haben werden.

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HARALD MAHRER. Der Präsident der WKO unterstrich in seiner Eröffnungsrede beim JW-Summit, wie wichtig Jungunternehmer für die erfolgreiche Entwicklung der Wirtschaft Österreichs sind.

Erste Besucher kommen in die Volksbank-Lounge und erkundigen sich nach dem Ablauf. Wissenschaftsbestseller-Autor Ranga Yogeshwar spricht im Festsaal gerade darüber, wie künstliche Intelligenz unser Leben und unsere Arbeitswelt verändern wird. Der studierte Experimentalphysiker hält das Auditorium genauso in Bann wie als Moderator des Wissenschaftsmagazins „Quarks“ im deutschen Fernsehen. Im Anschluss weist der Moderator auf der Bühne auf die Aktion in der Volksbank-Lounge hin. Und das ist der Startschuss. Innerhalb kürzester Zeit füllt sich die Volksbank-Lounge mit begeisterten Jungunternehmern und Jungunternehmerinnen.

Die Elevator Pitches können beginnen. Lesen Sie die Porträts der spannendsten Jungunternehmer und Jungunternehmerinnen aus allen Präsentationen:

Mit Robo am Bau

Durch den Einsatz von Industrierobotern ist bei der Etzi-Gruppe der Hausbau in sechs Stunden erledigt. Auf den ersten Blick sieht man Stefanie Etzenberger nicht an, dass sie Geschäftsführerin eines Bauunternehmens ist. Wenn man sich mit ihr über das Thema Hausbau unterhält, ist aber alles klar. Wenn die Juniorchefi von Etzi-Bau, einem von ihrem Vater Maximilian Etzenberger ursprünglich in Vorchdorf in Oberösterreich gegründeten Unternehmen, spricht, merkt man, dass sie das Geschäft von der Pike auf versteht. „Die Baubranche gilt ja gemeinhin nicht gerade als besonders innovativ. Aber wir wollen zeigen, dass das nicht stimmt.“

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Stefanie Etzenberger, Geschäftsführerin ETZI Bau

 © LUKAS ILGNER

Herzstück einer neu entwickelten Produktionsweise ist der Einsatz von drei vollautomatisierten Industrierobotern sowie einer hochmodernen Fertigungsstraße. Durch diese Technologie ist es möglich, etwa die Bauteile für einen Ziegelbau-Bungalow mit einer Wohnnutzfläche von rund 140 Quadratmetern innerhalb von nur sechs Stunden inklusive Fenster und Sonnenschutz herzustellen – und das vollständig automatisiert ohne direkte menschliche Eingriffe. Etzenberger euphorisch: „Wir sind damit mit Abstand die schnellsten bei der Errichtung von Einfamilienhäusern. Diese Entwicklung stellt eine Revolution in der Branche dar, bei der nicht nur die Bauzeiten erheblich verkürzt, sondern auch die Bauqualität durch die Präzision der Maschinen gesteigert werden kann.“ Durch die automatisierte Fertigung ist eine extrem hohe Passgenauigkeit aller Komponenten bei der Zusammenstellung der Einzelelemente gegeben.

Die Baubranche gilt als nicht besonders innovativ. Wir wollen zeigen, dass das nicht stimmt.

Stefanie EtzenbergerGeschäftsfüherin ETZI-BAU

Ein weiterer Vorteil ist natürlich der geringere Personalbedarf. Etzenberger macht aber glaubhaft klar, dass es ihr und dem Unternehmen nicht darum geht, einfach Personal abzubauen und Lohnkosten zu sparen. Im Gegenteil: „Wir suchen händeringend qualifi zierte Arbeitskräfte. Aber angesichts des immer stärker zunehmenden Fachkräftemangels in der Baubranche ist die Automatisierung von Prozessen eben ein entscheidender Hebel, um Personalengpässe zu kompensieren“, meint die Unternehmerin. „Wir haben damit den Beruf des Bauarbeiters auch klar upgegradet. Es handelt sich bei uns nicht mehr nur um einfache Arbeiter, sondern um Spezialisten mit einem hohen Verständnis moderner Technologien.“

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INDUSTRIEROBOTER werden erstmals bei der Errichtung von Fertigteilhäusern eingesetzt. Durch diese innovative Technologie schafft die Etzi-Gruppe eine Zeitersparnis und entgeht auch dem Facharbeitermangel.

 © Etzi-Gruppe
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KOMPONENTEN. Bei den jeweiligen Fertigteilen werden die Fenster schon im Vorhinein eingesetzt, aber auch die Installationskanäle werden vorgefräst und bereits mit Kabeln und Rohren ausgestattet.

 © Etzi-Gruppe

Die Etzi-Firmengruppe selbst investierte jedenfalls gerade rund 40 Millionen Euro in den Ausbau ihres neuen Produktionsstandorts in Ried im Traunkreis (OÖ). Und sie geht in der Automatisierung der Bauprozesse weiter. Eine neue Fertigungsstraße soll auch in der Vorfertigung der Komponenten für Fertigteilhäuser weitere Vorteile bringen: Die für die gesamte Haustechnik notwendigen Installationskanäle werden dabei bereits vom Werk her nach Plan eingefräst. Und natürlich können, wenn das die Kunden wünschen, auch gleich die ganzen Installationskomponenten eingebaut werden. Die Automatisierung verkürzt nicht nur die Bauzeit, sondern senkt auch die Kosten. „Und das können wir an unsere Kunden natürlich weitergeben“, meint Etzenberger. Die Juniorchefin erzählt auch, dass sie sich im Unternehmen schon mit den nächsten Schritten auseinandersetzt. Die robotergesteuerte Bautechnik soll künftig nicht nur für den Einfamilienhausbau, sondern auch für den mehrgeschoßigen Wohnbau und Gewerbebau eingesetzt werden. Und das könnte für Investoren interessant sein.

Nie mehr ohne mein Handy

Mit Reeloq haben Lukas und Julia Watzinger ein Anti-Drop-System für Mobiltelefone entwickelt. Ihren ersten Auftritt vor Investoren hatten die Betriebswirtschaftsstudentin Julia Schadinger und der Student für Maschinenbau Lukas Watzinger bereits 2020 bei der TV-Show „2 Minuten 2 Millionen“. Im Sommer davor hatten sie einen Prototyp eines Sicherungssystems für Handys und Actioncams für Wanderer und Bergsteiger entwickelt. Den Mechanismus des automatisch auf leichten Zug wieder einrollbaren Sicherungsbandes ließen sie sich schützen. Watzinger: „Unsere Smartphone-Sicherung besteht aus einem patentierten Sperrmechanismus – das ist unsere Einzigartigkeit und der USP. Bis dato gibt es noch keine vergleichbare Lösung für den Outdoorsport.“

Bis dato gibt es noch keine vergleichbare Lösung für den Outdoorsport.

Lukas WatzingerGründer REELOQ

Bautycoon Hans Peter Haselsteiner fand an der Idee und den beiden Jungunternehmern in der Show Gefallen. Für einen Anteil von 26 Prozent ließ er 75.000 Euro springen, obwohl Schadinger und Watzinger damals gerade erst 100 Stück an Prototypen verkauft hatten. Heute sind es bereits mehr als 100.000 Stück ihres Handysicherungssystems, das unter dem Namen Reeloq vertrieben wird. Und die Sicherungssysteme sind auch bei der Bergrettung und bei der Feuerwehr im Einsatz. Der Vertrieb für den Verkauf erfolgt hauptsächlich online. Aber auch in speziellen Fachgeschäften für Bergsteiger und Outdoorsportler wird Reeloq angeboten.

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Gründer Lukas und Julia Watzinger, REELOOQ

 © LUKAS ILGNER

Und die Zeichen stehen weiter auf Expansion. Denn das Anti-Drop-System hat sich nicht nur für den Einsatz bei Handys oder Actioncams bewährt. Mittlerweile wird es auch auf Baustellen und überall, wo bei Arbeiten im Freien Geräte gesichert werden müssen, eingesetzt. Watzinger, der auch leidenschaftlicher Bergsteiger ist, zu der Entwicklung: „Viele Bergsteiger arbeiten als Industriekletterer. So wurde unsere Handysicherung auch im industriellen Arbeitsbereich bekannt und hat sich bewährt.“ Mittlerweile wird aus dieser Erkenntnis ein neues Produkt entwickelt, das den Anforderungen von schwereren zu sichernden Gegenständen gerecht wird. Die Erfolgsgeschichte von Reeloq hat seit Kurzem auch eine private Komponente. Julia Schadinger ist jetzt eine verehelichte Watzinger.

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Reeloq Magnet Mount

 © Reeloq
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Reeloq Adventure Package

 © Reeloq

Perfect Match

Die neue FundingCrew-App bringt Investoren mit den für sie passenden Start-ups zusammen. Sebastian Schwarz und Rilwan Mogaji haben sich ein klares Ziel gesetzt. Sie wollen Start-up-Gründer und Investoren auf eine hochmoderne und effziente Art und Weise verknüpfen: Mit ihrem Unternehmen FundingCrew haben sie eine AI-gesteuerte Anwendung entwickelt, die den Screening-Prozess von Start-ups revolutioniert. Die Plattform ermöglicht durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz eine präzise Zuordnung von Start-ups zu passenden Investoren und Fördergeldgebern. Der Zugang zu der Plattform erfolgt über eine App. Start-up-Gründer füllen darin ein Formular aus. KI-gesteuert werden dann die für ihr Projekt am besten passenden Venture-Kapitalgeber und Fördermöglichkeiten gesucht. Schwarz erklärt den Ablauf mit einem Augenzwinkern: „Es ist wie Tinder, nur eben für die Start-up-Finanzierung.“ Der reine Suchvorgang ist kostenlos. Kommt es zu einer Vermittlung, fallen dafür fünf Prozent an Provision an. Umgekehrt können sich auch Investoren und Förderberater auf der Plattform registrieren. Dabei geben sie ihre Präferenzen für konkrete Start up-Ideen ein. Das Programm filtert dann die für sie konkret passenden Projekte heraus.

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Gründer Sebastian Schwarz (l.) und Rilwan Mogaji, FundingCrew-App

 © LUKAS ILGNER

Wir nutzen künstliche Intelligenz, um die passenden Geschäftspartner zusammenzubringen und so das internationale Netzwerken zu erleichtern.

Rilwan MogajiCo-Gründer FundingCrew-App

Vor Kurzem wurde die FundingCrew-App offziell gelauncht. „Bei dem Event waren rund 70 Unternehmer und Investoren nicht nur aus Österreich, sondern auch aus Südkorea, USA, Skandinavien und UK anwesend“, freut sich Schwarz über den Erfolg. Bei der ersten Präsentation der FundingCrew-App haben auch zehn weitere Start-ups ihre Geschäftsideen vorgestellt. Und sie waren dann die ersten, die auch direkt über die App für Kapitalgeber investierbar geworden sind. Rilwan Mogaji will mit dem in der FundingCrew-App zum Einsatz kommenden KI-Modell noch mehr erreichen. Er ist auch Gründer des Diaspora Business Hubs (DBH). Die Organisation unterstützt Jungunternehmer mit internationaler Herkunft dabei, neue Kontakte zu knüpfen und Geschäftsmöglichkeiten auch über globale Netzwerke zu erschließen. Mogaji: „Dabei werden digitale Tools eine zentrale Rolle spielen. Plattformen wie die FundingCrew-App nutzen künstliche Intelligenz, um die passenden Geschäftspartner zusammenzubringen und so das internationale Netzwerken zu erleichtern.“

Mit Medusa gegen Netzangriffe

Das Start-up CyberDanube führt simulierte Cyberattacken auf eine besonders innovative Art durch. Die Wiener Thomas Weber und Mario-Valentin Trompeter sind sogenannte Pentester. Das ist Hightech-Sprache für sogenannte Penetrationstester. Das sind EDV-Experten, die durch Cyberattacken gezielt Schwachstellen in Netzwerken und Systemen suchen, um diese zu sichern und vor echten Bedrohungen zu schützen. Man nennt sie daher gerne auch Ethical Hackers.

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Gründer Mario-Valentin Trompeter, CyberDanube

 © LUKAS ILGNER

Das ist in dieser Form, wie wir es machen, einzigartig und bringt uns sehr tiefgreifende Security Findings.

Mario-Valentin TrompeterGründer CyberDanube

Gemeinsam haben die beiden Wiener ihr Start-up CyberDanube gegründet. „Wir haben uns auf Hardware-nahe Pentests für Cybersecurity im Industrie-4.0-Umfeld spezialisiert. Wir machen Sicherheitschecks von IoT, also Internet-of-Things-Produkten. Wir testen dabei vor allem Betreiber von kritischen Infrastrukturen wie Energieversorger, aber auch beispielsweise im Automotive-Umfeld“, erzählt Trompeter. Auf den Einwurf, dass es derartige Pentest schon durchaus gibt, beschreibt Trompeter den USP von CyberDanube: „Mit unserem Programm ,Medusa – Scalable Firmware Runtime‘ können wir testen, ohne das echte IoTGerät dazu zu benötigen. Wir erstellen quasi einen Klon. Das ist in dieser Form, wie wir es machen, einzigartig und bringt uns sehr tiefgreifende Security Findings.“

Ihre Kunden haben bei den Tests also den Vorteil, dass bei der Cyberattacke an ihren Geräten durch den Einsatz von Digital Twins der laufende operative Betrieb nicht beeinträchtigt wird. Die Zielgruppe von CyberDanube sind große Unternehmen in Österreich, besonders Betreiber von kritischen Infrastrukturen mit hohem Schutzbedarf, zum Beispiel Energieversorger, Automotive-Zulieferer bis hin zu Unternehmen im Health-Sektor. Bei der Finanzierung sind Trompeter und Weber bewusst zurückhaltend. Mit den Erlösen aus den Testaufträgen finanzieren sie bislang die Entwicklung der Software-as-a-Service-Lösung und entwickeln diese durch Erkenntnisse aus Testprojekten laufend weiter. Trompeter: „Wir sind sozusagen servicefinanziert. Anders gesagt: Wir machen Pentests bei Herstellern oder in Umgebungen von kritischen Infrastrukturen. Das finanziert uns die Entwicklung und unser Einkommen.“ Aber natürlich sind ein weiterer Ausbau der Kundenlandschaft, die Weiterentwicklung der Plattform Medusa und ein Wachstum des Teams angepeilt. Und dafür sind Investoren gefragt.

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