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Ein ganz neuer Blick auf die Produktion

In Kooperation mit Fabasoft.
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10 min

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Um wie viel besser es sich mit KI produzieren lässt, hat sich in der INDUSTRIE längst herumgesprochen. Jetzt gilt es, sie an den richtigen Stellen zu platzieren und ins Team zu integrieren.

Wir wollen stärker werden durch den Einsatz von KI.

Christoph KnoglerKeba-Geschäftsführer

Anfang April gab die Linzer Keba-Gruppe, Spezialist für Automatisierungen im Industrie-, Banken- und Energiebereich, den Kauf des Linzer KI-Unternehmens 7lytix bekannt. Dem im Jahr 2016 gegründeten KI-Start-up war etwas passiert, das bei jungen Unternehmen häufiger vorkommt. Trotz namhafter Kunden aus Industrie, Logistik und Handel war ihm das Geld ausgegangen.

Aus der 7lytix-Insolvenz im Herbst 2024 könnte etwas Großes entstehen: Gehen die gemeinsamen Pläne auf, werden beide Unternehmen von der Allianz nachhaltig profitieren. „Wir wollen stärker werden durch den Einsatz von KI“, sagte Keba-Geschäftsführer Christoph Knogler. Das 7lytix-Team wird nicht nur „alle bestehenden Kunden und Projekte einbringen können“, so 7lytix-Gründer Franziskos Kyriakopoulos, nun Vice President Digital Business bei Keba. Es werden sogar wieder Mitarbeitende eingestellt werden können. Ein Turbo soll es werden für die begonnene digitale Transformation, die Keba bis 2030 umgesetzt haben will.

Know-how und Mitarbeitende einzukaufen, ist ein Weg für Industrieunternehmen, Kompetenzen bei künstlicher Intelligenz aufzubauen. Alternative Wege führen aber auch über die Zusammenarbeit mit Beratern und KI-Dienstleistern oder über Kooperationsprojekte, die vor allem bei der Nutzung gemeinsamer Infrastruktur oder in der angewandten Forschung Sinn machen.

Mit dem gemeinsamen Aufbau eines KI-optimierten Supercomputers und eines AI Factory Hubs schaffen wir die Grundlage für leistungsfähige,
vertrauenswürdige KI-Anwendungen.

Andreas KugiScientific Director des AIT

TEAMWORK.

Ende März erst tauschten sich beim vierten IV-Forum Digitale Transformation Interessierte zu konkreten Umsetzungen aus. „Applied AI & AI Factories“ war das Thema, und dabei auch das Entstehen einer AI Factory Austria, die – unterstützt von EU-Geldern – eine Infrastruktur in Form hochleistungsfähiger Rechner aufbauen wird, wo Modelle gemeinsam trainiert werden können. „Mit dem gemeinsamen Aufbau eines KI-optimierten Supercomputers und eines AI Factory Hubs schaffen wir die Grundlage für leistungsfähige, vertrauenswürdige KI-Anwendungen“, sagt Andreas Kugi, Scientific Director des AIT.

Aufgerüstet wird aber nicht nur die Hardware. Der AI Factory Hub soll als One-Stop-Shop mit 60 Mitarbeitenden auch eine Anlaufstelle für die Community sein und operativ unterstützen, von den Pilotphasen bis hin zur Umsetzung. In vielen Produktionen ist die datengestützte Fertigung längst Alltag. „Automatisierung ist nichts Neues“, führte Keba-Geschäftsführer Christoph Knogler bei einer Fachdiskussion der IT-Plattform LSZ aus. „Die KI macht Prozesse aber intelligenter und anpassungsfähiger.“ Als vielversprechendstes Einsatzgebiet wurde die Qualitätssicherung identifiziert, noch vor Produktionsoptimierung und Logistik. Das beobachtet auch Andreas Dangl, Geschäftsführer der Fabasoft Approve GmbH: „Die heutige digitale Welt erfordert ein Qualitätsmanagement, das nicht nur nach innen, sondern auch nach außen gerichtet ist."

Damit sich Mitarbeitende, Lieferanten und am Ende natürlich auch Kunden auf die Unterstützung der künstlichen Intelligenz einlassen, müssen nicht nur Strategie und Prozesse abgestimmt sein. Die Unternehmensführung muss es schaffen, die Vision und den Nutzen für alle Beteiligten zu vermitteln. Wenn das gelingt, wird die KI als neues Teammitglied gern akzeptiert. Wer die Vorzüge der damit möglichen Abkürzungen schätzen gelernt hat, hat keine Lust mehr auf anstrengende Umwege.

Die heutige digitale Welt erfordert ein Qualitätsmanagement, das nicht nur nach innen, sondern auch nach außen gerichtet ist.

Andreas DanglGeschäftsführer der Fabasoft Approve GmbH

„KI GEZIELT DORT EINSETZEN, WO SIE MEHRWERT SCHAFFT“

ANDREAS DANGL, Geschäftsführer der Fabasoft Approve, über KI im Qualitätsmanagement, Chats mit technischen Dokumenten, neue Vertriebspartner und gute Kommunikation als Schlüsselfaktor für Akzeptanz.

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ANDREAS DANGL ist Geschäftsführer der Fabasoft Approve GmbH, die Unternehmen aus der Industrie u. a. mit Software zum Managen technischer Daten und Dokumente unterstützt.

 © Fabasoft
trend.

Große Teile der Industrie durchleben gerade schwere Zeiten. Warum sollten die sich gerade jetzt mit künstlicher Intelligenz beschäftigen?

Andreas Dangl

Moderne Software und die vermehrte Unterstützung durch künstliche Intelligenz sind wesentliche Treiber für den digitalen Wandel von Produktionsunternehmen. KI-Funktionen werden besonders beim Thema Qualität immer wichtiger. Die heutige digitale Welt erfordert ein Qualitätsmanagement, das nicht nur nach innen, sondern auch nach außen gerichtet ist.

trend.

Qualitätsmanagement ist Betriebspflicht. Was bedeutet „nach außen“ in diesem Zusammenhang?

Andreas Dangl

Durch die Einbindung von Lieferanten in wesentliche Abläufe entstehen neue Informationsquellen, die zur Optimierung von Kernprozessen genutzt werden können. Dabei ist wichtig, KI gezielt in Prozesse zu integrieren, wo sie einen Mehrwert schafft, beispielsweise durch Effzienzsteigerung oder die Unterstützung der Mitarbeitenden. In sämtliche Schritte – von der ersten Anfrage bis zur finalen Bereitstellung oder Lieferung – können alle Beteiligten nahtlos einbezogen werden, über Ende-zu-Ende-Prozesse.

trend.

Wie kann diese Entlastung in der Praxis aussehen? Haben Sie schon Referenzkunden?

Andreas Dangl

Der Pumpen- und Armaturenhersteller KSB treibt mit Fabasoft Approve in einzelnen Use Cases die Verwandlung zur Smart Factory voran. Mit künstlicher Intelligenz fügt Approve Informationen aus verschiedenen Datenquellen zusammen und bereitet das Fachwissen übersichtlich in 360-Grad-Sichten auf. Dank weiterer KI-Funktionalitäten, etwa der Chatmöglichkeit mit technischen Dokumenten oder automatisch ausgefüllten Fragenkatalogen, spart man Zeit und Ressourcen bei manuellen Tätigkeiten. Bei KSB konnten durch diese digitalisierten Anwendungsfälle mehr 7.700 Stunden im Jahr allein im Pilotwerk eingespart werden.

trend.

Industrielle Prozessabläufe sind andere als im Dienstleistungsbereich. Wie haben Sie das im Produkt abgebildet?

Andreas Dangl

Hinter unserem KI-gestützten 8D-Prozess (beschreibt Arbeitsschritte für das Qualitätsmanagement zwischen Lieferant und Kunde, u. a. Veranwortlichkeiten und Maßnahmen zur Behebung von Mängeln) in unserem Dokumenten- und Qualitätsmanagementsystem Fabasoft Approve steckt ein bewährtes Werkzeug zur Verbesserung von Produkten, Prozessen und organisatorischen Abläufen in Betrieben. Das beginnt bei der Teamzusammenstellung. Das intelligente System analysiert vergangene Projekte und lernt dadurch, welche Fachkräfte im Unternehmen oder entlang der Lieferkette die notwendigen Kenntnisse besitzen. Jeder dieser acht Prozessschritte lässt sich mit KI optimieren.

trend.

Sie bieten Ihre Software über neue Vertriebspartnerschaften an: Was ist die Idee hinter der „Approve Partner Alliance“?

Andreas Dangl

Kurz gesagt suchen wir ambitionierte Partner, um gemeinsame Kunden zum Erfolg zu führen: Das bedeutet gezielte, persönliche Ausbildung und „Enablement“ für eine optimale Zusammenarbeit bei Kundenprojekten – und das kosten- und risikofrei für den neuen Partner. Ingenieurbüros und Consultingunternehmen, die auf Industrial Consulting, digitale Transformation, Supply-Chain oder Industrie 4.0 spezialisiert sind, erhalten mit Approve eine innovative Software und geballtes Experten-Know-how für ihre Kunden.

trend.

Berater mit Branchenwissen sind wichtig für eine gute Umsetzung: Worauf sollten Auftraggeber noch achten, um mit KI-Projekten Erfolg zu haben?

Andreas Dangl

Ein gutes Zusammenspiel von Mensch und KI gelingt nur durch frühzeitige Kommunikation. Das ist ein wichtiger Faktor, um potenzielle Ängste zu adressieren. Es ist essenziell, dass Unternehmen Ängste ernst nehmen, Weiterbildungen priorisieren und den Nutzen von KI vermitteln. Nur so lässt sich Akzeptanz schaffen und die digitale Transformation erfolgreich gestalten. Hier stimme ich einer Aussage von Stephan Bross, CTO beim weltmarktführenden Pumpen- und Armaturenhersteller KSB, zu: „Ein gutes Warum unterstützt jedes Was und Wie. Wenn Sie den Mitarbeitern erklären, warum wir etwas tun, wie wir es tun und wie das Zielbild aussieht, dann nehmen Sie ihnen einen großen Teil der Angst.“

In Zusammenarbeit mit:
Entgeltliche Einschaltung.
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