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„Bei den Energiekosten drückt der Schuh“

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„Bei den Energiekosten drückt der Schuh“
k.A©Michael Rausch-Schott
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Monika Tögel, Nachhaltigkeitsbeauftragte des Volksbanken-Verbunds in Österreich, über die Stimmungslage bei den Unternehmen, welche Nachhaltigkeitskriterien für sie wichtig sind und wie die Volksbank mit einer neuen Kooperation beim Umstieg auf erneuerbare Energie hilft.

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TREND: Sie haben bei Ihren Kunden eine umfangreiche Befragung durchführen lassen. Wie ist aktuell die Stimmung bei den Unternehmen?
Monika Tögel: Wir machen die Befragung nun schon zum fünften Mal, um die Stimmung unserer Kunden zu erfragen und herauszufinden, was sie bewegt. Es hat sich nun erstmals ein leichter Einbruch in der Allgemeinstimmung gezeigt. Die Zufriedenheit ist um zehn Prozentpunkte zurückgegangen.

Hadern die Menschen mit ihrem Unternehmerdasein?
Es ist überraschend, dass die Zufriedenheit mit der Entscheidung, Unternehmer geworden zu sein, von 80 nur auf aktuell 73 Prozent gesunken ist, also immer noch sehr hoch ist. Dennoch gaben 15 Prozent an, dass sie es sich jetzt überlegen würden, noch einmal Unternehmer zu werden. Gerade bei den 40- bis 55-jährigen Selbstständigen ist die Zufriedenheit am stärksten zurückgegangen.

Ein wesentlicher Teil der Befragung war dem Thema Nachhaltigkeit gewidmet. Ein weiter Begriff. Was verstehen die Volksbanken darunter?
Genossenschaften wie die Volksbanken sind an und für sich nachhaltig, weil sie langfristig denken und wirtschaften, einen Förderauftrag erfüllen und nicht vom kurzfristigen Shareholder Value getrieben werden. Wir bauen den persönlichen Kontakt zu unseren Kunden auf und sind in der Region und bei den Menschen, die dort leben, tief verwurzelt. So stärken wir regionale Wirtschaftskreisläufe. Nachhaltiges Handeln ist daher fest in der DNA der Volksbank verankert.

Welche Bereiche der Nachhaltigkeit sind für die Unternehmer besonders wichtig?
An der Spitze stehen die soziale Verantwortung und die Regionalität. Danach folgen Innovation und Vernetzung mit anderen Unternehmen.

Und der Klimaschutz?
Der Klimaschutz hat derzeit nicht die höchste Relevanz. Für Frauen an der Unternehmensspitze ist Klimaschutz jedoch sehr wohl wichtig. Aber Regionalität ist ja letztendlich auch eine Form von Klimaschutz. Denn wenn sowohl die Lieferanten als auch die Kunden aus der näheren Umgebung stammen, führt das beispielsweise durch kürzere Lieferketten und geringere Transportwege zu einem niedrigeren CO2-Ausstoß.

Plant die Volksbank, ihre Kunden im Bereich Klimaschutz vermehrt zu unterstützen?
Wo die Unternehmer jetzt natürlich besonders der Schuh drückt, sind die Energiekosten. Mehr als zwei Drittel gaben an, dass sie davon stark betroffen sind. Überraschenderweise glaubt aber nur etwas mehr als die Hälfte der Befragten, dass sie ihre Energiekosten reduzieren können. Das sieht die Volksbank natürlich als ihre Aufgabe, sie beim Umstieg auf erneuerbare Energieträger zu unterstützen.

Mit welchen Mitteln?
Wir haben gerade die zweite Auflage der Broschüre „So geht Nachhaltigkeit für KMU und Genossenschaften“ herausgegeben, die dabei hilft, in allen Nachhaltigkeitsbereichen das Risiko zu evaluieren, aber auch die Chancen herauszufinden. Dabei gibt es auch einen großen Schwerpunkt für die Energiewende. Hier können zum Beispiel alle Fördermöglichkeiten abgerufen werden.

Geben die Volksbanken neben Informationen auch aktive Hilfestellung?
Ja, wir haben für den Umstieg auf erneuerbare Energie eine Kooperation mit Power­Solution, einem Unternehmen, das dabei sowohl Beratung als auch technische Hilfestellung bietet, und mit dem ÖGV, dem Österreichischen Genossenschaftsverband. Wir bilden so ein Dreiergespann, um unsere Kunden auf dem Weg zu einer modernen und kostengünstigen Energieversorgung zu begleiten.

Wer übernimmt dabei welche Aufgabe?
PowerSolution übernimmt den Technik-Part. Der ÖGV hilft, dass eine Energie-Genossenschaft mit allen ihren Vorteilen gegründet werden kann, und die Volksbanken liefern die Finanzierungen dazu.

Handelt es sich dabei um eine Form einer Energiegemeinschaft?
Ja, aber eben in der Rechtsform einer Genossenschaft. Das bietet im Vergleich zu einer klassischen Energiegemeinschaft zahlreiche finanzielle und rechtliche Vorteile.

Auf welche Form erneuerbarer Energie können Unternehmer durch Ihre Kooperation umsteigen?
PowerSolution ist Spezialist für Photovoltaikanlagen. Das Unternehmen bietet technische Lösungen für Wohnhäuser bis hin zu Anlagen für Gewerbebetriebe.

Welche Finanzierungsvarianten gibt es dafür?
Für mehrere private Bewohner eines Hauses, die eine Photovoltaikanlage auf dem Dach errichten wollen, kann das gleich bei Errichtung der Wohnanlage über einen Wohnbaukredit mitfinanziert werden oder im Nachhinein auch über einen Konsumentenkredit. Für Unternehmen, die ihren Betrieb mit einer Solarenergieanlage ausrüsten wollen, bieten wir jeweils individuelle Finanzierungsvarianten an.

Gibt es Branchen, die nach Ihrer Umfrage mehr auf Klimaschutz Wert legen und daher zum Umstieg auf derartige erneuerbare Energieträger bereit sind?
Unternehmer aus der Land- und Forstwirtschaft, Gastronomie und generell im Tourismus legen eindeutig mehr Wert auf Klimaschutz. Aber wahrscheinlich hat jedes Unternehmen dafür Interesse, das sehr energieintensiv im Betrieb ist.

Wenn es für Unternehmen aktuell aber schwer möglich ist, auf einen neuen Energieträger umzusteigen?
Die Volksbanken versuchen, Unternehmer auch im Bereich Energiesparen mit einer Fülle von Ratschlägen zu unterstützen. Es muss nicht immer eine Investition in eine Photovoltaikanlage sein. Es gibt viele Möglichkeiten, Energie zu sparen. Auch mit der Verheizung von Produktionsabfällen zur Wärmenutzung beispielsweise können Unternehmen CO2-neutral werden.

Welche Vorteile außer langfristiger Kosteneinsparung bieten erneuerbare Energiequellen Unternehmen noch?
Klimaneutrale Produktion wird bald State of the Art sein, sonst kann man bei Kunden, Lieferanten oder Banken nicht mehr reüssieren. Zum anderen bringen Themen wie Klimawandel, Biodiversität oder Kreislaufwirtschaft die Chance, mit innovativen Produkten in neue stark wachsende Märkte einzusteigen. Und das geht in Kooperationen, wie die Volksbanken sie vorleben, am besten.

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k.A © beigestellt

Der Weg zu mehr Nachhaltigkeit
In einer aktuellen Broschüre informieren die Volksbanken und der ÖGV über nachhaltiges Wirtschaften in allen seinen Facetten. KMU und Genossenschaften erfahren dabei, wie auch sie auf Nachhaltigkeit setzen können und was sie dabei beachten sollten.

Die Broschüre „So geht Nachhaltigkeit für KMU und Genossenschaften“ ist unter diesem Link erhältlich: www.volksbank.at/nachhaltigkeitsbroschuere

Beispiele von drei mittelständischen Betrieben in Österreich

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