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„Firmen stellen ihre Flotten auf E-Fahrzeuge um“

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Gregor Bilik, Geschäftsführer von Arval Austria: „Firmenflotten erweisen sich als widerstandsfähig.“
Gregor Bilik, Geschäftsführer von Arval Austria: „Firmenflotten erweisen sich als widerstandsfähig.“©Arval/L. Schedl
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Bereits zum 19. Mal hat das Arval Mobility Observatory sein Fuhrpark- und Mobilitätsbarometer veröffentlicht. Im trend-Interview spricht Gregor Bilik, Geschäftsführer von Arval Austria, über die wichtigsten Ergebnisse für Österreich.

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Fast alle heimischen Unternehmen gehen laut Umfrage des Fuhrpark- und Mobilitätsbarometers davon aus, dass ihre Flotte in den kommenden Jahren stabil bleibt oder sogar noch wachsen wird. Hat Sie dieses Ergebnis überrascht?

Gregor Bilik: Diese positive Stimmung freut uns, denn das vergangene Jahr war für die Mobilitätsbranche mehr als fordernd. Dass fast 100 Prozent der befragten Unternehmen mit einer stabilen oder sogar wachsenden Flotte rechnet, ist auf den ersten Blick doch etwas überraschend. Wir liegen damit aber im europäischen Trend.

Was sind die Gründe?

Bilik: Die Flotte wächst, wenn das eigene Geschäft wächst. Bemerkenswert ist in der diesjährigen Studie, dass das Firmenfahrzeug auch als Hebel für die Mitarbeiterbindung und für das Mitarbeiterrecruiting gesehen wird. Ein Drittel plant sogar, das Firmenwagenangebot auf Mitarbeitende auszuweiten, die bisher noch keinen Dienstwagen hatten.

Sind E-Autos mittlerweile die attraktiveren Fahrzeuge?

Bilik: Durchaus. Acht von zehn Unternehmen wollen ihren Fuhrpark in den nächsten drei Jahren ‚grüner‘ machen und auf alternative Antriebe umstellen. Batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) sind in den heimischen Fuhrparks die bevorzugte Wahl, wobei Kostengründe dafür ausschlaggebend sind. Geringere Treibstoffkosten, weniger Umweltbelastung sowie günstigere Betriebskosten überzeugen viele Flottenmanager.

Das fehlende Ladeangebot wurde immer wieder als Hindernis für die E-Mobilität genannt. Was hat sich bei diesem Thema getan?

Bilik: Das öffentliche Ladenetz ist in Österreich im Vergleich mit anderen Ländern relativ gut ausgebaut. Trotzdem ist das Laden noch immer der größte Hemmschuh beim Umstieg auf vollelektrische Fahrzeuge. Das Lademanagement muss gesichert sein, das wissen auch die Flottenbetreiber. Fast die Hälfte der Befragten hat am Firmenstandort zwar noch kein Ladeangebot, plant aber eine Ladestation innerhalb von drei Jahren zu installieren. Ein Fünftel der Unternehmen ist auch bereit, die Mitarbeiter:innen finanziell zu unterstützen, wenn sie eine Wallbox zu Hause einbauen möchten.

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Bike- und E-Bikes sind in den österreichischen Fuhrparks angekommen.

© AdobeStock

Autoleasing, Bike-Leasing, Ride-Sharing – wohin geht der Trend?

Bilik: Das klassische Dienstauto hat nach wie vor seinen Platz im Fuhrpark. Aber es geht inzwischen mehr darum, dass die Mitarbeiter:innen mobil sein können. Ob das die Nutzung von Öffis ist, Kurzzeit-Automieten, Bike-Leasing oder Fahrgemeinschaften – die Mobilitätsangebote werden vielfältiger. Kleine Unternehmen, so die Studie, bieten ihren Mitarbeiter:innen auch Mobilitätsbudgets und Buchungs-Apps an. Damit ist man besonders flexibel bei der Wahl seiner Mobilitätslösung.

Arval bietet mit Operating Leasing auch eine Finanzierungsform an, die noch nicht so stark angenommen wird. Was sind die Gründe dafür?

Bilik: Österreich ist ein traditionelles Land, wo der Besitz immer noch viel zählt. Aber der Abo-Gedanke setzt sich immer mehr durch, wie man es von Netflix, Amazon Prime oder Spotify kennt. Die Vorteile von Operating Leasing liegen auf der Hand: es gibt keine Anzahlung und hat für die gesamte Laufzeit eine monatliche Preisgarantie. In dieser sind Wartung, Reifenwechsel und andere Services inkludiert. Ich sehe ein großes Potenzial in Österreich und bin überzeugt, dass immer mehr kleine Firmen diese Finanzierungsform schätzen werden.

Wie steht es um die Digitalisierung der Fuhrparks?

Bilik: Die Studie hat sich angeschaut, wie Telematik-Lösungen verwendet werden. Hier hatten sich Österreichs Unternehmen bisher sehr verhalten gezeigt. Im vergangenen Jahr können wir erstmals eine deutliche Steigerung sehen. Rund 40 Prozent der Befragten geben an, dass sie zumindest Teile ihres Fuhrparks mit der Technologie ausgestattet haben. Telematik wird vor allem genutzt, um Fahrzeuge zu orten und die Fahrzeugsicherheit zu verbessern. Ein weiterer Faktor ist das Thema Effizienz: Das Fahrtenbuch wird digitalisiert und auch Standzeiten können reduziert werden.

Wo setzt Arval die nächsten Schwerpunkte?

Bilik: Nachdem wir heuer unser Full-Service-Leasing kleinen Unternehmen ab einer Person anbieten, ist der nächste Schritt dieses Angebot auch Privatpersonen zugänglich zu machen. Private Autokäufer, die zu Händlern von Kia, Hyundai, MG, Maxus und Jaguar Land Rover kommen, können dort direkt einen Vertrag mit unserem Full-Service-Leasing abschließen.

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Das Arval Mobility Observatory hat die 19. Ausgabe des Fuhrpark- und Mobilitätsbarometers veröffentlicht. Befragt wurden über 8.600 Entscheidungsträger in 30 Ländern - davon 300 in Österreich,im Zeitraum August bis November 2022 bzw. Jänner bis März 2023.

© Arval

Mehr Infos auf arval.at

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