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„In Inflation lässt sich investieren“

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„In Inflation lässt sich investieren“
k.A©Wolfgang Wolak; trend / René Lobnig, 44, ist seit 2019 Geschäftsführer der Vermögensverwaltung Select Investment, die zur Swiss-Life-Gruppe gehört. Er hat mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Vermögensverwaltung, unter anderem mehrere Jahre bei der Schoellerbank.
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Für René Lobnig, Geschäftsführer der Vermögensverwaltung Select Investment, gilt: Es gibt keinen schlechten Zeitpunkt, sein Geld anzulegen. Seine Favoriten sind inflationsgeschützte Anleihen und Value-Aktien.

Müssen sich Anleger längerfristig auf eine höhere Inflation einstellen?
René Lobnig: Wir beschäftigen uns schon seit vergangenem Herbst mit diesem Thema, denn dass die Inflation irgendwann kommt, war ja zu erwarten. Und das Wording verschiedener Notenbanken deutet zwischen den Zeilen schon an, dass das Inflationsziel von ca. zwei Prozent nicht nur temporär überschritten werden kann. Aber in Inflation lässt sich ja auch investieren.

Wie das?
Bei steigender Inflation gilt bei der Geldanlage noch mehr als sonst: gute Qualität zu guten Preisen kaufen. Und das gilt für Aktien, Anleihen und Fonds.

Was bedeutet das konkret für Anleger?
Zunächst einmal bedeutet das: Geld auf dem Sparbuch liegen zu lassen, ist das Schlechteste, was man machen kann. Das war schon bisher ein Verlustgeschäft, aber wenn die Geldentwertung jetzt steigt, wird das noch schmerzhafter.

Aber die Kurse an den Börsen sind schon sehr hoch. Ist es nicht zu spät, jetzt noch einzusteigen?
Es gibt keinen schlechten Zeitpunkt, sein Geld zu veranlagen. Denn die Zeit ist die wichtigste Variable bei der Geldanlage. Je früher man anfängt, desto stärker kann man den Zinseszins-Effekt nutzen, und je langfristiger der Anlagehorizont, desto weniger treffen einen Investor vorübergehende Kursschwankungen. Ohne Frage sind die Aktienkurse stark gestiegen, aber die Gewinnrenditen der Unternehmen sind im Vergleich zu deren Kapitalmarktkosten absolut in Ordnung, und das ist für uns ein entscheidendes Kriterium. Hier bieten Value-Aktien immer noch gute Chancen.

Was bedeutet das Inflationsszenario für die Vermögensverwaltung?
Klassische Staatsanleihen sind sicher ein sensibles Thema. Steigen die Zinsen nur um ein Prozent, verzeichnen beispielsweise zehnjährige Papiere dieser Art einen Kursverlust von ca. acht Prozent. Inflationsgeschütze Anleihen sind da zu bevorzugen, damit sind wir in unseren Depots sehr gut gefahren. Wir nutzen als Alternative zu Anleihen auch strukturierte Produkte auf Indizes mit festen Auszahlungen. Und dann gibt es ganz unabhängig von Inflationsszenarien Themen wie den Klimawandel, die die Struktur der Wirtschaft verändern werden. Nachhaltigkeit, Clean Energy – in diese Bereiche fließt viel Geld von Investoren. Internationale Lieferketten sind durch die Corona-Pandemie plötzlich in den Fokus geraten und wer- den ganz neu definiert – das verändert die Geschäftsmodelle vieler Unternehmen. Das sind Trends, die stärker werden könnten als erwartet und entsprechend auch die Kapitalmärkte beeinflussen. Wer gute Qualität zu guten Preisen kauft, kann nichts falsch machen.

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