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„Klimaschutz macht uns nicht ärmer“

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„Klimaschutz macht uns nicht ärmer“
k.A©IIASA
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Das tut gut: Klimaexperte Keywan Riahi ist überzeugt, dass aktive Klimapolitik und Wachstum möglich sind.

Kostet Klimaschutz Wohlstand? Oder kann auch nachhaltiges Wirtschaften Wachstum bringen? Das sind zwei entscheidende Fragen, die viele Klima-Diskussionen prägen. Für Keywan Riahi, seit vielen Jahren einer der führenden Autoren des Weltklimarates (IPCC) und einer der einflussreichsten Klimawissenschaftler weltweit, ist das eindeutig: Wir werden nicht ärmer, eine aktive Klimapolitik gefährdet nicht das wirtschaftliche Wachstum. „Die Kosten der Energie-Transformation werden geringer sein als der Zuwachs an Produktivität“, betont Riahi im Interview mit dem trend.

Dass weniger Emissionen nicht zwangsläufig auch weniger Wohlstand bedeuten, belegt der Wissenschaftler an einem Vergleich: „Nordamerika hat etwa die doppelte Emissionsintensität wie Europa, und das bei relativ ähnlichem Wohlstand. Europa führt also vor, dass es nicht unbedingt zu Einbußen bei der Produktivität kommt, wenn man die Emissionen reduziert.“ Zudem würden sich viele Klimamaßnahmen auch positiv auf andere ESG-Ziele auswirken. „Städte nicht mehr vom Auto ausgehend zu planen, wie wir es gewohnt sind, kann ganz neue Benefits mit sich bringen, wie bessere Luft und einen offenen, sozialen Raum“, so Riahi.

Kosten der Energie-Transformation werden geringer sein als der Zuwachs an Produktivität.

Keywan Riahi, Klima-Experte

Klar ist aber auch: Um von fossilen Energieträgern wegzukommen, bedarf es eines massiven Ausbaus der Stromnetze. Riahi: „Die größere Verteilung der Anbieter und die größere Variabilität der Erzeugung erfordern viel bessere Netze. Wenn wir diese nicht ausbauen, werden wir es nicht schaffen, erneuerbare Energien zu einem sehr hohen Anteil ins Stromnetz zu bringen.“

Das bedeutet: Die grüne Transformation erfordert Investitionen. „Hier kommt der Finanzindustrie eine entscheidende Bedeutung zu“, betont Alois Steinböck, Chief Investment Officer Amundi Austria, „sie kann und muss einer der Treiber der Energiewende sein und dazu beitragen, entsprechende Finanzmittel aufzubringen.“ Als größte Fondsgesellschaft Europas ist Amundi ein Vorreiter für verantwortungsvolles Investieren. Der aktuelle Aktionsplan des Unternehmens sieht neben vielen anderen Maßnahmen vor, in allen Anlageklassen offene Fonds mit dem Anlageziel „Net Zero 2050“ anzubieten, zusätzlich soll ein Anlagevolumen von 20 Milliarden Euro gezielt in Impact-Fonds angelegt werden, die in Unternehmen investieren, die einen positiven Beitrag zur ökologischen oder sozialen Performance anstreben.

© Amundi

Die Finanzbranche muss Treiber der Energiewende sein und dazu beitragen, entsprechende Finanzmittel aufzubringen.

Alois Steinböck, CIO Amundi

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