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„Nachhaltigkeit stand bei der Standortwahl an erster Stelle"

In Kooperation mit GEWISTA
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Aktualisiert
Lesezeit
9 min

Gewista CEO Franz Solta und Wiener Linien CEO Alexandra Reinagl

©SIMON KUPFERSCHMIED, BEIGESTELLT
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Gewista-CEO FRANZ SOLTA über die Vorteile der neuen Büros im ORBI-Tower für Mitarbeiter und Umwelt. Und wie Wiener-Linien-CEO ALEXANDRA REINAGL dabei hilft, die Nutzung der Öffis zu verbessern.

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Frau Reinagl, wie kam es dazu, dass die Wiener Linien ein Mobilitätskonzept für den neuen Standort von Gewista entwickelt haben?

Alexandra Reinagl

Die Wiener Linien sind der wichtigste Player, wenn es in Wien um nachhaltige Mobilität geht, hier sind wir auch beratend tätig.

Anlass für die Mobilitätsberatung bei der Gewista war ein Wechsel des Unternehmensstandorts, der die Rahmenbedingung rund um die Mobilität der Mitarbeiter:innen verändert hat. Wir haben der Gewista geholfen, das Mobilitätsverhalten ihrer Mitarbeiter:innen zu analysieren und ein Mobilitätskonzept zu entwickeln, das Anreize setzt, umweltfreundliche Verkehrsmittel zu nutzen.

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Ist das ein Service, das Sie auch anderen Unternehmen anbieten?

Alexandra Reinagl

In den vergangenen Jahren haben wir unsere multimodalen Sharing- und On-Demand-Angebote „WienMobil“ ausgebaut, dieses Knowhow nutzen wir auch, um Unternehmen mit Mobilitätskonzepten zu beraten. Wir bieten seit zwei Jahren eine Beratungsdienstleistung für betriebliches Mobilitätsmanagement an.

Gemeinsam mit den Unternehmen entwickeln wir maßgeschneiderte Lösungen für die Mitarbeiter:innen. Das können zum Beispiel Radabstellmöglichkeiten, Jobtickets oder andere Maßnahmen sein, inklusive der zugehörigen Kommunikation an die Mitarbeiter:innen.

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Herr Solta, der neue Standort in TownTown bietet gegenüber dem alten in der Litfaßstraße eine deutlich bessere Anbindung an den öffentlichen Verkehr. Was kann man da noch optimieren?

Franz Solta

Gewista vereint heuer alle Wiener Tochterunternehmen an einem gemeinsamen Bürostandort. Wir haben uns vorwiegend aus Überlegungen der Nachhaltigkeit für den ORBI- Tower entscheiden. Er hat eine ÖGNI-Zertifizierung (Platin) für seine besonders ressourcenschonende Bauweise und seine hohe Energieeffizienz. Besonders wichtig war uns auch die optimale Anbindung des ORBI-Towers an das Wiener U-Bahn-Netz. Ein Anreiz für unsere Mitarbeiter:innen, vermehrt auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen.

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Knapp die Hälfte der Mitarbeiter:innen der Gewista-Gruppe nutzt bereits öffentliche Verkehrsmittel. Ist diese Quote noch verbesserbar?

Franz Solta

Die Ergebnisse der Mobilitätsstudie zeigen: Wenn nur zehn Prozent der Mitarbeiter:innen, die heute mit dem Pkw anreisen, auf nachhaltige Mobilitätsformen umsteigen, bringt das schon eine durchschnittliche Einsparung von 10,6 Tonnen CO2-Equivalent.

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NEUER STANDORT: Rund 220 Mitarbeiter:innen der Gewista sind in den ORBI-Tower im Stadtviertel TownTown übersiedelt.

 © SIMON KUPFERSCHMIED
Franz Solta

Das bezieht sich auf die Eigenangaben unserer Mitarbeiter:innen im Rahmen der mit den Wiener Linien durchgeführten Studie. Diesen Prozentsatz wollen wir natürlich noch deutlich nach oben schrauben. Die Gewista bezahlt deshalb allen Mitarbeiter:innen mit dem Umzug in den ORBI-Tower eine Öffi-Jahreskarte, konkret ein Wiener-Linien-Ticket bzw. das Klimaticket Metropolregion für die Pendler:innen aus Niederösterreich und dem Burgenland. Darüber hinaus zeigt die Studie mit der Übersiedlung auch großes Potenzial für eine erweiterte Fahrradnutzung auf. Der ORBI-Tower ist ideal an den Donaukanal-Radweg angebunden, über den die Stadt ohne Kreuzung des Straßenverkehrs von Nordwest nach Südost durchquert werden kann.

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Inwieweit können Homeoffice-Lösungen bei der Gewista zur Senkung der Verkehrsbelastung beitragen?

Franz Solta

Homeoffice trägt selbstverständlich zur Verkehrsreduktion bei. Wir haben im Unternehmen gleich nach der Pandemie eine Zwei-Tage-pro-Woche-Homeoffice-Regelung eingeführt. Dies wird auch am neuen Bürostandort beibehalten. Insofern haben wir das Potenzial von Homeoffice bereits ausgeschöpft.

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Frau Reinagl, welche Möglichkeiten haben Nutzer:innen von Öffis, um Wartezeiten an den Stationen zu vermeiden?

Alexandra Reinagl

Das Wiener Öffinetz bietet sehr dichte Intervalle, die U-Bahn kommt in der Stoßzeit im Drei-Minuten-Takt. Am Abend oder in den weniger dicht besiedelten Gebieten empfiehlt sich ein Blick in die WienMobil App, um seine Wege optimal zu planen und die genauen Abfahrtszeiten zu erfahren.

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Die Bildung von Fahrgemeinschaften scheitert in der Praxis oft. Wie kann man hier zu einer höheren Akzeptanz kommen?

Franz Solta

Da nicht allen Mitarbeiter:innen eine Anreise per öffentlichen Personennahverkehr oder Fahrrad zumutbar ist, war Teil der Studie auch eine Potenzialanalyse für Fahrgemeinschaften. Dabei haben wir die Wohnorte der Mitarbeiter:innen analysiert, geclustert und können so mögliche Fahrgemeinschaften aufzeigen. In naher Zukunft planen wir, unsere Mitarbeiter:innen vermehrt über diese Erkenntnisse zu informieren.

Alexandra Reinagl

Hier ist gute Kommunikation wichtig und natürlich auch Mundpropaganda unter den Mitarbeiter:innen. Idealerweise finden sich Mitarbeitende, die sich bereits kennen. Damit kann eine erste Hürde genommen werden. Fahrgemeinschaften brauchen eine kritische Masse an Nutzer:innen, damit sie funktionieren.

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Welche Maßnahmen setzt Gewista, um den ökologischen Fußabdruck im OOH-Bereich noch weiter zu reduzieren?

Franz Solta

Gewista, als Teil des weltweit agierenden JCDecaux-Konzerns, setzt sich für nachhaltigere Lebensräume, einen optimierten ökologischen Fußabdruck sowie ein verantwortungsvolles Geschäftsumfeld ein. Wir leisten damit zu 14 der insgesamt 17 Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen einen wertvollen Beitrag. Konkret hat JCDecaux und damit auch Gewista seinen gesamten Energieverbrauch zu 100 Prozent auf grünen Strom umgestellt und den Stromverbrauch seit 2018 bis heute um mehr als 30 Prozent reduzieren können.

Zu den Personen

© beigestellt

Steckbrief

Franz Solta

Beruf
CEO Gewista
Beschreibung

FRANZ SOLTA startete seine Karriere beim ORF, war dann Geschäftsführer bei mehreren Werbeagenturen. Bis 2016 leitete er die Gewista-Tochter Infoscreen Austria. 2017 wurde er dann CEO des größten Außenwerbungsunternehmens Österreichs.

© Wiener Linien / Luiza Puiu

Steckbrief

Alexandra Reinagl

Beschreibung

Alexandra Reinagl war von 2008 bis 2011 Geschäftsführerin des Verkehrsverbunds Ost-Region (VOR) und dort das erste weibliche Mitglied der Geschäftsführung. Seit November 2022 ist sie Vorsitzende der Geschäftsführung der Wiener Linien und verantwortet die Bereiche Betrieb, Vertrieb und Unternehmenskommunikation.

Über die Autoren

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