Überschwemmungen, Stürme, ausgetrocknete Landschaften, Flucht, Rohstoff-Knappheit: Die Liste der Folgen des Klimawandels ist lang – und sie ist bedrohlich. Unten den zehn größten globalen Risiken sind sechs, die unmittelbar mit der Umweltzerstörung zusammenhängen. Das zeigt eine Umfrage unter 1.200 Entscheidungsträgern und Experten durch das Weltwirtschaftsforum Davos, zusammengefasst im Global Risk Report 2023.
Dabei zeigt sich eindeutig, dass Umwelt- und Klimarisiken im Zentrum der globalen Risikofaktoren stehen. Die Folgen des Klimawandels, die mangelhafte Anpassung an diesen, die Sorge vor zunehmenden Naturkatastrophen und extremen Wetter-Ereignissen sowie das Kippen ganzer Ökosysteme führen die Liste der größten Risiken an.
Verschärft wird die Situation noch durch einen Blick auf die kurzfristigen Risken. Denn da steht an erster Stelle die Sorge vor steigenden Lebenshaltungskosten – womit sich ein deutliches Spannungsfeld auftut. Die Gefahr: Weil Geld knapp ist, sowohl bei den privaten als auch den öffentlichen Haushalten, könnte das die Klimaschutzbemühungen bremsen, obwohl das Gegenteil notwendig wäre.
Das wenig optimistische Fazit des Global Risk Reports: „Das nächste Jahrzehnt könnte von ökologischen und gesellschaftlichen Krisen geprägt sein, die von zugrunde liegenden geopolitischen und wirtschaftlichen Trends angetrieben werden. Die Steigerung der Lebenshaltungskosten wird in den nächsten zwei Jahren als das bedeutendste globale Risiko eingestuft. Der Verlust der biologischen Vielfalt und Kollaps von Ökosystemen wird als eines der größten globalen Risiken im nächsten Jahrzehnt angesehen….Das Fehlen tiefgreifender, konzertierter Fortschritte bei den Klimaschutzzielen hat die Divergenz zwischen dem, was wissenschaftlich notwendig ist, um bei den CO2-Emissionen Netto-Null zu erreichen, und dem, was politisch machbar ist, verdeutlicht.“ Aber noch ist es nicht zu spät, immerhin stehe „das Zeitfenster, um durch eine effektivere Vorbereitung eine sicherere Zukunft zu gestalten, tatsächlich noch offen“.