Das bringt die Sozialversicherung der Selbstständigen (SVS)

Selbstständige haben die Sozialversicherung für Selbstständige, die SVS, als Versicherungsträger. Dort können sich diese kranken-, unfall- und pensionsversichern lassen und so deren Leistungen in Anspruch nehmen.

Dies Beitragszahler sind damit in folgenden Bereichen versichert:

• GSVG-Pensionsversicherung

• GSVG-Krankenversicherung

• ASVG-Unfallversicherung

Die SVS unterscheidet zwischen fünf Berufsgruppen

• Gewerbetreibende bzw. Gesellschafter gewerbetreibender Gesellschaften

• Bauern

• Neue Selbständige

• Freiberufler

• Pensionisten

Seit Anfang des Jahr 2020 haben 1,2 Millionen Selbstständige und ihre Angehörige einen neuen Versicherungsträger. Aus der Sozialversicherung für die gewerbliche Wirtschaft, die SVA, und der Sozialversicherung für die Bauern, der SVB, wurde die SVS, die Sozialversicherungsanstalt für Selbstständige. Auch die sogenannten Neuen Selbstständigen werden so einer neuen Sozialversicherung zugeordnet. Für die Versicherten haben sich dadurch zahlreiche Veränderungen ergeben, teilweise Verbesserungen und so manches blieb unverändert.

Für bestimmte Berufsgruppen ist die SVS eine Pflichtversicherung.

Pflichtversichern müssen sich lassen:

• Mitglieder der Wirtschaftskammern (Gewerbetreibende)

• Gesellschafter einer gewerblich tätigen OG und Komplemen- täre einer gewerblich tätigen KG

• Geschäftsführende Gesellschafter einer gewerblich tätigen GmbH, sofern sie nicht nach dem ASVG versichert sind

• Bildende Künstler, Musiker, Artisten, Kabarettisten (Pflicht oder freiwillig)

• Sonstige Kunstschaffende

• Journalisten

• Neue Selbständige, die oben nicht genannt wurden und Einkünfte aus einer betrieblichen Tätigkeit aus selbständiger Arbeit oder einem Gewerbebetrieb erzielen und nicht bereits pflichtversichert sind.

• Betriebsführer eines land(forst)wirtschaftlichen Betriebes, wenn die gesetzlich festgelegten Einheitswertgrenzen erreicht oder überschritten werden, ist eine Pflichtversicherung als Bauer gegeben. Das ist der Fall, wenn im vorgeschriebenen Zeitraum aufgrund der Beitragsgrundlage 150 Euro in die Unfallversicherung eingezahlt werden und jeweils 1.500 Euro in die Unfallversicherung und Krankenversicherung. Eine Pflichtversicherung besteht für Bauern auch dann, wenn mit den Einnahmen der überwiegendem Lebensunterhalt aus dem Betrieb bestritten wird.

Ob eine Pflichtversicherung besteht, hängt davon ab, ob die Beitragsgrenze erreicht wird. Das Problem: Das zuständige Finanzamt stellt die Einkünfte von selbständig Erwerbstätigen erst im Nachhinein aufgrund der Einkommensteuererklärung fest. Ob eine Pflichtversicherung nach dem GSVG besteht oder nicht, wird daher stets erst im Nachhinein entschieden.

Freiwillig in der SVS können sich folgende Berufsgruppen und Angehörige versichern lassen:

• Betriebsführer eines land(forst)wirtschaftlichen Betriebes und deren Angehörige

• Gesellschafter einer OG und persönlich haftende Gesellschafter einer KG, sofern der Unternehmensgegen- stand der Gesellschaft die Führung eines land(forst)wirtschaftlichen Betriebes ist - sofern eine bestimmte Einheitswertgrenze nicht überschritten wird. In diesem Fall wäre die Versicherung in der SVS Pflicht.

• Für Freiberufler, die von der Krankenversicherung ausgenommen sind, da ihre Berufsgruppe für das Opting-out aus der SVS-Krankenversicherung votiert haben, aber dennoch krankenversichert sind. Das sind Ärzte, Zahnärzte, Apotheker, Rechtsanwälte, Patentenanwälte, Notare, Wirtschaftstreuhänder, Ziviltechniker und Tierärzte.

Das ist möglich, sofern der betreffende Freiberufler nach dem Freiberuflichen-Sozialversicherungsgesetz (FSVG) oder nach dem GSVG pensionsversichert ist und von der GSVG-Krankenversicherung aufgrund des Opting out Ihrer Berufsgruppe ausgenommen sind oder aufgrund von Übergangsbestimmungen immer noch nach dem ASVG versichert sind, wie Dentisten.

Neuer Selbständige können sich auch freiwillig kranken- und unfallversichern lassen oder es bleiben, wenn das Einkommen unter der Versicherungsgrenze liegt.

Die Versicherungsgrenze beträgt im Jahr 2023 exakt 6.010,92 Euro.

Es gibt in dem Sinn keinen Unterschied. Vielmehr wurde am 1. Jänner 2020 aus der Sozialversicherungsanstalt der Gewerbetreibenden (SVA) und der Sozialversicherungsanstalt der Bauern (SVB) die Sozialversicherungsanstalt der Selbstständigen, kurz SVS.

Wer beispielsweise ein Gewerbe anmeldet oder sich als Freiberufler oder Bauer in die GSVG einzahlt, erhält von der Sozialversicherung der Selbstständigen (SVS) automatisch einen Willkommensbrief, dem eine Versicherungserklärung und eine Einverständniserklärung beiliegen. Das Ausfüllen dieser Formulare dient der SVS dazu die persönlichen Daten zu kontrollieren und zu prüfen, um so festzustellen, ob eine Ausnahme von der Gewerblichen Sozialversicherung vorliegt. Wenn dem so sein sollte, wird man von der SVS kontaktiert. Diese Formulare stehen Ihnen auch als Onlineformulare zur Verfügung und können auf elektronischem Weg übermittelt werden.

• An dem Tag, an dem das Gewerbe angemeldet wird oder

• der Tag, an dem Ihnen eine Konzession erteilt wird,

• der Tag, an dem man als Gesellschafter in eine OG eintritt,

• der Tag, an dem man zum Komplementär einer KG bestellt wird

• der Tag, an dem man zum Geschäftsführer einer GmbH-Gesellschaft bestellt.

Die Höhe der Beiträge, die in die Krankenversicherung, Unfallversicherung und Pensionsversicherung der SVS eingezahlt werden müssen, hängt von den Einkünften ab, die der jeweilige Versicherte bezieht.

Die Höhe des Versicherungsbeitrags ergibt sich aus der Beitragsgrundlage. Die Beiträge zur Pensions- und Krankenversicherung werden nach folgender Formel berechnet:
Beitragsgrundlage x Beitragssatz = Beitrag.

• Pensionsversicherung: 18,50 Prozent

• Krankenversicherung: 6,8 Prozent

Es gibt eine Mindestbeitragsgrundlage und eine Höchstbeitragsgrundlage. Für neu Versicherte gilt die Mindestbeitragsgrundlage. Wer bereits bei der SVS versichert ist, bei dem wird als Beitragsgrundlage die Einkünfte des des drittvorangegangenen Jahres (beispielsweise 2020 für 2023) und den damals vorgeschriebenen Pensions- und Krankenversicherungsbeiträgen abgeleitet

Wer etwa im Jahr 2020 bei der SVS für zehn Monate pflichtversichert war und in dieser Zeit 32.000 Euro an Einkünften erzielt, für den beträgt die endgültige Beitragsgrundlage für 2020 monatlich 3.200 Euro. Dieser Betrag wird mit dem Faktor 1,087 aufgewertet (3.200 x 1,087).
Die vorläufige Beitragsgrundlage für 2023 beträgt demnach monatlich 3.478,40 Euro.

Die Sozialversicherungsbeiträge für Selbstständiger im Überblick

• Die Beiträge für die Krankenversicherung ändern sich jährlich. 2023 liegt der Beitrag bei 7,65 Prozent.

• Für die Unfallversicherung sind für Selbstständige 1,10 Prozent im Jahr 2023 zu zahlen.

• Die Beitragssätze für die Pensionsversicherung betragen 22,80 Prozent.

Die Beiträge werden quartalsweise abgerechnet.

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Die SVS wurde nach dem Aus der AUVA auch zu dessen Unfallversicherungsträger. Die Beiträge für die Unfallversicherung werden daher direkt von der SVS eingehoben. Die SVS bietet dieselben Leistungen wie bis dahin die AUVA, allerdings mit dem Ziel stärker auf die Bedürfnisse der Selbstständigen einzugehen. So wurde eine Online-Check für Betriebe eingerichtet. Bei einem Arbeitsunfalles oder einer Berufskrankheit steht Selbstständigen, die in die SVS einzahlen, verschiedene Leistungen zu. Betroffenen erhalten sowohl eine medizinische Versorgung, und erhalten bei dauerhafter Erwerbsunfähigkeit, neben der Pension, sobald diese zusteht, ebenfalls eine Rente.

Krankenhausaufenthalte und Arztbesuche werden von der jeweiligen Krankenversicherung übernommen. Der Unfallversicherungsträger, in diesem Fall die SVS, übernimmt nur in Ausnahmefällen die Kosten. Sie übernimmt jedoch stets die Kosten für einen Aufenthalte in einem Rehabilitationszentrum und bei Versicherten ohne Anspruch auf Leistungen aus der gesetzlichen Krankenversicherung. Dies ist vor allem für Freiberufler, die über keinen gesetzlichen Krankenversicherungsschutz, sondern über eine private Krankenversicherung verfügen, entscheidend.

Diese Kuranstalten, Rehabilitations- und Gesundheitszentren stehen SVS-Versicherten zur Auswahl
Es gibt neun Gesundheitseinrichtungen:
Klinikum Malcherhof Baden Rehabilitation des Bewegungs- und Stützapparates, speziell bei Rheuma und nach orthopädischen Eingriffen.
Klinikum am Kurpark Baden Rehabilitation und Heilungsmethoden bei Problemen des Bewegungsapparates und bei Rheuma.
Klinikum Bad Hall Rehabilitation kardiologischer und neurologischer Erkrankungen.
Klinikum Bad Gastein Rehabilitation nach operativen Eingriffen, Therapie bei entzündliche und degenerative Erkrankungen am Bewegungs- und Stützapparat.
Klinikum Bad Gleichenberg Zur Bekämpfung von Lungen-, Stoffwechsel- und onkologische Erkrankungen.
HerzReha Bad Ischl Maßnahmen zur Bekämpfung von Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen.
NRZ Rosenhügel Neurologische und neuropsychologische Rehabilitation.
Klinikum Schallerbacherhof Rehabilitation nach orthopädischen Operationen und unfallchirurgischen Versorgungen
Gesundheitszentrum für Selbständige Gesundheitsvorsorge und ambulante Rehabilitation

• Arbeitslosenversicherung für Gewerbetreibende und Neue Selbstständige

• Familienversicherung (Selbstständige können ihr Familie durch eine Erhöhung der Beiträge mitversichern)

• Freiwillige Krankenversicherung für Freiberufler

• Höherversicherung in der Pensionsversicherung

• Höherversicherung in der Unfallversicherung

• Upgrading der Krankenversicherung

Die Sozialversicherung für Selbstständige hat sich die Prävention von Krankheiten auf die Fahnen geheftet. So stehen Angebote, die bis zur Gründung der SVS nur für SVA oder SVB-Versicherte galten, seither beiden Versicherten-Gruppen zur Verfügung. Seit 2020 gibt es damit beispielsweise nicht nur für SVA- sondern auch für SVB-Versicherten den sogenannten „Gesundheitshunderter“. Mit diesem Hunderter unterstützt die Sozialversicherung jedes Jahr gesundheitsfördernden Aktivitäten in den Bereichen Bewegung, Ernährung, mentale Gesundheit, Entspannung und Körperarbeit.

• SVS-Gesundheitswochen. Es können dazu zwei Gesundheitswochen innerhalb von fünf Kalenderjahren in Anspruch genommen werden.

• SVS-Feriencamps. Kinder erhalten in lockerer Atmosphäre Tipps für ihre Gesundheit.

• SVS-Camps zu den Themen Bewegung & Fitness, Ernährung & Gewicht, Stress & Entspannung.

  Einen Überblick über sämtliche Camps der SVS finden Sie hier.

Die Selbständigenvorsorge ähnelt im Fall der staatlichen Pensionsversicherung dem Modell "Abfertigung neu" für Angestellte und Arbeiter. Es gibt verpflichtende Einzahlung für bestimmte Berufsgruppen und solche, das sind Freiberufler und je nach Einheitswert Landwirte, sie können eine solche Vorsorge bezüglich Pensionsversicherung auf freiwilliger Basis wählen.

Wer der Pensionsversicherung der Sozialversicherung freiwillig beitreten will, müssen innerhalb von zwölf Monaten ab Beginn der Pensionsversicherung einen Beitrittsvertrag mit einer Vorsorgekasse abschließen. Diese Entscheidung kann später allerdings nicht mehr rückgängig gemacht werden.

Die Beiträge gelten steuerlich in voller Höhe als Betriebsausgabe. Die Veranlagung selbst ist steuerfrei. Die Auszahlung ist als Einmalbetrag mit sechs Prozent steuerbegünstigt. Die Auszahlung als Rente steuerfrei.

Die Auszahlung einer solchen Vorsorge erfolgt bei Pensionsantritt, bei Tod durch den Partner oder Kindern, zwei Jahre nach Ende der selbstständigen Tätigkeit oder Ruhen der Gewerbeberechtigung. Bei einem Wechsel in eine unselbstständige Tätigkeit können die Ansprüche übertragen werden.

Die Sozialversicherungsbeiträge können steuerlich optimiert werden. Dafür sind folgende Daten wichtig.

• Gewinnermittlungsart

• Rechtsform

• und ob es bestehende Dienst- oder Werkverträge innerhalb der Familie gibt.,

Allerdings kann eine solche Optimierung auch dazu führen, dass die Pension geringer ausfällt, weshalb man sich das vor dem Einreichen der Einkommensteuererklärung genau durch kalkulieren sollte.

Es gibt in allen Bundesländern mindestens eine Servicestelle. In allen Bezirken gibt es SVS-Beratungstage, die meist werden in Land- und Wirtschaftskammern abgehalten. Das Onlineportal ist unter svs.at erreichbar.

Es gibt eine Online-Kundenzone, die SVS-App svsGo und einen Chatbot, der rund um die Uhr Fragen beantwortet. Die App steht allen Versicherten als kostenloser Download für iOS und Android-Systeme zur Verfügung.

Mit svsGo können

• Arztrechnungen online eingereicht werden

• SVS-Beiträge dem aktuellen Einkommen angepasst werden

• Status von Einreichungen und den Saldo des Beitragskontos eingesehen werden

• Kostenaufstellungen von Arztbesuchen heruntergeladen werden.