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Die Zukunft der KI

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1984, vor 40 Jahren, kam der erste Apple Macintosh mit grafischer Benutzeroberfläche in den Handel. An der Grundstruktur der Computer-Betriebssysteme hat sich bisher wenig geändert. Das könnte sich mit dem Einsatz neuer KI-Technologien ändern.

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Was kann KI? Gerhard Kürner, CEO & Founder von 506.ai, dämpft die mit den aktuell verfügbaren Lösungen verbundenen Erwartungen und wagt einen Ausblick in die Zukunft: Wirklich spannend wird es, wenn Large-Language-Modelle beginnen, sich selbst zu optimieren und untereinander kommunizieren.

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Mit dem Aufkommen der LLMs (Large Language Models) in Form von ChatGPT ist das Thema KI plötzlich in aller Munde. Auch wenn wir noch ganz am Anfang der Entwicklung stehen, zeichnen sich bereits einige Wege der Technologie in der Umsetzung im Unternehmensalltag ab.

Der größte Teil der Diskussion und der Social-Media-Blase dreht sich jedoch fast ausschließlich um den aktuellen Status Quo und Experimente im täglichen Einsatz. Das ist zu Beginn einer neuen Technologie normal und war auch bei früheren großen technologischen Revolutionen nicht anders.

KI aka LLMs werden in alle Lebensbereiche eindringen, aber ein Bereich sticht besonders hervor. Die Welt der Betriebssysteme. Dieses oft unterschätzte Softwaresystem hält Computer und Geräte in unserem täglichen Umfeld am Laufen. Das Besondere daran ist, dass sich Betriebssysteme seit über 40 Jahren nicht wirklich verändert haben. Ihre Architektur ähnelt immer noch der der späten 80er und frühen 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Diese Betriebssysteme haben die weite Verbreitung von Computern im beruflichen und privaten Umfeld überhaupt erst möglich gemacht.

Was war damals passiert? Zum ersten Mal wurde eine standardisierte Umgebung geschaffen. Bis dahin wurde Software individuell für jedes einzelne Computersystem geschrieben, ja, das war wirklich mal so. Mit den Betriebssystemen konnte man über Nacht eine Software für viele Computer schreiben, weil sie nur noch für ein standardisiertes Betriebssystem geschrieben wurde. Wir kennen ja heute das Betriebssystem Windows, aber auch Mac OS oder Android vom Handy. Aber nach dem Aufkommen dieser Betriebssysteme hat sich bis heute nichts Grundsätzliches an deren Architektur geändert.

Natürlich sind sie gewachsen, haben mehr Funktionen bekommen, konnten komplexere und schnellere Prozesse steuern und ausführen, aber in der Architektur sind sie bis heute ziemlich gleich geblieben.

Das wird mit den LLM´s anders werden

Schauen wir uns an, was LLMs (Large Language Models) heute schon können. Sie können Texte lesen und generieren, im Internet recherchieren, Bilder verstehen und generieren und seit neuestem auch native Sprache verstehen und wiedergeben.

Denken wir nur an die nächsten Schritte, dann wird es noch spannender. Bald wird es möglich sein, Informationen nicht nur über einen längeren Zeitraum zu speichern und wieder abzurufen, sondern sehr viele Informationen ganz aktuell im Gedächtnis zu halten. Wir würden das heute als den Arbeitsspeicher des Computers bezeichnen.

Aber dann kommt bald ein wesentlicher neuer Schritt, nämlich dass sie sich selbst verbessern können und dabei auch die Bestätigung ("Rewards") bekommen, wenn sie es richtig gemacht haben. So kann man die LLM ganz einfach für bestimmte Tätigkeiten besser "finetunen" oder anders gesagt " anlernen". Wenn dann am Ende ein LLM auch mit einem anderen und mit mehreren kommunizieren kann, dann hat sich das Betriebssystem, wie wir es bisher kannten, in Luft aufgelöst.

Das wird aus heutiger Sicht nicht auf einen Schlag und über Nacht passieren, aber es wird sich Stück für Stück immer mehr von der alten Architektur verabschieden. Das gilt auch für jede andere Software, die Sie im täglichen Betrieb einsetzen.

Damit wird das Thema KI erst richtig spannend.

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