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Wasserstoff-Projekt für die Industrie am Start

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Wasserstoff-Pipeline

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Schlüsseltechnologie Wasserstoff: Die EU hat der Förderung eines Wasserstoff-Projektes für die Industrie von Oberösterreich, Steiermark und Kärnten zugestimmt. Die Bundesländer wollen 578 Millionen Euro investieren. Auch in Deutschland starten mehrere Wasserstoffprojekte.

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CO2-neutral erzeugter Wasserstoff soll in einem klimaneutralen Wirtschaftssystem eine Schlüsselrolle als Energieträger und Rohstoff für die Industrie spielen. Experten rechnen künftig mit einem großen Bedarf an Wasserstoffspeichern. Wasserstoff wird etwa in der chemischen Industrie benötigt. In Zukunft soll er verstärkt auch bei der Stahlherstellung zum Einsatz kommen. Klimaneutral erzeugt, soll er dort große Mengen Kohlendioxid vermeiden.

Die EU setzt ebenfalls auf Wasserstoff, besonders in der Industrie und hat nun der Förderung eines Wasserstoff-Projektes für die Industrie von Oberösterreich, Steiermark und Kärnten zugestimmt: Die Investitionen werden mit 578 Mio. Euro veranschlagt. Von der EU soll es eine Startförderung in Höhe von 20 Mio. Euro geben, teilten die Wirtschaftslandesräte der drei Bundesländer in einer Aussendung mit. Darüber hinaus gebe es Absichtserklärungen des Klimaschutzministeriums und des Wirtschaftsministeriums, dieses Projekt ebenfalls zu unterstützen.

Oberösterreichs Standortagentur Business Upper Austria und das Green Tech Valley Cluster von Steiermark und Kärnten planen mit Unterstützung der HyCentA Wasserstoffforschungsgesellschaft und 48 Partnerorganisationen, von 2025 bis 2030 17 Wasserstoff-Projekte umzusetzen. Das bundesländerübergreifende "Wasserstoff-Valley" sieht bis 2028 Industrieanwendungen für grünen Stahl, Chemie, Zement und Kalk vor, sagten die steirische Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl und ihre Kollegen Markus Achleitner und Sebastian Schuschnig aus Oberösterreich und Kärnten.

Die geplanten Projekte umfassen die gesamte Wasserstoff-Wertschöpfungskette - von der Erzeugung bis zur Speicherung und Anwendung. Die Elektrolyseanlagen sollen mehr als 10.000 Tonnen grünen Wasserstoff pro Jahr erzeugen. Der Jahresbedarf in den drei Bundesländern wird für 2028 auf über 13.000 Tonnen geschätzt.

"Sechs der Projekte mit einer Investitionssumme von 385 Millionen Euro werden in Oberösterreich durchgeführt", sagte Achleitner. "Mit der oberösterreichischen Standortagentur Business Upper Austria sind wir optimal aufgestellt, um das Hydrogen Industrial Inland Valley Austria gemeinsam mit den beiden anderen Bundesländern voranzutreiben", ergänzte der oberösterreichische Landesrat.

Projekte in Deutschland

In Deutschland starten mehrere Wasserstoffprojekte. Der französische Gasehersteller Air Liquide hat in Oberhausen (Nordrhein-Westfalen) eine Anlage zur klimaneutralen Wasserstoffproduktion offiziell in Betrieb genommen. Der Energiekonzern Uniper wiederum startet demnächst einen unterirdischen Testspeicher für Wasserstoff in Krummhörn (Niedersachsen). In Bayern wird ein Projekt der Erlanger Firma Hydrogenious LOHC Technologies mit 72,5 Mio. Euro gefördert.

Von der in der Energiekrise verstaatlichten Firma Uniper in Deutschland wird nun die Einspeicherung von Wasserstoff unter realen Bedingungen erprobt. Etwa zwei Jahre lang soll dort unter anderem geprüft werden, wie Materialien und Technik mit dem Gas zurechtkommen. Der Uniper-Testspeicher in Krummhörn befindet sich in einer Tiefe von etwa 1.700 Metern. Die sogenannte Kaverne ist etwa 30 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 16 Metern. Das Volumen liegt bei 3.000 Kubikmetern. Die Kaverne ist günstig gelegen: In der Nähe soll das geplante Wasserstoffpipeline-Kernnetz vorbeiführen.

Der sogenannte Elektrolyseur von Air Liquide in Oberhausen kostete 45 Mio. Euro und zerlegt Wasser mithilfe von Windstrom in Wasserstoff und Sauerstoff. Die Anlage hat eine Kapazität von 20 Megawatt und kann im Jahr bis zu 2.900 Tonnen Wasserstoff produzieren, wie das Unternehmen mitteilte.

Die Anlage wurde in einem Chemiepark errichtet und an eine bestehende Wasserstoffpipeline von Air Liquide angeschlossen. "Der Standort im industriellen Herzen des Ruhrgebiets erleichtert die Versorgung von Großkunden mit erneuerbarem Wasserstoff", so die Firma. Bei der Entwicklung des Elektrolyseurs namens Trailblazer hat Air Liquide mit dem Energietechnikhersteller Siemens Energy zusammengearbeitet.

"Die Integration in eine bestehende Wasserstoffinfrastruktur wird die Dekarbonisierung von Schlüsselindustrien in Nordrhein-Westfalen beschleunigen und eine kohlenstoffarme Mobilität in dieser dicht besiedelten Region fördern", sagte der Vorsitzende des Aufsichtsrats von Air Liquide Deutschland, Gilles Le Van.

In einer zweiten Phase plant Air Liquide, die Kapazität seiner Anlage in Oberhausen auf 30 Megawatt zu erhöhen. Das Unternehmen plant weitere Anlagen, zum Beispiel im nordrhein-westfälischen Marl mit einer Kapazität von 120 Megawatt. In der Normandie errichtet Air Liquide nach eigenen Angaben aktuell einen 200 Megawatt-Elektrolyseur.

Beim Projekt in Bayern der Firma Hydrogenious LOHC übernimmt der Bund übernimmt 70 Prozent der millionenschweren Fördermittel, Bayern 30 Prozent. Das Unternehmen will damit eine Anlage zur Abgabe von flüssigem Wasserstoff errichten. Mit dem Projekt "Green Hydrogen @ Blue Danube" sollen ab 2028 jährlich bis zu 1.800 Tonnen Wasserstoff an Industrieunternehmen im Donauraum gelangen. Der Standort der Anlage steht derzeit noch nicht fest.

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