Markus Wanko, Chef von xista, kümmert sich um Beratung und Finanzierung für Spinoffs und um Venture Capital für die Start-ups.
©Peter Rigaud / ISTAMit XISTA wurde vom heimischen Spitzenforschungsinstituts eine Marke geschaffen, die Forschungsergebnisse in kommerziell erfolgreiche Unternehmen transferieren soll.
SEIN NEUES INNOVATIONS-ÖKOSYSTEM stellte das ISTA im April 2023 unter der Dachmarke xista vor. Mit xista innovation wurde ein Unternehmen gegründet, "das sich um die Kommerzialisierung unserer Forschung kümmert, Verbindungen zur Industrie herstellt und wissenschaftliche Unternehmer:innen ausbildet", wie xista-Chef Markus Wanko sagt. Zentrale Leistungen sind Anschubfinanzierung und Beratung.
Für die Finanzierung des weiteren Wachstums wurde mit xista science ventures ein Risikokapitalfonds gegründet. Wanko: "Der erste Fund ist 45 Millionen Euro groß, die zur Hälfte bereits investiert sind. Und wir starten gerade mit dem Fundraising für den zweiten." Investiert wird in eigene Spin-offs des ISTA, aber auch von Universitäten wie TU Wien oder TU Graz. Das Geld kommt von ca. 30 privaten und öffentlichen Investoren sowie Unternehmen. Mit dabei sind z. B. Lansdowne Partners, der Europäische Investitionsfonds der EU, Red Bull, Vienna Insurance Group, MIBA (Fam. Mitterbauer), Berndorf (Fam. Zimmermann) oder das Family Office von Bau-Tycoon Hans-Peter Haselsteiner. "Wenn man weiß, dass sich bei Venture Capital in Österreich quasi null getan hat, ist das ein großer Erfolg", betont Wanko. Die gegründeten Start-ups konnten bereits zusätzliche 140 Millionen Euro an Förderungen und Risikokapital von externen Investoren lukrieren.
Der xista science park, ein Joint Venture von ISTA und der nö. Wirtschaftsagentur ecoplus stellt hochmoderne Laborflächen und andere Infrastruktur zur Verfügung.
In Summe hält xista aktuell Beteiligungen an 18 Start-ups, die meisten davon in den Feldern Biotechnologie, Medizin und anderen Life Sciences tätig. Die Palette reicht aber bis zu neuen Energiespeichern für erneuerbare Energien und Unterwasserdrohnen.
Als Beispiel für eine Gründung, der er Hunderte Millionen Euro Potenzial zuschreibt, nennt Markus Wanko das Unternehmen Solargate, das sich mit der Entwicklung von personalisierten Pharmazeutika für genetische Erkrankungen und Immuntherapien beschäftigt.
Wanko sammelte Erfahrungen am MIT, in der Risikokapitalfinanzierung bei Safeguard Scientific und beim QIA, einem der größten Staatsfonds der Welt (Katar). Seine Pläne fürs ISTA klingen nicht bescheiden: "Die großen wirtschaftlichen Innovationen passieren immer rund um die besten Forschungszentren, z. B. in Boston oder San Diego. Wir wollen die Trägerrakete für Österreich sein."
Der Artikel ist der trend. edition+ Ausgabe vom 22.12.2023 entnommen.