Bard heißt jetzt Gemini
©screenshot / deepmindIn der sich ständig wandelnden Landschaft der künstlichen Intelligenz hat Google erneut einen entscheidenden Schritt nach vorne gemacht. Mit der Einführung von Gemini, dem Nachfolger von Google Bard, präsentiert sich ein Update, das die Art und Weise, wie wir mit KI interagieren, grundlegend verändern könnte. Gemini, nun in zwei Varianten - Gemini und Gemini Advanced - verfügbar, verspricht eine noch tiefere und vielseitigere Interaktion mit künstlicher Intelligenz.
Gemini: Ein Überblick über die Neuerungen
Gemini steht nicht nur für den neuen Namen des Chatbots, sondern auch für das darunterliegende Sprachmodell, das in drei Versionen erhältlich ist: Ultra, Pro und Nano. Während Gemini Advanced auf das Ultra 1.0 Modell setzt und damit die leistungsstärkste Option darstellt, nutzt die kostenlose Version das Pro 1.0 Modell, welches eine vergleichbare Performance zu GPT-3.5 bietet.
Zusätzlich zu den verbesserten Modellen bietet Google Nutzern von Gemini besondere Vorteile, wie den Zugriff auf den Bot in Google-Diensten wie Gmail und Docs, sowie 2 TB Speicherplatz im Rahmen von Google One. Für bestehende Google One Nutzer mit einem 5 TB+ Plan ist Gemini Advanced sogar bis Ende Juli 2024 kostenlos nutzbar, allerdings derzeit nur auf Englisch.
Wie kann ich Gemini nutzen?
Wie einleitend erwähnt gibt es zwei Varianten von Gemini: Gemini und Gemini Advanced. Gemini Advanced bietet Zugriff auf Ultra 1.0, dem leistungsstärksten KI-Modell der Gemini-Familie, ist im Rahmen des neuen Google One AI Premium-Abos auf Englisch verfügbar und in 150 Ländern verfügbar.
Gut zu wissen: Gemini für Smartphones - verfügbar als App auf Android und in der Google App auf iOS.
Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie sich das Gemini (auf Desktop) verwenden lässt:
Gemini-Website & Anmelden
Um den Chatbot von Google nutzen zu können, müssen Sie Gemini.Google.com öffnen und sich dann bei Ihrem Google-Konto anmelden.
Gemini-Chatfenster nutzen
Sobald Sie sich angemeldet haben, werden Sie zum Chat-Fenster weitergeleitet. Hier gibt es zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten. Die Benutzer:innenoberfläche ist selbsterklärend
Was kann ich bei Gemini alles machen?
Neuer Chat: Im Menü auf der linken Seite findet sich ein "Plus"-Icon. Hier kann die aktuelle Unterhaltung gelöscht werden und eine neue gestartet werden.
Textbereich / Prompt eingeben: Im Textfeld können Sie Fragen oder Aufforderungen eingeben und die Eingabetaste drücken oder rechts auf Senden klicken, um sie zu senden. Was genau Prompts sind, können Sie hier nachlesen.
Mikrofon: Mit Gemini können Sie Ihre Aufforderungen auch diktieren und nicht nur schriftlich eingeben.
Bild hochladen: Rechts neben dem Textfeld befindet sich die Option "Bild hochladen". Hier können Sie Bilder hochladen, die mit der Google Lens-Integration mit Gemini analysiert werden können. Es lassen sich auch Fragen dazu via Gemini stellen.
Bilder kreieren mit Gemini
Wie auch bei ChatGPT Plus und Microsoft Copilot lassen sich via Gemini Bilder erstellen.
Hinweis: Bilder lassen sich nur über Gemini Advanced (Pro) erstellen.
Möchte man via Gemini Bilder erstellen, erhält man den Hinweis "Ich kann noch keine Bilder erstellen, deshalb kann ich dir dabei nicht helfen."
Wenn Sie über Gemini Pro verfügen; lassen sich die Bilder wie folgt erstellen:
Hierfür nutzen Sie auch das Eingabefenster und schreiben entsprechenden Bilderwunsch in das Textfeld.
Sobald Ihnen ein Bild gefällt, klicken Sie dieses an und es steht zum Download bereit oder sie können es neu generieren lassen.
Die Praxis: Erste Erfahrungen mit Gemini Advanced
Unser Test von Gemini Advanced zeigt: Google macht ernst in der Welt der KI. Die Ergebnisse sind solide, auch wenn sie aus unserer Sicht noch nicht ganz mit ChatGPT Plus/GPT-4 mithalten können. Zu den Stärken von Gemini zählen die schnelle, multimodale Verarbeitung von Text, Code, Bildern und Spracheingaben sowie die Möglichkeit, Antworten in verschiedenen Stilen und Längen zu generieren. Besonders hervorzuheben ist die Double-Check-Funktion, die eine Faktenüberprüfung und Anti-Halluzination mit Quellenangabe ermöglicht.
Limitationen und Ausblick
Trotz der beeindruckenden Features gibt es auch Bereiche, in denen Gemini noch Raum für Verbesserungen hat. So stößt man gelegentlich auf Limitationen bei der Bildgenerierung und ein eher begrenztes Angebot an Extensions. Zudem fehlen Möglichkeiten, Dateien hochzuladen oder Scripts in einer Sandbox laufen zu lassen.
Fazit und Ausprobieren
Google Gemini markiert einen signifikanten Fortschritt in der Entwicklung von KI-Chatbots. Mit seinen neuen Features und der Integration in Google-Dienste setzt es neue Maßstäbe für die Interaktion mit KI. Interessierte können Gemini über die offizielle Webseite testen und sich selbst von den Möglichkeiten überzeugen.
Mit der Einführung von Gemini zeigt Google einmal mehr, dass es bereit ist, die Zukunft der Suche und der KI-Interaktion zu gestalten. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich Gemini weiterentwickeln wird und welche neuen Möglichkeiten sich für Nutzer eröffnen.
Über die Autoren
Roman Gaisböck
Leiter der VGN-Digital-Redaktionen. Digital Consultant. Co-Founder mehrerer Startups. Leidenschaftlicher Musiker.
Ann Kathrin Hermes
Ann Kathrin Hermes, Redakteurin trend.at, Senior Manager für strategisches PMO
Themenschwerpunkte: Digitalisierung, Künstliche Intelligenz (KI), Leadership, Strategie