Die Spracheingabe von Google Docs, das "Voice Typing", erleichert so manches, funktioniert aber noch nicht einwandfrei.
©GoogleMit dem Tool "Spracheingabe" wird Google Doc zu einem kostenlosen Diktiergerät, das Sprache automatisch in Text umwandelt. Das Ergebnis ist zwar nicht perfekt, aber eine solide Basis und zumindest zum Erstellen von Gesprächsnotizen auch für den beruflichen Einsatz geeignet.
Spracheingabe bei Google Docs
Spracherkennungssoftware wandelt gesprochene Sprache mithilfe von Spracherkennungsalgorithmen und Künstlichen Intelligenzen in Befehle oder auch in Texte um. Sie wird heute in unzähligen Bereichen eingesetzt, u.a. für Menschen mit Behinderungen, für Fahrzeug-interne Systeme oder im Militär und die Systeme werden immer besser und ausgefeilter.
In Unternehmen kann sie etwa genutzt werden, um die Kommunikation und Effizienz zu verbessern und Gesprochenes in Texte und somit ein Datenformat zu übersetzen, das sich leicht verwalten und durchsuchen lässt.
Fortschrittlichere Lösungen beinhalten Technologien wie künstliche Intelligenz oder biometrische Spracherkennung. So auch Google Docs: Das Textverarbeitungsprogramm, das Teil der kostenlosen webbasierten Google Docs Editors Suite von Google ist, hat eine integrierte Sprachfunktion, auch als Spracheingabe oder „Google Docs Voice Typing” bekannt. Wir liefern Ihnen einen Einblick, was die Funktion kann, für wen sie geeignet ist und welche technischen Voraussetzungen und Features sie mitbringt.
Was kann Google Docs Voice Typing?
Bereits Anfang 2016 hat Google die Spracheingabe für Google Docs möglich gemacht: Mit der cleveren Sprachunterstützung können Sie Texte im Chrome-Browser über ein Mikrofon einfach einsprechen und zudem formatieren - zumindest in Grundzügen. Außerdem sollten Sie dafür eine gewisse Lernphase einplanen.
Warum Spracheingabe? Die wichtigsten Vorteile
Zeitersparnis: Nahezu jeder kann schneller sprechen als tippen. Per Spracheingabe (Voice Typing) können Sie so wertvolle Zeit - und insbesondere Arbeitszeit - sparen. Nur wenige Mitarbeiter verfügen heutzutage über effiziente „Typing-Skills”. Indem die Sprache in Sekundenbruchteilen in Schriftform gewandelt wird, entsteht mehr Freiraum für wichtige Methoden, wie die Überprüfung von Inhalten oder die formale Richtigkeit eines Textes.
Vielseitigkeit: Mit Voice Typing können somit nicht nur textlastige Schreiben diktiert werden. Auch Notizen, Besprechungsvermerke, To-do-Listen, Thesenpapiere oder ähnliches können per Voice Typing ohne Probleme festgehalten werden. Einen guten Job verrichtet die Software auch beim Protokollieren von Gesprächen oder Besprechungen.
Unterstützung bei Sprachbarrieren: Nicht jedem Mitarbeiter und jeder Altersgruppe fällt das Schreiben (oder das grammatikalisch korrekte Schreiben) leicht. Auch bei Formen von Legasthenie, Dysgrafie oder einfach nur Schwierigkeiten mit der Maus und Tastatur kann das Voice Typing eine großartige Ergänzung oder Modifikation sein. Die Barrierefreiheit steht für viele Unternehmen mit an erster Stelle, hier unterstützt Google Docs Voice Typing viele Prozesse.
Sprachvielfalt: Auch die sprachliche Vielfalt der Software ist bemerkenswert: Von Afrikaans bis Zulu erkennt die Software nahezu alle Sprachen und umfasst derzeit über 100 Varianten. Um die Sprache zu ändern, wird einfach das Dropdown-Menü über dem Mikrofon angewählt und die Spracheingabe wird angepasst.
Flexibilität von unterwegs: Da Voice Typing auch wunderbar auf dem Smartphone funktioniert, können Sie ohne Probleme von unterwegs diktieren. Dies kann die Nutzung der Funktion über das Büro hinaus erweitern und Mitarbeitern die Möglichkeit geben, Informationen schnell und direkt festzuhalten.
Wofür ist die Software am besten geeignet?
Die Spracheingabe bei Google Docs eignet sich für eine Fülle beruflicher Anwendungen. Sie steigert die Effizienz, gibt den Mitarbeitern mehr Flexibilität und ermöglicht es, Notizen oder Texte zu erstellen, auch wenn man keine Hand frei oder keine Tastatur zur Verfügung hat. Etwa in Forschungslaboren, bei Visiten im Gesiundheitsbereich oder Besichtigungen von Baustellen.
Mitarbeiter können Texte deutlich schneller erstellen und mehr Konzentration auf Inhalte oder andere Vorgaben legen, die das Dokument betreffen. Jeder, der ein mobiles Gerät wie ein Smartphone oder einen Laptop besitzt, kann damit auch von unterwegs einfach Notizen erstellen oder Inhalte einsprechen.
Zudem unterstützt die Software-Erweiterung den barrierefreien Zugang in Unternehmen. Menschen, die aufgrund einer körperlichen Einschränkung nur bedingt oder gar nicht tippen können, werden zielführend unterstützt.
Voraussetzungen für die Nutzung
Letztlich gibt es nur zwei wesentliche Voraussetzungen für die Nutzung von Google Docs Voice Typing. Die Spracheingabe ist speziell für Google Docs konzipiert, somit ist sie auch nur mit dieser Anwendung und im Chrome-Browser nutzbar. Zudem benötigt man ein integriertes oder externes Mikrofon am jeweiligen Gerät, damit die Sprachsignale in textliche Form gewandelt werden können.
Diktieren mit Google Docs: die Kosten
Google Docs ist als Teil der webbasierten Google Docs Editors Suite für Nutzer (ebenso wie die Sprachsteuerung) kostenlos. Bis zu 15 Gigabyte Daten können hier pro Nutzer gespeichert werden, was für herkömmliche Anwendungsfälle komplett ausreichend ist, da Google-Dokumente und Sprachdateien in der Regel recht wenig Speicherplatz benötigen.
Sind die Datenmengen dennoch umfangreicher, empfiehlt es sich, einen Google Workspace anzulegen. Für einen Kurzüberblick haben wir Ihnen die wichtigsten Funktionen der jeweiligen Pakete für Google Workspace aufgelistet:
Business Starter | Business Standard | Business Plus | Enterprise | |
---|---|---|---|---|
Preis pro Nutzer und Monat in den ersten 12 Monaten | 4,68€ | 9,36€ | 15,60€ | Individuelles Angebot auf Anfrage |
Individuelle und sichere geschäftliche E-Mail-Adressen | ja | ja | ja | ja |
Meet Video- und Telefonkonferenzen | 100 Teilnehmer | 150 Teilnehmer | 500 Teilnehmer | 500 Teilnehmer |
Google Drive Speicher pro Nutzer | 30 GB | 2 TB | 5 TB | Unbegrenzt erweiterbar |
Chat Kommunikations-App für Teams | ja | ja | ja | ja |
Kalender und gemeinsame Kalender | ja | ja | ja | ja |
Docs, Tabellen und Präsentationen Inhalte gemeinsam erstellen | ja | ja | ja | ja |
AppSheet Apps entwickeln ohne Programmieren | nein | nein | nein | ja |
Cloud Search Intelligente Suche | nein | Daten aus Google Workspace | Daten aus Google Workspace | Daten aus Google Workspace und aus Drittanbieter-Tools |
Die Software zum Download
Zugang zum kostenlosen Google Docs und Workspace Produkten: google.de/intl/de/docs/about/
Zum kostenlosen Google Drive Account: google.com/intl/de/drive/
Fazit
Google Docs Spracheingabe bzw. Voice Typing kann in bestimmten Anwendungen ein echter Vorteil für den beruflichen Einsatz sein. Die Spracheingabe funktioniert zügig und liefert brauchbare Ergebnisse. Die Anwendungsbereiche sind vielfältig. Die Diktierfunktion kann etwa im Gesundheitsbereich oder auch im Forschungsbereich genutzt werden, um Befunde oder Ergebnisse zu dokumentieren. Da die Funktion auch am Smartphone zur Verfügung steht können damit Texte oder Notizen auch unterwegs eingesprochen werden und zu einer flexiblen Kommunikation beitragen.
Bei einem Google Docs Account stehen kostenlos 15 Gigabyte Speicher zur Verfügung. Man kann die Software ohne betriebliche Zusatzausgaben einsetzen und Dokumente stets online verfügbar halten. Die Spracheingabe ist eine kostenfreie Zusatzfunktion, die auch keiner zusätzlichen Installation bedarf. Und wer das „Big Package“ braucht, der hat immer noch den Google Workspace als Option.
Eine fehlerlos funktionierende Software darf man sich allerdings nicht erwarten. Die mobile Spracherkennung am Smartphone funktioniert dank moderner KI-Lösungen selbst auf den neuen Geräten mit dem von Google entwickelten Betriebssystem Android besser als die in Google Docs integrierte. Um professionellen Ansprüchen zu genügen muss und wird Google bei seiner Spracheingabe hoffentlich noch nacharbeiten.
Sprachsteuerung und Spracherkennung:
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