Der vor gut 20 Jahren in Deutschland gegründete Online-Shop-Hersteller Shopify bietet eine komplette E-Commerce-Platform. Zunächst fokussierte sich Shopify auf KMU, später auch auf Großunternehmen.
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Wer ist Shopify?
Shopify ist eine der beliebtesten E-Commerce-Plattform auf dem Markt und wird in mehr als 175 Ländern der Welt genutzt. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 2004 unter dem Namen Snowdevil von dem aus Deutschland ausgewanderten Tobias Lütke, der gemeinsam mit Freunden die Shopping-Platform gegründet hatte. Nach einer weiteren Umbenennung in Jaded Pixel wurde das Unternehmen dann im Jahr 2006 in Shopify umbenannt. Das Unternehmen hatte dann auch seinen Hauptsitz nach Ottawa in Kanada verlegt. 2015 erfolgte der Börsegang.
Das Ziel war von Anfang an Händlern auf der ganzen Welt eine einfach handzuhabende E-Commerce-Platform zur Verfügung zu stellen, um eine Website zu hosten und zu erstellen, Produkte hochzuladen, Zahlungen einzuziehen und online Geld zu verdienen. Der Gesamtumsatz der gehandelten Produkte via Shopify-Plattform beläuft sich auf rund 55 Milliarden Dollar übersteigt.
Das Unternehmen hat im Lauf der Jahre ein kräftiges Wachstum hingelegt. Im Jahr 2015 ist das Unternehmen an die Börse gegangen. Damals zählte das Unternehmen noch 243.000 Kunden, heute sind es über eine Million, die das Shopify-System nutzen. Shopify erzielte im Jahr 2020 mit über 10.000 Mitarbeitern einen Jahresumsatz in der Höhe von 2,93 Milliarden Dollar. Der derzeitige Börsenwert des Unternehmen beläuft sich auf 33,4 Milliarden Euro.
Im Juni 2022 hat CEO und Gründer Tobias Lütke erstmals angekündigt, dass rund zehn Prozent der Mitarbeiter abgebaut werden. Grund: Das Wachstum steht hinter den Erwartungen.
Für wen ist Shopify?
Shopify kann buchstäblich jeder nutzen. Zumindest wirbt das Unternehmen damit - wie andere Hersteller auch - mit einem Schnelleinstieg ins E-Business. "In 30 Minuten zum eigenen Shop", heißt es da auf Shopify zur Bewerbung eines Online-Tutorials.
Shopify ist demnach vor allem für kleine und mittlere Unternehmen und für Einsteiger ins Webshop-Business geeignet. Technischen Kenntnisse seien nicht notwendig, um das E-Commerce-Geschäft einzurichten, denn die Shop-Software zeichne sich aus mit Benutzerfreundlichkeit.
E-Commerce-Novizen bekommen über den Blog auch weitere Tipps, wie sie ein Business, eine Idee entwickeln können. So gibt es etwa Tipps zum Thema Businessplan, wie man diesen richtig erstellt.
Große E-Commerce-Marken auf Unternehmensebene sind besser dran, wenn sie eine fortschrittlichere Plattform wie BigCommerce oder Magento verwenden. Aber Shopify hat auch eit 2016 für Großunternehmen Shop-Lösungen.
Die nachstehende Liste zeigt Produktkategorien auf, die via Shopify verkauft werden:
Physische Produkte, wie Bücher und Taschen
Digitale Produkte, wie z. B. eBooks
Dienstleistungen und Beratung, wie z. B. Architektenleistungen
Mitgliedschaften wie Netflix-Konten
Ticketverkauf, z. B. für Besuche in den Universal Studios
Kurse wie Online-Tutorials
Einer der Hauptgründe für die Beliebtheit von Shopify ist, dass es komplexe E-Commerce-Vorgänge mit einer einfachen Benutzeroberfläche vereinfacht hat. Diese vollständig gehostete Online-Plattform funktioniert direkt von einem Webbrowser aus.
Darüber hinaus bietet es eine Vielzahl zusätzlicher Funktionen wie die Annahme von Kreditkartenzahlungen, die Erhebung von Steuern und die Durchführung saisonaler Werbeaktionen. Als Einkaufswagen der Zukunft will Shopify den Online-Verkauf zu geringen Kosten rationalisieren und gleichzeitig die meisten zusätzlichen Funktionen durch Integration anbieten.
Design
Für einen Anfänger kann die Aufgabe, eine Webshop zu erstellen, entmutigend erscheinen. Die Funktionen und die Benutzerfreundlichkeit zählen zu den Hauptkriterien, um den Shop rasch in Gang zu bringen, aber auch um damit bei der künftigen Kundschaft erfolgreich zu sein. Die Gestaltung der Website, das Hinzufügen von Produkten, den Einzug von Zahlungen, Steuern und den Versand sind dabei wesentliche Punkte, die es zu beachten gilt.
Shopify erfüllt dabei alle Anforderungen für eine geeignete Plattform in Bezug auf die Benutzerfreundlichkeit, also einfache, intuitive Bedienbarkeit, die selbst für Neulinge keine große Hürde darstellt. Hier müssen nur einfache Aufgaben erledigt werden, wie die Auswahl eines Themas, das Hinzufügen eines Logos, das Hinzufügen von Bildern und Produktbeschreibungen, die Einrichtung von Zahlungen und einige andere einfache Elemente.
Mit dem Shopify App Store kann der Online-Shop mit allen möglichen anderen Tools verbunden werden. Wenn zum Beispiel eine E-Mail-Marketing-Software benötigt wird oder in weiterer Folge bei expandierendem Geschäft unter anderem ein Auftragsabwicklungsservice benötigt wird.
Weitere Funktionen, die Shopify benutzerfreundlich machen:
Über Messenger kann mit bestehenden Kunden der Direktkontakt erfolgen, via Chat, oder neue Gesprächsfäden eröffnet werden. Dies verleiht dem Kundenservice eine persönliche Note.
Betreibt man mehrere Websites, bietet Shopify Schutz. Auf jeder Website oder in jedem Blog können spezielle Kaufschaltflächen eingefügt werden, um so das Kundenerlebnis zu verbessern. So kann der Kunde von mehreren Standorten aus einkaufen.
Produkte auch direkt bei eBay und Amazon einstellen.
Produkte über CSV-Dateien importieren und exportieren.
Integrierte Dashboards und Vertriebs-Dashboards erleichtern die Nutzung und Anzeige von Analysen.
Vermarktung via Facebook, indem eine Schaltfläche auf der Facebook-Seite hinzugefügt wird. Der Kunde muss sich somit nicht die Zeit nehmen, das Geschäft zu besuchen, sondern kann einfach über die sozialen Medien einkaufen.
Obwohl Shopify sehr intuitiv ist und zu einem raschen Start im Online-Business verhilft, gilt es einige Hürden zu beachten.
Leider kann Shopify hochgeladene Produktbilder nicht so verändern, dass sie perfekt in das Feld passen. Außerdem werden Fotos mit unterschiedlichen Seitenverhältnissen nicht zugeschnitten. Das muss manuell oder mit einer Fotobearbeitungssoftware behoben werden. Bei einem kleinen Produktportfolio ist das zwar einfach zu bewältigen, kann aber problematisch werden, wenn die Anzahl der Produkte steigt.
Point of Sale (POS-System)
Die POS-Funktion ist ein echter Lebensretter, wenn mehrere Läden, Pop-up-Läden und temporäre Läden betrieben werden sollen. In der Regel wird es schwierig, den Überblick über die Bestände zu behalten. Außerdem kann die Lagerverwaltung ein Alptraum sein, weil man die Berechnungen oft wiederholen muss.
Aber mit allen Tarifen außer "Lite" und "Basic" können folgende Dinge schnell und problemlos erledigt werden:
Mehrere Verkaufsstellen
Anmeldung zur Schichtarbeit
Erweiterter Kundendienst für Geräte
Unterstützung für PayPal und Amazon-Zahlungen
Datenmanagement
Shopify ermöglicht den Import und Export im CSV-Format. Wichtig ist die Berücksichtigung dieser Funktion bevor eine neue Website migriert oder gestartet wird, insbesondere wenn von einer anderen Plattform zu Shopify gewechselt wird.
Die gute Nachricht ist, dass als "Shopify Plus"-Nutzer der Zugang zu einer Reihe von Tools offen steht, die den Prozess vereinfachen.
Kundenkontakt
Die E-Mail-Marketing-Software ist ein Modul, in dem die Verwendung von Shopify wirklich einen Unterschied macht. Dazu muss der Nutzer einfach in den App-Shop einloggen und eine E-Mail-App herunterladen, um den E-Mail-Marketingprozess zu automatisieren.
Darüber hinaus ist Shopify die richtige Wahl, wenn eine Sprachbarriere überwunden werden muss bei der Erschließung neuer Märkte. In solchen Fällen wird Hilfe bei der Zweisprachigkeit benötigt, die Shopify mit der Integration der Übersetzungs-App bietet.
Die Website kann so nicht nur in Sekundenschnelle mehrsprachig gemacht werden, es kann auch mühelos alle Übersetzungen pflegen und die Sichtbarkeit bei der Suche erhöhen.
Support
Shopify bietet einen Kundendienst über verschiedene Kanäle an:
Soziale Medien
24-Stunden-Support per Telefon und Live-Chat
Fachliche Unterstützung (falls erforderlich)
E-Mail-Unterstützung
Ein umfangreiche Tutorial-Sammlung findet der Anwender unter Youtube (siehe unten). Über die Shopify-Homepage sind die Video-Tutorials ebenso abrufbar.
Voraussetzungen
Die vollständig gehostete Online-Plattform Shopify funktioniert direkt von einem Webbrowser aus. Sie kann also leicht von jedem Rechner, von jedem Unternehmen genutzt werden.
Kosten
Fünf Produkte bietet Shopify mit entsprechend unterschiedlichen Leistungen und Preisen an: Starter [5 € / Monat], Basic [24 € / Monat], Shopify [69 € / Monat], Advanced [289 € / Monat] sowie für anspruchsvolle Großunternehmen Shopify Plus [ab 2000 $ / Monat oder variable Gebühr für Unternehmen mit höherem Volumen]. Bei einer jährlichen Zahlung gibt es einen Rabatt von 10 Prozent.
Das kleinste Paket Starter [5 € / Monat] ist für Kleinstunternehmen, die Produkte auf Social-Media-Plattformen und über Messaging-Apps verkaufen wollen. In 5 Minuten ist der mit den grundsätzlichen Basics ausgestattet Shop Online, so sagt es jedenfalls Shopify.
Das Paket, Basic, bietet Funktionen wie:
Online-Geschäft
Unbegrenzte Anzahl von Produkten
24/7 Kundenbetreuung
Manuelle Auftragserstellung
Codes für Werbeaktionen
Kostenloses SSL-Zertifikat
Es ist auf kleine Unternehmen zugeschnitten, die einen begrenzten Umsatz haben und kein Geld für zusätzliche Funktionen ausgeben möchten.
Das Produkt Shopify, ist eine Lösung für wachsende Unternehmen, die online oder persönlich verkaufen.
Advanced, ist eine Lösung für große Unternehmen, die mehr Funktionen und einen umfassenden Shopify-Support benötigen. Es bietet alle Funktionen der anderen Tarife und zusätzlich erweiterte Funktionen, einschließlich:
Umfassende API-Unterstützung
Server-Betriebszeit
Datensicherheitsfunktionen nach Militärstandard
Dedizierte SSL-Adresse
Advanced, ist eine Lösung für große Unternehmen, die mehr Funktionen und einen umfassenden Shopify-Support benötigen. Es bietet alle Funktionen der anderen Tarife und zusätzlich erweiterte Funktionen, einschließlich:
Umfassende API-Unterstützung
Shopify Plus ist als teuerste Version die Enterprise-Lösung für Unternehmen mit hohem Geschäftsaufkommen und Großunternehmen. Dementsprechend aufwändig und vor allem auch teuer ist die monatliche Rate.
Bei Shopify erhalten der Interessent eine 14-tägige kostenlose Testversion, in der verschiedene Dinge ausprobiert werden können, bevor eine endgültige Entscheidung zu treffen ist.
Vorteile & Nachteile
Shopify hat viele Vorzüge, aber es gibt auch Gründe, die Wahl der Shop-Plattform zu überdenken.
Die Vorteile
Intuitiv und benutzerfreundlich
Keine Transaktionsgebühren bei Verwendung von Shopify Payments
Ganzheitliche Funktion zum Speichern abgebrochener Warenkörbe
Kompatibilität mit mehreren Währungen
Kompatibilität und Verwaltung von Mobilgeräten
Integrierte Blogging-Funktionalität
14-tägige kostenlose Testversion
Ermöglicht die Auswahl aus einer Vielzahl von Drittanbieteranwendungen (über 3.000)
AMP-Produktseitenversionen verfügbar
ausgezeichneter Dropshipping-Funktionalität
Mit der Buy Button-Option kann von jeder Website aus der Verkauft erfolgen
Erlaubt bis zu 100 Variationen eines bestimmten Produkts
Äußerst anpassungsfähige API
Bietet zahlreiche Video-Tutorials, um den Einstieg zu erleichtern
Bietet die Integration sozialer Medien mit Plattformen wie Instagram, Facebook und anderen
Bietet Shop-Besitzern ihr eigenes Hosting
Benutzerdefinierter Domänennamen
Kostenloses SSL-Zertifikat
Datensicherheit auf militärischem Niveau und umfassende Verschlüsselung
Nachteile
Bietet keinen Freemium-Plan an
Keine Integration mit Mailchimp
Hohe Transaktionsgebühren bei der Nutzung von Zahlungsoptionen Dritter
Telefonische Unterstützung nur für bestimmte Länder verfügbar
Änderung der Bildproportionen erfolgt manuell
Umfassende Berichte sind nur für teure Tarife verfügbar
Export von Blogs ist etwas schwierig
Ping-App ist nicht für Android verfügbar
Keine ethischen Bewertungen für Anbieter
Bietet URL-Präfixe, die SEO behindern können
Keine Umsetzung vor Ort
POS-Funktion und Kartenleser nur bei teureren Tarifen verfügbar
Zahlungs-Apps von Drittanbietern sind in einigen Ländern für Transaktionen obligatorisch
Fazit
Shopify ist eine der besten E-Commerce-Plattformen für kleine Unternehmen, die es derzeit auf dem Markt gibt. Als Marktführer an der Schnittstelle zwischen E-Commerce und Einzelhandel hat das Unternehmen seine Händler auf Erfolg getrimmt. Mit über einer Million Händlern weltweit verfügt Shopify außerdem über eine riesige Nutzerbasis und einen hohen Marktwert.
Mittlere oder große Unternehmen, die erweiterte Funktionen wie mehr Produktvarianten oder ein individuelles Webdesign benötigen, sind bei anderen Herstellern besser aufgehoben, etwa bei Magento (Anm. gehört seit Juni 2018 zu Adobe) oder BigCommerce. Wer Shopify testen möchten, kann eine 14-tägige kostenlose Testversion ausprobieren und das Produkt testen, bevor eine Entscheidung zu fällen ist.
Shopify ist mit seiner großen Auswahl an Themes, Marketing- und Vertriebstools und Integrationen eine großartige Option für kleine Unternehmen und neue E-Commerce-Verkäufer.