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©pixdeluxeMit dem Website Builder von Weebly wird ein einfacher Bau von Webseiten samt Online-Shop versprochen. Die Online-Tools der Tochter des Zahlungsdienstleisters Square eignet sich besonders für Selbständige und Kleinunternehmen, die schnellen im Online-Business starten wollen.
Was ist Weebly?
Weebly ist ein US-amerikanisches Unternehmen mit Sitz in San Francisco (Bundesstaat Kalifornien). Mit dem 2006 gegründeten Website Builder haben Nutzer weltweit bereits mehr als 40 Millionen Internetseiten gebaut. Seit 2018 gehört das Unternehmen zum Zahlungsdienstleister Square. Daher wurden die E-Commerce-Funktionen deutlich ausgebaut.
Mit seiner einfachen und übersichtlichen Benutzeroberfläche und der Auswahl an einem kostenfreien Webseiten-Tarif und der weiteren Abo-Tarifen ist Weebly für Privatpersonen ebenso geeignet wie für Selbstständige und kleine Unternehmen. Die drei Abotarife für den Online-Shop sind kostenpflichtig und starten bei 10 € pro Monat in der einfachsten Version. Für den Online-Shop im Eigenbau eine günstige Alternative zu professionellen Anbietern.
Der Baukasten wartet mit einer kleinen, aber feinen Auswahl an mobil optimierten Templates für Websites und Online-Shops auf und bietet SSL-Verschlüsselung in allen Tarifen. Dank des großen App Stores lässt sich für fast jede gesuchte Funktion eine App finden.
Einfache Bedienung mit vielseitigen Elementen
Die Bedienung des Website-Baukastens ist sehr einfach, intuitiv und übersichtlich gestaltet. Nach der Registrierung fragt das System, ob man eine einfache Website oder eine Website mit Shop anlegen möchte. Fällt die Entscheidung für letztere Variante, beantwortet man im nächsten Schritt Fragen zur Art der Produkte. Wer bereits Artikel online verkauft, hat die Möglichkeit, diese aus dem bestehenden System zu importieren. Alle Eingaben lassen sich später ändern.
34 Templates stehen für Shop und Website zur Verfügung. Gut für Unentschlossene: Die Templates lassen sich jederzeit wieder wechseln. Im Vergleich zu anderen Website-Baukästen ist die Auswahl an Designs eher klein. Die größten Gestaltungsmöglichkeiten biettet Wix. Die vorhandenen Themes decken aber eine Bandbreite an Stilen ab und sind allesamt modern gestaltet. Wenn man sich für ein Template entschieden hat, wählt man als Nächstes einen Domainnamen. Ist bereits eine Domain vorhanden, lässt sich diese verbinden oder zu Weebly übertragen.
Über den Editor auf der linken Seite ziehen Sie verschiedene Inhaltselemente wie Text, Bild, Galerie, Kontaktformular oder Newsletter-Anmeldung per Drag-&-Drop-Verfahren ins Bearbeitungsfenster. Es gibt jedoch keine komplette Flexibilität in der Positionierung der einzelnen Elemente. Das ist allerdings kein Mangel des Homepage-Baukastens, sondern in der Struktur von Webseiten begründet: Moderne Websites basieren auf einem Gittermuster, das wie eine Tabelle verschiedene Spalten besitzt. Bei der Positionierung der Elemente sind Sie an diese gebunden. Bei der Tiefe der Navigation setzt Weebly keine Grenzen – es lassen sich beliebig viele Unterebenen angelegen. Wer sich allerdings mit HTML auskennt und eigenen Code integrieren möchte, hat die Möglichkeit dazu.
Über das Konto-Dashboard ist es möglich, wischend mehrere Online-Präsenzen zu wechseln. Im Dashboard erhält man eine übersichtliche Checkliste zu den wichtigsten Statistiken zur Website-Performance. Insgesamt finden sich Einsteiger gut zurecht, wenngleich Anbieter wie Jimdo oder Webnode hier noch einen Tick besser sind.
Funktionen
Das Anlegen von Kontaktformularen und Umfragen ist über den Drag-&-Drop-Editor einfach möglich. Auch passwortgeschützte Bereiche werden im Business-Tarif einfach eingerichtet. Die Anzahl der Nutzer ist nicht begrenzt. Auch für Umfrageformulare gibt es eine Vorlage im Editor. Bestehende Kanäle in sozialen Netzwerken können über vorgefertigte Widgets unkompliziert an einer beliebigen Position auf der Website eingebunden werden.
Im App-Store gibt es eine breite Auswahl kostenloser und kostenpflichtiger Drittanbieteranwendungen, mit denen die Website nahezu beliebig erweitert und individualisiert werden kann. Dort gibt es eine große Bandbreite an Widgets aus den Bereichen Social Media, Sales und Marketing. Menükarten für Restaurants finden sich ebenso wie eine FAQ-Sektion, Tabellenfunktionen und ein Live-Chat. Da Weebly seine Kundenbasis in den USA hat, entwickeln Drittanbieter bevorzugt für diesen Markt, weshalb die meisten Apps zurzeit nur in englischer Sprache verfügbar sind.
Grundlegende SEO-Funktionen: In den Einstellungen bearbeiten Sie Meta-Titel und Beschreibungen, passen URLs an und versehen Bilder mit Alt-Text.
Das Statistik-Tool verfolgt die Seitenaufrufe und einzelne Besucher der vergangenen 30 Tage. Das Tool bietet so nur einen sehr groben Überblick. Für tiefere Einsichten in das Nutzerverhalten lässt sich Google Analytics einbinden. Mit "Weebly Promote" hat der Baukasten ein eigenes Tool für E-Mail-Marketing und Newsletter-Versand im Angebot. Das ist für den professionellen Einsatz allerdings sehr limitiert. So fehlt die Möglichkeit, A/B-Tests durchzuführen oder das E-Mail-Marketing zu personalisieren. Das größte Problem allerdings: Promote bietet keinen Double-Opt-In und lässt sich innerhalb der EU nicht rechtssicher einsetzen.
E-Commerce: Mit dem Business Tarif wird nicht nur eine Website geöffnet, sondern auch der eigene Online-Shop. Neben physischen Produkten unterstützt Weebly den Verkauf von digitalen Gütern und Dienstleistungen. Als Zahlungsarten bietet man nur Online-Zahlungen (Kreditkarten, Apple Pay und Android Pay) über den Dienstleister Stripe sowie PayPal an. Während in den USA die Zahlung per Kreditkarte der Standard ist, bevorzugen hierzulande immer noch viele Kunden die Zahlung per Banküberweisung, Lastschrift oder Rechnung.
Diese Konsumenten erreicht man mit einem Weebly-Shop nicht. Ungünstig ist auch, dass sich pro Region nur ein Mehrwertsteuersatz anlegen lässt. Da in Deutschland oder Österreich zwei Mehrwertsteuersätze gelten, lassen sich in einem Shop nur Produkte anbieten, für die entweder der volle oder der ermäßigte Steuersatz fällig wird.
Der Support ist ein Wermutstropfen im guten Gesamteindruck von Weebly ist der Support. Während bei Jimdo, IONOS und Strato durchgehend deutschsprachige Unterstützung erfolgt, steht der Weebly-Support nur in Englisch zur Verfügung. Unabhängig von der Sprache funktioniert das Hilfesystem aber gut. Über eine Freitextsuche kann nach Stichworten gesucht werden, alternativ schlägt Weebly basierend auf den bisherigen Aktionen auf der Seite mögliche passende Artikel vor.
Darüber hinaus gibt es eine Wissensdatenbank, ein Inspiration Center und den Weebly Blog (alles ebenfalls nur auf Englisch). Positiv ist das Weebly-Forum mit einer aktiven Community, die bei Problemen schnell weiterhilft. Allerdings sind auch hier Englischkenntnisse notwendig. Eine telefonische Kundenbetreuung bietet man ebenfalls an – allerdings nur zu den Geschäftszeiten in den USA. Wer telefonische Unterstützung benötigt, muss daher auf die Abendstunden warten.
Sicherheit: SSL-Verschlüsselung ist in allen Tarifen enthalten.
E-Commerce: Weebly bietet ein integriertes E-Commerce-Modul, mit dem sich ein eigener Online-Shop aufsetzen lässt.
Kostenlose Version: Der Website-Baukasten bietet eine zeitlich unbegrenzte kostenlose Version mit begrenztem Funktionsumfang, Weebly-Subdomain im Namen und Werbeeinblendung im Footer.
Responsive Design: Alle Templates sind responsiv, deren Darstellung erfolgt auf Handy, Tablets und PCs gleichermaßen korrekt und sie lassen sich in der Vorschau in der Desktop- sowie in der Smartphone-Ansicht zeigen.
Domain: Kostenlose Domain für das erste Jahr. Auch eine bereits bestehende Domain lässt sich übertragen.
Blog: Für jede Website lässt sich ein Blog anlegen und im Baukasten direkt pflegen.
App Store: Neben den Widgets, die im Editor bereits enthalten sind, bietet der App Store eine Vielzahl an kostenlosen und kostenpflichtigen Erweiterungen an. Über 300 Apps sind derzeit verfügbar..
Statistik- und Analyse-Tools: Der Baukasten bringt eigene Statistik-Tools mit, auch Google Analytics lässt sich einbinden.
Mobile App: Über die Android- oder iPad-App editieren Sie die eigene Website von unterwegs.
Das Problem mit dem Bloggen
Die Blogfunktion funktioniert grundsätzlich gut. Positiv ist, das Weebly Blog- und Webseiten nicht strikt trennt wie beispielsweise der Baukasten von GoDaddy. Schade ist allerdings, dass sich Blogartikel nicht in einem klassischen WYSIWYG-Editor bearbeiten lassen.
Stattdessen müssen Sie auch hier einzelne Inhaltselemente in den Editor ziehen, um sie dann einzeln zu bearbeiten. Dieser Ansatz funktioniert hervorragend bei der Gestaltung komplexer Seiten – für einen einfachen Newsartikel ist er aber ineffizient. Immerhin: Einzelne Blogbeiträge lassen sich mit individuellen Metadaten versehen und auch eine Terminierung von Artikeln ist problemlos möglich.
Eine Kommentarfunktion ist bereits integriert, doch auch die Systeme von Disqus und Facebook lassen sich einbinden. Was fehlt, ist ein Autorensystem. Es gibt keine Möglichkeit, zusätzliche Accounts mit beschränkten Nutzerrechten anzulegen. Kollaboratives Arbeiten mit dem Weebly-Website-Baukasten ist so erschwert.
Vorteile und Nachteile
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Einfache und intuitive Bedienung | Hosting außerhalb der EU |
Umfangreiches App Center | Support nur auf Englisch |
Mobile App | Nur 34 Design-Vorlagen |
Integrierte Statistiken und Marketing-Tools | AGB mangelhaft |
Nur ein Monat Mindestvertragslaufzeit | Mäßige Blog-Funktion |
Kostenloser Tarif | |
Eigene Community | |
Unbegrenzter Speicherplatz | |
Unbegrenzt viele Produkte im Shop |
Kosten
Der Homepage-Baukasten Business von Weebly kostet 20 Euro pro Monat [siehe Preise/Leistungen] pro Monat bei jährlicher Zahlung. Power-Seller zahlen 30 €. Die günstigste Version kostet nur 10 €.
Aber auch Abos und Membership-Geschäftsmodelle lassen sich gut realisieren. Zusätzlich gibt es bei Weebly Business eine bevorzugte Behandlung in der Kundenbetreuung. Den größten Funktionsumfang enthält der Business-Plus-Tarif, der sich an Power-Seller richtet. Hier gibt es beispielsweise eine E-Mail, wenn Interessenten den Warenkorb füllen, aber den Kauf dann abbrechen.
Bei der kostenlosen Version gibt es eingeschränkte Funktionen, es kommt ein Werbebanner und läuft auf einer Subdomain. Für den professionellen Einsatz ist diese Version also nicht die richtige, aber sie eignet sich hervorragend, um sich einen persönlichen Eindruck von der Handhabung des Homepage-Baukastens zu verschaffen.
Produkt | Preis (pro Monat) |
---|---|
Pro (Gruppen & Organisationen | 10 € |
Business (KMU & Shops) | 20 € |
Business Plus (Power Seller) | 30 € |
Rechtliche Probleme
Wer den Baukasten nutzen möchte, muss sich darüber im Klaren sein, dass der Anbieter außerhalb der EU sitzt und auch die Daten dort speichert. Das bedeutet nicht unbedingt, dass dies Probleme beim Datenschutz nach sich zieht.
Allerdings hat COMPUTER BILD bei diesem Test die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) und Datenschutzinformationen von einem auf Datenschutz und IT-Recht spezialisierten Anwalt prüfen lassen und ist dabei auf viele unwirksame Klauseln gestoßen, die zu einer Abwertung des Weebly-Angebots geführt haben.
Wer bei den AGB und Datenschutz auf Nummer sicher gehen will, sollte sich zunächst mit einem Anwalt besprechen. Oder gleich Angebote anderer, europäischer Anbieter sich anschauen. Die Anbieter DomainFactory, Jimdo oder IONOS haben übrigens in diesem Punkt am besten abgeschnitten.
Fazit
Die Drag-&-Drop-Editor ist einfach und sehr intuitiv. Auch ohne Vorkenntnisse finden sich auch nicht so geübte Anwender nach kurzer Zeit zurecht. Fehlende Funktionen lassen sich mithilfe des App-Stores ergänzen.
Schwach sind die Auswahl an nur knapp über 30 Designvorlagen und die Einschränkungen der Blog-Funktion. Ohne Englischkenntnisse sind Hilfesystem, Community und telefonische Kundenbetreuung nicht nutzbar. Nur die Einstiegsseite ist bis auf kleine Ausnahmen übersetzt.