Trend Logo

Die Ästhetik der Ewigkeit

Subressort
Aktualisiert
Lesezeit
4 min

©www.charles-elie.com
  1. home
  2. Lifestyle
  3. Uhren & Schmuck

Unter den Komplikationen der Uhrmacherkunst zählen Kalenderfunktionen zu den beliebtesten. Ein guter Grund, anhand einiger Neuvorstellungen die mannigfaltigen Spielformen vorzustellen.

von

Beginnend mit der einfachen Datumsanzeige bis hin zum Jahreskalender, von der Mondphasenindikation bis zum Ewigen Kalender reicht das Spektrum der so genannten „kalen-darischen Komplikationen“. Seit Jahrhunderten versuchen Uhrmachermeister, neben der puren Uhrzeit noch weitere relevante Informationen so präzise wie möglich darzustellen. Bereits mittelalterliche Turmuhren wiesen derartige Feinheiten auf, wie beispielsweise die astro-nomische Prager Rathausuhr anno 1410 eindrücklich beweist.

Vom Uhrturm bis ans Handgelenk

Natürlich sollte es noch einige Hundert Jahre dauern, bis die Mechanik derart verfeinert war, dass die Vielzahl benötigter Zahnrädchen und Hebel in ein Armbanduhrengehäuse passen. Seit Patek Philippe 1925 die erste Armbanduhr mit Ewigem Kalender vorstellte, galt auch diese Hürde endgültig als überwunden. Von Genf über Le Brassus bis Glashütte waren Kalenderuhren ein fixer Bestandteil des Sortiments jeder namhaften Manufaktur.

In den vergangenen Jahrzehnten – seit dem Revival der mechanischen Uhr im Allgemeinen – wurden alle traditionellen Komplikationen der Reihe nach neu aufgelegt, wobei sich jede Manufaktur um ein möglichst individuelles Design bemühte. Kaum zu glauben, wie unterschiedlich Zifferblätter heute aussehen können, obwohl sie exakt dieselben Funktionen abbilden.

Neue Rekord-Generation

Es muss also nichts Grundsätzliches mehr neu erfunden werden. Das Innovationspotenzial liegt im Detail. In der modernen Uhrmacherkunst geht es vor allem um Optimierung – der Präzision, der Anzeigen, der Ablesbarkeit, des Energiemanagements (Gangreserve und Kraftverteilung) oder der Einstellungsmechanismen. Unter allen 2024 neu vorgestellten Kalenderuhren sticht ein Modell besonders hervor: Der „Portugieser Ewige Kalender“ kennt nicht nur die unterschiedlichen Längen der Monate und fügt alle vier Jahre einen Schalttag hinzu, er berücksichtigt sogar die eigenwilligen Schaltjahr-Adaptionen des gregorianischen Kalenders. Ein von IWC Schaffhausen neu entwickeltes 400-Jahre-Rad sorgt dafür, dass der Kalender innerhalb von vier Jahrhunderten drei Schaltjahre ausfallen lässt – erstmals passiert dies im Jahr 2100. Dazu kommt eine äußerst präzise Mondphasenanzeige, welche erst nach unfassbaren 45 Millionen Jahren um einen Tag von der tatsächlichen Umlaufbahn des Mondes abweichen wird und damit zweifellos das Highlight dieses erstaunlichen Zeitmessers bildet.

Über die Autoren

Logo
Jetzt trend. ab € 14,60 im Monat abonnieren!
Ähnliche Artikel