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Leiterplatten-Spezialist AT&S: Nach Verlust Hoffnung auf KI-Boom

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Die AT&S Zentrale in Leoben/Hinterberg

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Der Leiterplatten-Hersteller AT&S hat ein schwieriges Jahr hinter sich und 37 Mio. € Verlust eingefahren. Durch den Verkauf des Werks in Korea, den Abbau von rund 1.000 Mitarbeitern und den KI-Boom hofft das Unternehmen auf den Turnaround und neues Wachstum.

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Der Leiterplattenhersteller AT&S wird in der nächsten Zeit den Gürtel enger schnallen. Das Geschäftsjahr 2023/24 hat sich als schwierig erwiesen, unter dem Strich blieb ein Verlust von 37 Mio. €, und wie Erwartungen an die nähere Zukunft sind noch gedämpft. An den bestehenden Standorten werden daher bis zu 1.000 Mitarbeiter abgebaut, davon 250 in Österreich.

Schon im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde die Belegschaft inklusive Leihpersonal um ein Zehntel auf 13.828 reduziert. Während der Personalabbau bisher auf China konzentriert war, muss der Personalstand nun auch in Österreich reduziert werden. "Die letzten vier Jahre haben uns in Österreich 32 Prozent Lohn- und Gehaltssteigerungen beschert. Das führt zu einem massiven Kostendruck", erklärt Gerstenmayer.

Hintergrund ist die anhaltend schwache Nachfrage in verschiedenen Marktsegmenten, besonders in den für AT&S wichtigen Märkten für mobile Endgeräte, Industrieapplikationen und Servern. Lediglich bei den Notebooks und PCs gab es zuletzt eine leichte Erholung. Das Minus konnte dadurch aber auch nicht ausgebügelt werden.

CEO Andreas Gestenmayer sieht dennoch Licht am Ende des Tunnels und erklärt: „Für das neue Geschäftsjahr 2024/25 sehen wir AT&S wieder auf Wachstumskurs. Die für die zweite Geschäftsjahreshälfte 2024/25 erwartete generelle Markterholung in unserer Branche sollte sich positiv auf die Nachfrage und somit die Auslastung unserer bestehenden Werke auswirken.“

Die Hoffnungen des CEOs ruhen nicht zuletzt auf den anstehenden Anlauf der Produktion in den beiden neuen Werken in Kulim und Leoben. Das Unternehmen will damit die Diversifizierung des Kundenportfolios bei IC-Substraten weiter vorantreiben.

Geschäftsergebnis und strategische Entscheidungen

2022/23 war für AT&S ein Rekordjahr. Davon ist man 2023/24 weit entfernt. Der Konzernumsatz ging um 13 % auf 1,550 Mrd. € (VJ: 1,791 Mrd. €) zurück. Das EBITDA ging um 26 % auf 307 Mio. € zurück. Unter dem Strich rutschte das Unternehmen in die roten Zahlen. Aus einem Gewinn von 137 Millionen Euro wurde ein Verlust von 37 Millionen Euro.

Bereits am 10. Mai hat der Vorstand des Unternehmens daher bekanntgegeben, die Ende 2023 angekündigte Kapitalerhöhung nun doch nicht durchzuführen. Die Gespräche mit potenziellen Investoren, darunter auch der ÖBAG, wurden beendet.

AT&S strebt auch eine Portfolio-Bereinigung an. Zur Disposition steht das Medizinmarkt-Geschäft. Das dafür benötigte Werk in Ansan, Korea, soll nun verkauft werden. Die Suche nach einem Käufer läuft bereits. Aktionäre werden angesichts des Verlusts für das Geschäftsjahr 2023/2024 auch keine Dividende erhalten.

Ausblick: Aufschwung durch KI

Im kommenden Geschäftsjahr rechnet AT&S CEO Gerstenmayer mit einer Trendwende. Bei dem für das Unternehmen so wichtigen Bereich der mobilen Endgeräte – den Smartphone-Leiterplatten – dürfte es allerdings nur eine leichte Erholung der Nachfrage geben; ähnlich auch im Industrie-Segment. Eine deutlich positivere Entwicklung erwartet sich das Unternehmen im Automotive-Bereich und im Notebook-Segment, wo in den nächsten Monate Lagerbestände abgebaut und in der Folge die Nachfrage wieder anziehen sollte.

Auf Basis der Prognosen rechnet AT&S damit, dass das Geschäft in der zweiten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres wieder anzieht. Allerdings wird auch mit einem anhaltenden Preisdruck gerechnet.

2024/25 wird wieder mit einem Umsatz von rund 1,7 Mrd. € – also annähernd in der Höhe des Geschäftsjahres 2022/23 – gerechnet CEO Andreas Gerstenmayer ist zuversichtlich, dass im darauffolgenden Geschäftsjahr wieder deutlich mehr Luft nach oben ist. Der KI-Boom sollte bei AT&S wieder für volle Auftragsbücher und ausgelastete Produktionsanlagen sorgen. „AT&S wird mit KI wachsen“, erklärt Gerstenmayer, „wir liefern auch für AI die richtige Technologie, von Substraten für AI-Prozessoren bis zu effizienten Energiemanagement-Lösungen für IT-Infrastruktur wie Server und Datenzentren.“

Auch im Bereich der sogenannten On-Device-AI, bei der Endgeräte wie Smartphones und Notebooks mit AI-Funktionalitäten ausgestattet werden, zählt sich AT&S zu den gefragten Technologiepartnern. Unter anderem gehört der Chip-Hersteller AMD zu den Kunden im KI-Bereich

Für das Geschäftsjahr 2026/27 rechnet AT&S nun mit einem Umsatz von rund 3,1 Mrd. €.

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