Spezialmotoren aus Steyr haben Hochkonjunktur
©Steyr MotorsIm Rahmen einer Privatplatzierung hat sich die B&C Holding Österreich GmbH mit knapp zehn Prozent am Motorenentwickler mit Sitz im oberösterreichischen Steyr beteiligt. Eine Erstnotiz an der Frankfurter Börse ist für Mittwoch geplant.
Der oberösterreichische Spezialmotorenbauer Steyr Motors wird bei seinem Börsengang mit 73 Millionen Euro bewertet. 1,11 Millionen Aktien seien zu je 14 Euro platziert worden, teilte die Firma am Montagabend mit. Von den 15,5 Mio. Euro Erlös aus dem Börsengang gehen 12,7 Mio. an den Münchner Finanzinvestor Mutares. 21,3 Prozent des Grundkapitals sind künftig im Frankfurter Börsensegment „Scale" notiert.
Vor zwei Jahren hatte Mutares, spezialisiert auf Sanierungsfälle, das Unternehmen vom französischen Rüstungskonzern Thales übernommen. Zweitgrößter Aktionär von Steyr Motors wird mit dem Börsengang nunmehr die österreichische B&C-Gruppe, die fast die Hälfte der angebotenen Aktien gezeichnet hat und künftig 9,9 Prozent hält. B&C ist auch Großaktionär der Lenzing AG, der AMAG Austria Metall und von Semperit.
Heute profitiert Steyr Motors von einer Sonderkonjunktur: 60 Prozent des Umsatzes von 30 Millionen Euro in den ersten neun Monaten kamen aus der Rüstungsbranche. Die Dieselmotoren sind als Antrieb für Militärfahrzeuge und Boote einsetzbar, aber auch als Hilfsaggregate für Kampfpanzer und Lokomotiven. Für Mutares war es der zweite Deal mit Österreich-Bezug innerhalb von zwei Wochen, soeben wurde von der Voestalpine das Buderus-Werk in Wetzlar übernommen.