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Varta und die Folgen der Cyberattacke

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Varta Microbatteries Eigentümer Michael Tojner

Varta Microbatteries Eigentümer Michael Tojner

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Ein Cyberangriff lähmt den deutschen Batteriekonzern Varta des österreichischen Investors Michael Tojner seit gut vier Wochen. Er dürfte Varta auch zumindest vorübergehend den Platz im deutschen Kleinwertebörsenindex SDAX kosten.

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Varta räumte am Freitag ein, dass das Unternehmen seinen Geschäftsbericht erst nach dem 30. April vorlegen könne. Man habe lange Zeit keinen oder nur eingeschränkten Zugriff auf die eigenen Finanzdaten gehabt, und das sei "weitgehend" immer noch so.

Das erschwere die Fertigstellung des Geschäftsberichts und dessen Prüfung durch den Abschlussprüfer. Geplant war die Veröffentlichung eigentlich für den Donnerstag vor Ostern. Große Teile der Produktion seien inzwischen zwar wieder hochgefahren, Varta arbeite aber "weiter intensiv an der schrittweisen Wiederinbetriebnahme der Systeme", hieß es in der Mitteilung.

Die Deutsche Börse verlangt von Unternehmen in ihren großen Aktienindizes die Vorlage des geprüften Geschäftsberichts bis Ende April. Die Börse hatte die Fristen im Zuge des Wirecard-Skandals eingeführt, nachdem der Zahlungsabwickler 2020 seine Zahlen kurz vor der Insolvenz nicht rechtzeitig vorlegen konnte. Als erstes hatte die Regel im vergangenen Jahr die Hamburger Biotech-Firma Evotec getroffen, die ebenfalls von einer Cyber-Attacke getroffen worden war und deshalb den Termin für den Geschäftsbericht verpasste. Sie flog aus dem Nebenwerteindex MDAX, zog aber beim nächsten Überprüfungstermin wieder in den Index ein.

Die Cyber-Attacke

Varta war in der Nacht vom 12. auf den 13. Februar Opfer eines Hackerangriffs geworden und musste seine IT-Systeme und die Produktion komplett herunterfahren. Die Varta-Papiere verloren kurz nach Bekanntwerden der Nachricht 5,6 Prozent.

Von dem Cyberangriff Mitte Februar waren alle fünf Produktionsstandorte, drei davon in Deutschland und jeweils einer in Rumänien und Indonesien, sowie die Verwaltung betroffen. Hinter dem Angriff auf die IT-Systeme von Varta steht dem Unternehmen zufolge eine organisierte Hackergruppe. Varta hatte die IT-Systeme und damit auch die Produktion aus Sicherheitsgründen selbst heruntergefahren, als der Cyberangriff festgestellt wurde. Die Polizei ermittelt.

Erst rund einen Monat nach der Cyberattacke, am 14. März, gab Varta bekannt, dass große Teile der Produktion wieder angelaufen seien. Bis dahin beschäftigten sich die Mitarbeiter mit Wartung, Instandhaltung und vorbereitenden Arbeiten zur Wiederaufnahme der Produktion, für die keine IT-Systeme gebraucht würden. Die Prüfung und Wiederinbetriebnahme der attackierten IT mache erste Fortschritte.

"Mittlerweile ist klar, dass hinter der Cyberattacke eine organisierte Hackergruppe steckt, der es mit hoher krimineller Energie gelungen war, die hohen Absicherungsstandards der Varta-IT-Systeme zu durchbrechen", erklärte das Unternehmen. Das Unternehmen sei weiterhin nur eingeschränkt erreichbar. Die "Augsburger Allgemeine" hatte am Mittwoch berichtet, E-Mails liefen inzwischen wieder bei Varta ein, könnten aber noch nicht bearbeitet werden.

Auch ein Großteil der Mitarbeiter an den Standorten in Deutschland sei wieder im Dienst, sagte ein Sprecher des Unternehmens. "Wir sind dabei, Kundenaufträge abzuarbeiten." Doch der Angriff werde das Unternehmen noch eine Weile beschäftigen.

Inwiefern sich die Cyberattacke auf das Geschäft von Varta auswirken wird, könne man aktuell noch nicht seriös sagen, erklärte der Sprecher. Die Cyberattacke werde die laufende Sanierung des Unternehmens "möglicherweise erschweren, aber nicht aufhalten". Der Schaden lasse sich noch nicht beziffern, erklärte Varta. Offen sei auch, ob und wenn ja, wieviel davon die Versicherer übernehmen.

Das Unternehmen schrieb zuletzt rote Zahlen. Im Frühjahr des vergangenen Jahres sah es sich zu einem Umbau gezwungen und kündigte infolge eines Sparprogramms die Streichung von weltweit rund 800 Stellen an.

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