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Digitalisierung, die gute Laune macht

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ART ADVENTURE GMBH. Zuerst war es nur eine Idee, dann machte Melanie Eckl-Kerber ein Start-up daraus: für Erlebnis- und Teambuildingevents – vom Großkonzern bis zur privaten Outdoor-Poltergaudi am Wiener Donaukanal (Bild). Die Skalierung schaffte sie über die Digitalisierung: von der Auftragsabwicklung über Marketing und Mailing bis hin zur Warenwirtschaft.

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SERVICE. Die Digitalisierungsförderung von Wirtschaftsministerium und Wirtschaftskammer wird neu aufgelegt – mit grünen Schwerpunkten.

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Am Anfang war das Chaos.Am Ende auch, aber beabsichtigt. Dazwischen ein Quantensprung der Unternehmensentwicklung, sagt Melanie Eckl-Kerber. Die einstige Start-up-Gründerin und mittlerweile gestandene Eventmanagerin organisiert kreativ-künstlerische Erlebnis- und Teambuildingevents für Unternehmen und Private, wo es zuweilen durchaus turbulent zugehen kann. Vor allem seit ein mit einem CRM-System (Customer Relationship Management) verbundener Onlineauftritt eine Expansion möglich machte: „Wer ein größeres Auftragsvolumen managen möchte, schafft dies nicht mehr mit Excel-Listen, sondern muss die Prozesse digital vereinfachen, sonst geht man im Durcheinander unter.“

Eckl-Kerber nutzte für die Skalierung ihres Start-ups Art Adventure eine Förderaktion von Wirtschaftsministerium und Wirtschaftskammer (WKÖ), die gemeinsame Digitalisierungsoffensive KMU.Digital, bei der seit dem Beginn im Jahr 2017 schon mehr als 25.000 Beratungs- und Umsetzungsinitiativen unterstützt wurden. Deren Erfolg ist auch der Grund, warum nun genau dort ein neuer Förderschwerpunkt gesetzt wird.

Für KMU gibt es dabei einiges abzuholen. Das Förderbudget bis einschließlich 2026 ist mit zehn Millionen Euro pro Jahr doppelt so hoch wie bisher, insgesamt stehen bis dahin 35 Millionen zur Verfügung. Die Abwicklung der Beantragung erfolgt über das Austria Wirtschaftsservice (aws). Neu ist auch: Es gibt zwei Förderschienen, neben der klassischen auch eine mit grüner Ausrichtung. „Green“ fördert Projekte, die definitiv den CO2-Ausstoß reduzieren und Hand in Hand mit dem Vorantreiben der Digitalisierung bei einem KMU gehen. Damit soll ein Beitrag zur Erreichung der Klimaziele geleistet werden.

Tatsächlich läuft der Schritt von den ersten Erfahrungen in der Selbstständigkeit hin zum gestandenen Unternehmen oft über die digitale Verstärkung der Abläufe, weiß Amelie Groß, WKÖ-Vizepräsidentin: „Mit der Verdoppelung der Mittel für KMU.Digital und der Verlängerung um drei Jahre wird der Mehrwert für kleine und mittlere Unternehmen noch größer.“

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AMELIE GROSS, VIZEPRÄSIDENTIN WKÖ: „Mit der Verdoppelung der Mittel für die Digitalisierungsinitiative und der Verlängerung um drei Jahre wird der Mehrwert für kleine und mittlere Unternehmen noch größer.“

Grundsätzlich geht es dabei um vier große Themenbereiche. Durch die Optimierung von Geschäftsmodellen und Prozessen sollen Unternehmen zum einen ihre Organisation straffen, Kosten senken und ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken. Denn die Digitalisierung im Verwaltungsbereich vereinfacht Abläufe, reduziert Fehler und spart Zeit.

Durch forcierte Nutzung von Social Media und Onlinemarketing sollen zum anderen Reichweite, Kundenansprache und die Markenbekanntheit rascher gesteigert werden. Darüber hinaus geht es um eine robuste IT-Sicherheitsstrategie, inklusive Implementierung von Sicherheitsmaßnahmen und Schulungen für Mitarbeiter – mit dem Ziel, sensible Daten zu schützen und Cyberangriffe abzuwehren.

8500 Projekte

Zielgruppe sind in Österreich ansässige Unternehmen mit bis zu 250 Mitarbeitern und einem Umsatz von unter 50 Millionen Euro pro Jahr. Die Förderung beträgt bis zu 9.000 Euro, der Rückblick zeigt eine hohe Nachfrage: Das Digitalisierungsförderprogramm für KMU läuft seit fünf Jahren, und allein in der Ausschreibungsrunde 2022/23 wurden 11,4 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Rund 5.900 Unternehmen haben die Möglichkeit der Unterstützung genutzt. Von über 10.000 Anträgen wurden 8.500 Projekte abgeschlossen. Das ausbezahlte Zuschussvolumen betrug um die 8,5 Millionen Euro.

Auch eine kürzlich durchgeführte Evaluierung bestätigte, dass das Programm ein wichtiges, eigenständiges und gut angenommenes Instrument mit klarem Förderkonzept ist. Es funktioniert über alle Größenklassen und Branchen und baut durch Bewusstseinsbildung und gezielte Hilfe bei der strategischen Planung bestehende Barrieren ab.

Die durchgeführte Evaluierung empfahl daher die Fortführung des Programms und regte auch die jetzt in Abgriff genommene Verknüpfung von Nachhaltigkeits- und Digitalisierungszielen an. Bei der WKÖ ist man stolz, dass sogar die EU-Kommission in ihrem „Länderbericht Österreich 2019“ bereits die umfassende Inanspruchnahme von KMU.Digital und das diesbezügliche Interesse kleiner und mittlerer Unternehmen positiv hervorgehoben hat.

Und was sagt Teambuilding-Managerin Eckl-Kerber? Die findet jetzt ihre Malerschürzen leichter, die sie im Zuge ihrer Action-Painting-Events in unterschiedlichen Veranstaltungslocations für gewöhnlich austeilt. Das neue CRM-Tool beinhaltet nämlich auch ein Warenwirtschaftssystem, das den Überblick über die eingesetzten Arbeitsmittel behält.

Der Artikel ist trend. PREMIUM vom 24. Mai 2024 entnommen.
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