Michael Strugl, CEO Verbund und Präsident "Oesterreichs Energie"
©Verbund AG / Christian JungwirthÖsterreichs Energieerzeuger haben ihre Interessensvertretung den "Zukunftspakt für Österreich" vorgelegt, ihr Programm zur Erreichung der Energie- und Klimaziele. Sie fordern darin unter anderem ein klares Bekenntnis der nächsten Bundesregierung zur Energiewende.
Die Energiewirtschaft steckt im tiefgreifenden Transformationsprozess der Energiewende. Dafür sind massive Investitionen für den den Ausbau der erneuerbaren Energiequellen, der Stromnetze und der Speicherlösungen nötig. Zudem muss die Digitalisierung weiter vorangetrieben werden.
Allerdings stößt die E-Wirtschaft dabei auch immer wieder an Hindernisse und Grenzen. Bürokratie, lange Verfahren, fehlende Flächen, mangelnde öffentliche Unterstützung oder Widerstand von Bürgerinitiativen bremsen viele Projekte. Darum wirbt die Branche nun für eine breitere Unterstützung bei Bürgern, Politik und Verwaltung. „Wir unterstützen die Energie- und Klimaziele und arbeiten mit vollem Einsatz an ihrer Erreichung. Wir sehen aber, dass wir derzeit nicht schnell genug vorankommen", erklärt Barbara Schmidt, Generalsekretärin von "Oesterreichs-Energie", der Interessenvertretung der heimischen E-Wirtschaft.
„Eine sichere und leistbare Energieversorgung ist keine Selbstverständlichkeit – das haben die Krisen der vergangenen Jahre deutlich gezeigt. Damit wir uns auch künftig auf unser Energiesystem verlassen können, müssen jetzt die richtigen Schritte gesetzt werden“, erklärt Verbund-CEO Michael Strugl, Präsident von Oesterreichs Energie. „Wir machen den Österreicherinnen und Österreichern, der Politik und der Wirtschaft ein Angebot: Wir errichten das Energiesystem der Zukunft – wenn jetzt die Voraussetzungen dafür geschaffen werden.“
Schmidt betont, dass die Branche geschlossen hinter dem erforderlichen Umbau des Energiesystems steht und appelliert, diesen nicht zum Spielball tagespolirischer Interessen werden zu lassen: "Dieses Thema ist zu wichtig, um es der Tagespolitik zu überlassen. Bei den kommenden Nationalratswahlen im Herbst werden auch für den Energiebereich die Weichen gestellt.“
Zukunftspakt der E-Wirtschaft
Im Rahmen des „Zukunftspakt für Österreich“ bekennt sich die Branche nun zu einer weiteren Forcierung der Ausbauvorhaben zur Erreichung der Energie- und Klimaziele. Strugl: „Die E-Wirtschaft treibt den Wandel des Systems voran. Im Sinne einer sicheren, leistbaren und nachhaltigen Energieversorgung müssen wir das System in den kommenden Jahrzehnten aber auf vollkommen neue Beine stellen.“
6 Punkte des "Zukunftspakts für Österreich"
Im Rahmen des „Zukunftspakts für Österreich“ hat die E-Wirtschaft sechs Themenfelder mit dringendem Handlungsbedarf definiert:
Klares Bekenntnis zur Transformation
Österreich muss die Energieversorgung stärker in die eigenen Hände nehmen und Abhängigkeiten reduzieren. Nur so können wir künftig eine hohe Versorgungssicherheit und stabile Energiepreise gewährleisten.Leistbarer Strom aus erneuerbaren Quellen
Der rasche Ausbau der Erzeugung ist einer der wichtigsten Hebel bei der Stabilisierung der Strompreise. Dafür braucht es einen funktionalen Rechtsrahmen, zielgerichtete Anreize und genügend Flächen.Versorgungssicherheit durch starke Netze, Speicher und Flexibilitäten
Das österreichische Stromsystem zählt zu den verlässlichsten der Welt – damit das so bleibt, müssen die Netze umgehend ausgebaut werden.Mehr Tempo auf dem Weg in die Energiezukunft
Um die Energie- und Klimaziele zu erreichen, brauchen wir deutlich mehr Tempo bei Genehmigungen und Verfahren.Innovative Köpfe und „Moonshot Mindset“
Für das Energiesystem der Zukunft brauchen wir neben etablierten Ansätzen innovative Technologien und zahlreiche Fachkräfte.Klare Spielregeln für Kund:innen und Lieferanten
Stromlieferanten brauchen Rechtssicherheit und Stromkund:innen erwarten sich eine klare und verständliche Kommunikation, attraktive Preise und innovative Angebote.
Weitere Details zum „Zukunftspakt für Österreich“ und den Forderungen der
E-Wirtschaft finden Sie unter https://zukunftspakt.at.