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Equal Pay Day - Erneut Forderungen nach Lohntransparenz

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Der Equal Pay Day fällt heuer auf den 14. Februar. Das ist der Tag bis zu dem Frauen seit Jahresbeginn statistisch betrachtet gratis arbeiten müssen, um den gleichen Geldbetrag zu verdienen, den Männer im Vorjahr verdient haben.

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Der Frauenring bemängelt kaum Fortschritte. Der Seniorenbund fordert mehr Lohntransparenz und automatisches Pensionssplitting. Die Grünen drängen nun auf eine Beseitigung der Ungerechtigkeit.

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Wien. Anlässlich des Equal Pay Day am Mittwoch werden erneut Rufe nach Lohntransparenz laut. Zunehmend ungeduldig zeigten sich die Grünen am Dienstag. Immer noch würden Frauen in Österreich weniger verdienen als Männer. "Diese Ungerechtigkeit müssen wir endlich beseitigen", forderte Frauensprecherin Meri Disoski in Richtung Koalitionspartner in einer Aussendung. Auch der Frauenring bemängelte, dass es kaum Fortschritte gebe. Lohntransparenz fordert auch der Seniorenbund.

Der Equal Pay Day ist ein symbolischer Tag, der zeigt, wie viel länger Frauen in einem Jahr arbeiten müssen, um den gleichen Geldbetrag zu verdienen, den ein Mann im Vorjahr verdient hat. Vom Jahresbeginn bis zum morgigen 14. Februar müssen Frauen demnach symbolisch gratis arbeiten, vergleicht man ihr Gehalt mit jenem der Männer.

Im Durchschnitt ergeben sich dadurch nach Berechnungen des Frauennetzwerks "Business and Professional Women Austria" (BPW) Einkommenseinbußen in Höhe von 5.800 Euro im Jahr. Bei 40 Arbeitsjahren sei das hochgerechnet ein Lohnverlust in Höhe von 232.000 Euro. "Das ist eine Eigentumswohnung und somit klar um 232.000 Euro zu viel", kritisierte Disoski.

Internationale Beispiele würden zeigen, wie umfassendere Transparenzregeln die geschlechtsspezifische Lücke beim Gehalt schneller schrumpfen lassen. "Das will ich endlich auch für Österreich", so die Grüne Politikerin.

Der ÖVP seien die Vorschläge seit langem bekannt und könnten sofort umgesetzt werden. Konkret fordern die Grünen verpflichtende Einkommensberichte für Unternehmen ab 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Höchste Priorität habe weiterhin auch die Forderung nach einem Rechtsanspruch auf eine ganztägige Kinderbetreuung ab dem ersten Lebensjahr, so Disoski.

Minimaler Fortschritt

Der Österreichische Frauenring zweigt sich ebenso enttäuscht, weil es im Vergleich zum Vorjahr nur einen minimalen Fortschritt gab, zeigt sich auch der . "Immer wieder müssen wir daran erinnern, dass Frauen für ihre Leistung ein Recht auf die gleiche Bezahlung haben. Wir brauchen Taten statt ständiger Lippenbekenntnisse", so Vorsitzende Klaudia Frieben laut Aussendung. Der Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen in Österreich beträgt laut Frauenring derzeit durchschnittlich 12,4 Prozent.

Von der Frauenpolitik forderte sie, "rasch Taten zu setzen", um strukturelle Benachteiligungen zu beseitigen. Neben der raschen Umsetzung der EU-Richtlinie zur Lohntransparenz und einem Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung fordert der Frauenring auch den Ausbau der Ganztagsschulen.

Auch ÖVP-Seniorenbundpräsidentin Ingrid Korosec schloss sich der Forderung nach voller Lohntransparenz an und wies auf die fatalen Auswirkungen des Gender Pay Gaps auf die Pensionen der Frauen hin.

Zudem fordert der Seniorenbund ein automatisches Pensionssplitting sowie eine Awareness-Kampagne, um auf die langfristigen negativen Konsequenzen von Teilzeitarbeit auf die Pensionen hinzuweisen.

Die ÖVP-Forderung nach einem automatischen Pensionssplitting scheitert bisher am Widerstand der Grünen, die ein größeres Paket zur Bekämpfung der Altersarmut von Frauen fordern.

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