©Helmut Steiner
… in Sachen Geschlechterparität. Am 7. März wurde der neue BCG Gender Diversity Index präsentiert, der Positionen und Gehälter in gelisteten Unternehmen untersucht.
Beim Diversity Dinner von BCG und trend am 7. März in Wien hat es dieses Jahr tatsächlich etwas zu feiern gegeben: Der jüngste BCG Gender Diversity Index – es ist der sechste mittlerweile – zeigt, dass es in der obersten Führungsetage der 50 größten börsennotierten Konzerne Österreichs in Sachen Diversität endlich etwas vorangeht: Zuletzt sind so viele Frauen neu in Vorstände eingezogen wie nie zuvor. Der Zeitraum bis zur Geschlechterparität halbiert sich dadurch. „Wenn die jüngsten Entwicklungen in dem Tempo voranschreiten, ist dieses Ziel bereits um das Jahr 2040 herum erreicht,“ kommentiert Heike Dorninger, Managing Director und neue Leiterin des Wiener BCG-Büros den jüngsten Index. Immerhin: Somit sind es „nur“ mehr 15 Jahre statt der 30 Jahre, die der letztjährige Index noch prognostizierte. Wichtig sei es nun, den positiven Schwung in die nächsten Jahre mitzunehmen und Geschlechterdiversität über alle Ebenen hinweg zu fördern. „Um weitere Fortschritte zu erzielen, bleibt das Festhalten an bewährten Maßnahmen wie transparente Beförderungsprozesse, Mentoring-Programme und flexible Arbeitsgestaltung entscheidend“, betont Lukas Haider, Mitautor der Studie und Managing Director bei BCG.
Einige Unternehmen sind, was die Karrierechancen und Bezahlung weiblicher Vorstände und Aufsichtsräte angeht, schon deutlich weiter als andere. Sie zählen zu den „Diversity Champions“, also jenen Unternehmen, bei denen die Vielfalt in den Chefetagen am größten ist. Für ihre Vorreiterrolle in Sachen Diversität wurden sie an diesem Abend ausgezeichnet. Die diesjährigen Diversity Champions heißen Ottakringer, Linz Textil, UBM, Erste Group und BKS Bank.
Stargast des Abends war mit Janina Kugel eine der bekanntesten deutschen Managerinnen. Die ehemalige Vorständin von Siemens in Deutschland, die heute als mehrfache Aufsichtsrätin und Senior Advisorin von BCG tätig ist, beleuchtete in ihrer Keynote, wie essenziell kulturelle Diversität für die Wirtschaftsstärke und Zukunftsfähigkeit des Standortes ist. „Ohne eine zunehmende Globalisierung der kompletten Belegschaft werden die Unternehmen in Zukunft Probleme bekommen werden“, sagt Kugel. Österreich, Deutschland, aber auch viele andere europäische Länder seien in zehn, 15 Jahren mit einer gewaltigen Arbeitskräfte-Lücke konfrontiert. Und diese lasse sich nur durch Zuwanderung überwinden.
Einige der neuen Vorständinnen sind Rückkehrerinnen: Maria Koller (Palfinger) und Susanna Zapreva (Verbund) haben beide in Deutschland Karriere gemacht, bevor sie Anfang des Jahres bei zwei der größten Unternehmen des Landes in den Vorstand aufgestiegen sind. In einer spannenden Podiumsdiskussion haben sie zusammen mit Valerie Brunner (RBI) und Sonja Wallner (A1 Group) einen unterhaltsamen Einblick in ihre Karrieren, ihr Tagesgeschäft und ihre persönlichen Resilienzsstrategien gegeben.