
Der chinesische Investmentfonds Nuo Capital übernimmt den italienischen Espressokocher-Hersteller Bialetti. Damit zieht sich das krisengebeutelte Unternehmen von der Mailänder Börse zurück.
von
Der legendäre italienische Espressokocher-Hersteller Bialetti, der seit Jahren in der Krise steckt, steht vor einer Wende. Das an der Mailänder Börse notierte Unternehmen wird vom Investmentfonds Nuo Capital geschluckt, der unter chinesischer Kontrolle steht, wie Bialetti am Mittwoch in einer Presseaussendung mitteilte.
Der neue Eigentümer übernimmt vom derzeitigen Mehrheitsaktionär Francesco Ranzoni eine 78,5-prozentige Beteiligung am Unternehmen. Der Wert von Bialetti wird mit 30 Millionen Euro beziffert, die Verschuldung liegt bei 124 Millionen Euro. Beim italienischen Fiskus ist die Firma mit mehreren Millionen Euro an Steuerzahlungen in Verzug. Im Zuge des Deals soll Bialetti von der Mailänder Börse genommen werden.
Espressokocher wurde 1933 von Alfonso Bialetti entwickelt
Der achteckige Espressokocher Moka wurde 1933 von Alfonso Bialetti entwickelt. Er revolutionierte die Kaffeegewohnheiten Italiens und weltweit. Das Unternehmen produziert nicht nur Espressokocher, sondern verkauft auch elektrische Kaffeemaschinen, Tassen und Kaffee sowie kleinere Küchengeräte.
„Bialetti stellt für uns eine bedeutende und wunderbare Herausforderung dar, die uns neue Wachstumsziele für eine historische Marke der italienischen Kultur und Tradition setzt", kommentierte Tommaso Paoli, CEO von Nuo, die Vereinbarung zum Kauf von Bialetti.
Verlust halbiert
Im Jahr 2024 hat die Bialetti-Gruppe einen konsolidierten Umsatz von 149,5 Millionen Euro gemeldet, 2023 waren es 141,2 Millionen Euro. Der Verlust halbierte sich im abgelaufenen Jahr von 2,2 Millionen Euro auf 1,1 Millionen Euro.